05-07-2011, washington, 0:30 am, tropisch-schwuel

mit wehleid schreibe ich den letzten eintrag in mein reisetagebuch. aber auch nicht ohne vorfreude.

wie war er, der letzte tag. komisch. erstmal dieser nationalfeiertag auf der national mall, was eher an den hessentag erinnerte (nur ohne bier und appelwoi) als den zenralen feiertag einer supermacht. das wirkte alles hausbacken bis laecherlich. auch das grosse feuerwerk am abend war nichts besonderes. ich weiss nicht, das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. deshalb waren wir dann lieber zwischendurch in museen und in der national library und in einem pub.

das wars. und gerne wuerde ich noch eine anekdote berichten, aber nichts. ausser dass der der polizist neben uns waehrend des gesamten feuerwerks einen gaehnanfall nach dem anderen gekriegt hat.

03-07-2001, 8:15 PM, sonntag und gleich tatort mit pizza

entspannte tage in washington bei miriam und schorse. gestern waren wir shoppen und sassen dann abends auf dem balkon bei wein und cocktails. heute gabs einen spaziergang durch die hauptstadt, der durch ein wahnsinniges gewitter verkuerzt wurde. das einkaufen habe ich jetzt auch verstanden. eins kaufen und eins umsonst dazu. oder zwei deutlich billiger.

und essen hier ist auch ganz wichtig, aber ungekroent bleibt die szene aus dem bus hierher. schraeg hinter mir sass eine sehr sehr dicke mit ihrer mutter. die ass die ganze zeit chips und bei der pause holte sich ein paar burger. als ihre mutter ihr riet, doch einen apfel zu essen, antortete sie, dass sie den apfel immer noch essen koenne, wenn sie sie satt sei.

01-07-2011, hwy zwischen ny und dc

in etwa drei stunden bin ich wieder in der hauptstadt. new york war schoen und anstrengend, obgleich ich manhatten eigentlich nicht verlassen habe. unter den vielen einheimischen und touristen habe ich mir den weg zu all den orten erkaempft, die in meinem alten englischbuch beschrieben waren. inden letzten 30 jahren hat sich nur wenig  geaendert. erstaunt hat mich, dass little italy und chinatown direkt nebeneinander liegen, tatsaechlich so viele taxen unterwegs sind, die nahezu alle besetzt waren und dass new york in etwa dem klischee entspricht, was man so in filmen und serien kennengelernt hat.

man fuehlt sich schon sehr winzig zwischen diesen wolkenkratzern und in der ewigen rushhour. war aber sehr interessant und spannend. egal, ob tagsueber einfach beim spazieren in den strassen oder auf dem empire state oder in den kunstmuseen oder an der freiheitsstatue oder sogar spaetabends am times square. die leuchtreklamen leuchten auch tagsueber so hell, dass ich mir diese technik fuer meinen fernseher wuenschte. die naechste em kommt ja bald.

nur das ubahn-system ist echt unuebersichtlich und wirkt so runtergekommen wie in buenos aires. und wie die busse an 33rd street am madison sqare garden abfahren, meine guete - oder oh my god!!  so ein chaos habe ich nirgendwo sonst erlebt.

 

mit den amis habe ich mich mittlerweile arrangiert. mir egal, dass sie in allem uebertreiben und kaum was einfach "normal" machen koennen. ich kann mir ja erklaeren,  warum sie so sind.  die bigotte pruederie kann man sich dadurch erklaeren, dass die einwanderer des 16. und 17. ja aus dem europa des absolutismus und des pietismus abgehauen sind, weil es ihnen da zu locker zuging. und angst hatten sie von anfang an: erst vor den grossen huehnern, die sie immer noch alljaehrlich rituell in gruppen verspeisen. dann vor den einheimischen, die sie enteignet, vertrieben und getoetet haben usw. usf. sie haben sogar angst vor voreinander, weshalb sie sich selbst mit schusswaffen ausruesten.

am lustigsten fand ihs im central park, aber davon kann ich ja bald liveberichten. nur noch ein wochenende!?



29-06-2011, 11:30 am, boltbus zwischen boston und new york, klimaanlage also kuehl.

in boston gab es bei kathi keine teeparty, sondern einen historischen stadtrundgang (trail of liberty) und abends adams-04july-lager- beer mit erstaunlich leckerer pizza in harvard. boston ist eine nette stadt mit einigen wunderhuebschen strassen und vierteln, in denen diese typischen haeuser rumstehen, die  so aussehen, als waeren sie mit brettern verkleidet (ist aber meist plastik). oder es gibt auch rote backsteinhaeuser, die auch zu gefallen wissen. ein schoener tag mit guten und netten gespraechen. es ist einfach schoen, sich mit leuten zu unterhalten, die man vorher schon mal gesehen hat. heute morgen gabs dann ein leckeres fruehstueck in einem stilechten diner - ohne honney-bunny.

auf new york freue ich mich grade sehr. wird bestimmt aufregend und toll. die letzten tage meiner reise werde ich wohl mit kultur anhaeufen, guggenheim-museum in new york und das ein oder andere museum in washington dc, wo ich ab freitag abend wieder bin. dort erlebe ich auch den 4. juli. bin mal ganz gespannt, ob das genauso ablaeuft, wie bei lothar emmerichs film "independence day". 

und sonst, wie so die amis und das reisen in us-metropolen? nach wie vor sind sie nett und freundlich, essen vielfach zu grosse portionen und sind selber welche. meine pizza medium habe ich neulich kaum durch die wagentuer gebracht. freiheit ist ja hier ganz gross. deshalb kleiden sich viele fernab jeglicher aesthetischer grundkonventionen. ich selbst sehe ja nur diese geschmacklichen totalausfaelle, meine freunde hier aber berichten auch von intellektuellen totalausfaellen. klar, ich habe in den vielen monaten des reisens viele getroffen, die in mental-intellektueller askese leben. aber hier passt das einem "alten europaeer" besonders gut in bild.

was mir hier gut gefallt, ist, dass es speisekarten mit verbindlichen preisen gibt. und man muss nicht jedes detail mit dem kellner verhandeln, so dass man, wenn man nicht alles geklaert hat, am ende das gefuehl hat, das man auf der rechnung das datum mitbezahlt.

bier ist auch in ordnung, wenn man nicht budweiser, miller und konsorten in sich reinstroemen laesst, sondern die lokalen nimmt.



26-06-2011, washington, 8 pm, warm und krimizeit

sonntagabend - krimizeit. die resozialisierung laeuft. nach zwei tagen in san diego, wo ih einen freund besucht habe, bin ich gestern abend in der hauptstadt der usa gelandet. erst wiedersehen mit schorse gefeiert, dann heute nach dem fruehstueck beim frauenfussball gingd zu einem spaziergang auf die national mall. war sehr nett und jetzt ist sonntag abend und acht und gleich gibts den aktuellen polizeiruf 110. langsam wieder an den deutschen alltag gewoehnen.

23-06-2011, las vegas, 8 am, 20 grad, voll klimatisiert, fruehstuecksbuffet.

 

hier zeigen sich die usa von der haesslichen seite. massenbetrieb, unmengen von essen werden auf tellern jongliert und verschwinden in geuebten rachen und muendern. laut ist auch und unangenehm kuehl. aber der kaffee ist gut und die spiegeleier samt pancakes waren auch lecker.

ja, o-saft und kaffee im circus circus, kein champagner im belagio. war nix, gestern nacht, aber ich besitze noch den grossteil meiner, pesos, nz-dollars, reals. die wechselstube hat zu frueh dicht gemacht. aber, was ich auf den roulette-tisch gelegt habe, blieb da auch.

hier liefen leute gestern abend rum! ein panoptikum an humaner mittelmaessigkeit und schlechten geschmacks. egal, ob die voellig und mit wenig stoff aufgetoasteten moechtegern next topmodels. oder die jungs mit peinlichsten t-shirts und merkwuerdigsten hosen und trinkgewohnheiten. am schlimmsten aber waren die aelteren damen, so modell mayer-vorfelder-gattin. die haut uebers gesicht gespannt, dass man angst hat, das reisst doch gleich oder die ohren geben dem druck nach und klappen nach vorne. aber gewandet im neuesten trend, der allerdings fuer eine ganz andere generation bestimmt war. ein gescmacklicher totatausfall.

in diesen modischen selbstverleugnungen gingen die anderen huebschen und netten unter. dafuer haette ich keine neue garderobe gebraucht.

jetzt aber nix wie weg. ich muss ja noch im pazifik schwimmen.

 

 

exkurs: 13

 

gestern abend im caesars palace am roulette-tisch habe ich in memoriam an m. ballack, ex capitano und verarschter ex-nationalspieler natuerlich auf die 13 gesetzt und ebenso natuerlich, wie kann es anders sein- ich habe auch verloren. nur bei mir war klar, wie es laeuft. dieser jogi (no jokes with names, aber ... erinnert ihr euch noch an die jogi-flieger-partei?)  loew hat wieder mal wen abgesaegt und rausgeworfen auf eine widerliche und abstossende art und weise. so geht das nicht. aber das hat der auch schon so u. a. mit frings gemacht. ballack war der spieler, der die letzten jahre direkt oder indirekt an fast allen wichtigen toren und siegen der nationalmannschaft beteiligt war. ohne seine klasse haetten wir und v. a. er gar keine finals verlieren koennen, da wir ohne ihne gar nicht da gewesen waeren. er hatte halt das pech oder die ungnade der fruehen geburt. er hatte in der nationalmannschaft nur weinig klasse an seiner seite so wie sie heute entsteht.

nun ist mit ballack einer gegangen mit ecken und kanten, dem klar war, nur mit hoegschder konzentration und vertikal und fit und laktat und spielintelligenz und gummibaender und ... nochmal vertikalpaessen und ablaufen und ohne foul und und und moderner fussballscheiss kannste auf hoedschdem niveau nix gewinnen.  und gegen spanien schon gar nicht. und die interviews, die alle mit dem schoenen "och" anfingen.

jetzt hat loew ja genau die leute da versammelt, die weichgespuelten a la lahm und gomez, die ja-und-amen-sager wie wie klose und friedrich und natuerlich die mental uebersichtlichen wie oezil, podolski, khedira und konsorten.

der bundes-jogi leitet die nationalmannschaft eher wie eine fussball-ag am mpg. "wenn du nicht artig mitspielsschd und dischzipiliert und nicht genauso wie ich will, dann gugschde s nexschde mal zu."

wenns dann mal klappt wie gegen england und argentinien, ist das schoen und gut. aber wie wars zuletzt oder bei der em? wer hat das tor gegen oesterreich geschossen, als nix ging? und? nicht die internatsschueler! oder im halbfinale gegen die spanier?

der geht mir schon laenger auf den geist. aber der richtige trainer fuer die publicviewer und feierzuschauer ( fans benutze ich hier bewusst nicht). schoen muss es aussehen und elegant wie die trainer.  und wenns dann mal nicht klappt un verloren wird, hysterisch weinen, abtrocknen und dann wieder dsds, heidi klump und fasching ist ja bestimmt auch wieder.

so, das musste mal raus und ich hab ja hier keinen, mit dem ich mich qualifiziert darueber unterhalten kann. jetzt ist besser.





22-06-2011, las vegas, 5:30 pm, 116 grad f

 

oh mann, gestern und heute morgen noch in der wundervollsten natur und heute in der stein gewordenen neonreklame. es war richtig schoen im bryce-canyon np bei den ersten besuchern zu sein. die rehe grasten noch und es war richtig idyllisch. dann wurde es irre. diese felsformationen von oben zu sehen, dann runter und wieder rauf zu laufen. herrlich! nach etwa vier - fuenf stunden dort ging es dann zion np, auch ein canyon. ich konnte nicht genug kriegen. diesmal war es nach acht, als ich den park verlassen habe. und wieder tauchten links und rechts die tiere des waldes und der felsen auf. einfach ein schoener tag. wird zeit, dass das mit den fotos klappt.

die nacht verbrachte ich dann in einem coolen hostel, das definitiv tarantino- und schmuddelambiente hatte. im innenhof sass der ergraute mc vietnam- veterans vor den harleys.

und heute morgen dann der wuerdige abschluss am grand canyon und zwar an der weniger besuchten nordseite. einfach gigantisch und traumhaft schoen und, ...  tja, so langsam gehen selbst mir die attribute aus. vlt. liegt es am englicshen sprachraum, in dem ich mich bewege.

und jetzt las vegas. es war leichter im bahnhof von delhi eine fahrkarte zu kaufen, den zug und das gleis zu finden als in der spielerhoelle das riesenhotel.. und weniger leute waren in delhi auch auf der strasse. es ist aber auch cool hier, die leute zu beobachten. ich habe die gesammelten fremdwaehrungen, die ich so im rucksack gefunden habe, eingesteckt. das ist der grundstock meines eventuellen reichtums, den ich mir heute nacht erspielen werde.

aber erstmal shoppen. ich verfuege kaum noch ueber intakte kleidung, die zivilen anspruechen genuegt. geschweige denn fornschoen oder farbecht. und hier gibts die grossen malls.

ach so, ich bin in einem der spielcasino-hotels fuer ganz wenig geld abgestiegen. das hotel sieht von aussen innen genau so aus wie es heisst.: circus circus ich passe hier so wenig her wie oezil oder podolski auf eine abifeier.



 

20-06-2011, panguitsch, 10 pm, sternenklar und kuehl

 

america the beautiful! zumindest was die landschaft angeht. egal, ob im auto, zu fuss oder auf dem fahrrad. ich bin begeistert. ich reise hier von nationalpark zu nationalpark. gestern im monument valley war grossartig. das ist sowieso einer meiner lieblingsplaetze. unglaublich, was diese felsenlandschaft ausstrahlt. als ich dadurch fuhr, begann ein sandsturm aufzuziehen. anfangs dachte, was fuer ein pech. aber dann fand ich's richtig klasse. so ein spass! nur reiten ging nicht. haette ich wohl nochmal gemacht.

dann durch utah zum arches np. arches bedeutet soviel bogen. diese sandsteinbogen entstanden durch eine geologische besonderheit der erosion. eingelagerte salzeinlagerungen (ganz frueher war das ja alles meer) wurden unter durch den druck der felsen instabil und wurden ueber die zeit ausgespuehlt. uebrig blieben eben diese arches, die in einer sagenhaften felslandschaft rumstehen. echt beeindruckend. beim durchfahren und umherwandern vergisst man voellig die zeit. so schoen!

aber heute war's nochmal so schoen. bei einem ersten stopp hoerte ich, "aeller hopp, jetz stell dich halt e mol gscheid hie"! was fuer ein klang des pfaelzer idioms. musik und gedicht in meinen ohren. das etwa 50jaehrige paar und die anderen pfaelzer aus der gruppe traf ich noch oefter, ohne mich aber zu erkennen geben. (mein fck t-shirt hat im sandsturm endgueltig das zeitliche gesegnet). die beiden waren super. weitere kostproben: er: "mei liewer mann, des isch awer arisch schie do!" sie: "aijoo, ae wenns annersched aussieht wie uns dehaem, isch's trotzdaem super, gaell!" kurze zeit spaeter: sie: "wuu sell ich mich dann histelle fer's fodoo?" er: "joo, ich waess nit, all die bilder, wuu du mit druff bisch, sinn nix!"

meine freude ueber die landsleute hat mir vor ohren und augen gefuehrt, das ich mich innerlich doch sehr ueber meine rueckkehr freue.

 

schade, dass das mit den fotos nicht klappt hier!

 

 

dummheit global oder jeder nach seiner eigenen fasson.

 

heinrich, mitte 30 aus berlin mit schwaebischen akzent. den traf ich im hostel in boulder. ein schraeger hippietyp, der so klischeehaft aussah, sich bewegte und sprach, dass es mir fast die fussnaegel hochklappte. "du, ich bin der heinrich, aber mein spitzname ist henry". heini, dachte ich bei mir, waere besser. erst zeiht er mit seinem schwaebischen akzent ueber die schwaben her, die berlin versauen, macht mich an, weil ich tomaten aus der dose ueber meine nudeln kippe, isst selber linsen mit spaetzle (echt!). morgens beim fruehstueck fragt der mich allen ernstes: "was haelst du von der these, dass es ausserhalb unseres universums keine absolute, sondern nur eine relative wahrheit gibt?" erstens konjunktiv, zweitens ist mir das voellig wumpe. und morgens erst recht.

 

dort war auch stephan, anfang vierzig, aus luebeck, lebensmitteltechniker, der in vancouver gelandet ist, mit dem mietwagen von seattle nach denver gefahren ist und dann an der ostkueste hoch bis nach alska will. und jetzt kommts: in fuenf wochen! zwei waren schon um. "ich sehe halt gerne viel!" 

 

ohne name, ca. 30 aus texas, als er gehoert hat, dass ich aus deutschland bin. "aus politik mache ich mir nichts, aber eins weiss ich, dass wir im zweiten weltkrieg gegen das falsche land gekaempft haben und besser russland in schutt und asche gelegt haetten!"

 

frankie, 37, rezeptionist im hostel in boulder in einem gespraech ueber reisen: "kuba, war frueher gut und wir tuen alles, damit es wieder amerikanisch wird. ich habe schon seit vielen jahren richtig angst, dass ein kommunistischen land so nahe an unseren grenzen ist."

 

linkischer studi aus michigan, anfang 20, hostel in durango, der mir schon am abend davor mit seinen fragen auf den zeiger ging. ich setzte mir morgens frisch gemahlenen kaffee (das gab's da!) auf, und raeume meinen kram zusammen. da sehe ich aus den augenwinkeln, dass dieser vogel gerade die halbe kanne frischen duftenden kaffees mit wasser auffuellen will. die andere haelgfe war schon im ausguss ausgelandet. ich komme gerade noch rechtzeitig. der kaffee sei ungeniessbar, sagte er, zu stark, zu dunkel und ausserdem riecht er schon sonderbar. das war der beste kaffee des landes, du ignorant! geh dich zum diner und trink bruehe!

 

bei der anfahrt zum monument valley auf einem parkplatz mit blick aufs panorama kam ich mit zwei ostwestfalen ins gespraech. nee, reinfahren wuerden sie nicht, das waere zu teuer (5$) und ausserdem sagte er, dass das von hier aus vom weitem ohnehin besser aussaehe. hae?, dachte ich, wenn ich an dinge denke, die ich lieber von weitem sehe, fallen mir unter anderem "arbeit" und "bayern muenchen" ein. und sone touristen!

 

am eingang zum arches np gab es frisches trinkwasser. ich fuelle meine oldschool alu- trinkflaschen auf, da quatscht mich ein etwa 60jaehriger aus aachen an. erst in grausslichen englisch, dann auf deutsch, als ich mich dummerweise zu erkennen gab. und er pries die plastikbecher an wie ein staubsaugervertreter: "also, ich benutze nur noch diese amerikanischen trinkflaschen mit der scala an der seite, da kann man so genau mischen, weil ja die mengenangaben wie beim kuchenbacken ablesbar seien. es sei ja so wichtig, die richtige menge an minerialien und vitaminen dem wasser beizumischen .... blablablubblub ...." - sprachs und warf ein brausetablette (!) hinein. mann, mann, mann!





18-06-2011, farmington/new mexico, fast mitternacht, abgekuehlt

 

um morgen zum monument valley zu kommen, musste ich einen kleinen schlenker machen. in dem von mir als schlafstaette ausgesuchten ort gab es nur ein motel. das sah genauso aus wie in den tarantino-filmen, wenn es kracht und das holz der zwischenwaende im kugelhagel zersplittert. und der mann an der rezeption lachte schief mit dreieinhalb braunen zaehnen unter einer schimmeligen basecap mit us-flagge. und ich verstand kaum ein wort. also, da konnte ich nicht bleiben, alldieweil auf dem parkplatz nur aeltere protzige pickups rumstanden.

ja, mein leben unter amerikanern. nett sind sie und hilfsbereit. fuer einen touristen ist soweit gut. aber sie uebertreiben auch gleich wieder. das buisness-smiling geht mir schon auf den zeiger. dich laechelt eine kassiererin an der tanke so freundlich an, als ob du ihr gerade 1000 dollar geschenkt haettest. ein freundliches laecheln und ein danke reichen voellig. ich mag die amis immer noch nicht. immerhin sind sie in ihrem land weniger grossspurig als im ausland.

morgen am sonntag ist hier vatertag. da wird schon die ganze woche im radio fuer geworben. schenkt werkzeuge, angelhaken, autozubehoer. homedepot ( us-obi) hat einen vatertagsgasgrill im angebot, mit dem daddy 32 burger gleichzeitig bruzzeln kann. das ist doch was!

fast vergessen, dass ich heute bei den alten felssiedlungen der pueblo-indianer im mesa verde np war. das war interessant, aber der gehalt von 90 min fuehrung laesst sich auf fuenf minuten eindampfen. viel blabla und gesabbel, aber wenig infos. ohne fuehrung kam nicht zu den interessanteren staetten. danach bin dann nochmal 4 stunden alleine in den canyon. von diesen landschaften kann ich einfach nicht genug kriegen.



17-06-2011, durango/colorado, 10 pm, dunkel

was fuer ein tag. frueh um acht raus, koernerfruehstueck mit obst und ab zum colorado national monument. im reisefuehrer stand: eine bemerkenswerte landschaft. ich wollte wandern und fuhr dahin. was ich dann sah und durchwanderte war schlicht wunderschoen und grossartig und kolossal. und ich habe keine zehn menschen getroffen. insgesamt bin ich etwa fuenf stunden den canyon runter- und raufgelaufen und habe das wunderbare ergebnis der differentialen erosion bewundert. das wetter war zum wandern ideal, zum fotographieren etwas zu wolkig.

gehen ging gut, rad fahren waer heute nicht gut gegangen - der hintern. gestern habe ich mich nochmal drei stunden den berg hochgeschraubt, aber das sitzfleisch braucht nun ruhe.

die gegend rund und die rocky mountains und das gebirge selbst sind ein landschaftliches grossereignis. ob wandern, radeln oder autofahren - ich komme aus dem gucken und staunen nicht raus. wie gesagt, ich mag diese landschaft in dieser gegend der usa. ich freue mich auf die naechsten tage.

 

16-06-2011, boulder/colorado, 8 am, sonnenschein

 ob ich heute nochmal eine rahhradtour machen werde, entscheidet sich gleich beim sitztest. mein gefuehl und mein sitzfleisch sagen mir, das wird eher hart.

gestern war ich ueber sechs stunden mit einem geliehenen rennrad in den rocky mountains. eine wunderbare quaelerei. von 5000 yards hoehe in boulder bin ich auf ueber 9000 hochgeklettert zu einem aussichtspunkt, der peak to peak heisst. der blick auf die beiden schneebedeckten gipfel war ein klasse abschluss einer tour durch eine herrliche landschaft. es war schoen, mal wieder durch einen kiefernwald zu radeln.  das war richtig anstrengend, aber gut. beim ersten steilen anstieg wollte ich dann mit der linken hand das kleine kettenblatt vorne ins spiel bringen, aber es tat sich nichts. mit einem leichten zucken in den beinen sah ich, dass es nur zwei gibt. ok! das witd nichts fuer weicheier und die letztem 1,5 - 2  meilen taten dann auch richtig weh.

boulder am fusse der rocky mountains besitzt eine beliebte universitaet und ist durch die ansammlung von hightec- betrieben eine prospierende kleinstadt. das ambiente ist angenehm nett hier und die stadt gilt als fitteste der usa. schon bei ankunft fielen mir die vielen fahrradfahrer auf und gestern in den bergen habe ich auch eine ganze menge getroffen.

ich wohne hier in einem feinen hostel quasi auf dem campus. in der unmittelbaren nachbarschaft befinden sich einerseits kneipen mir biergaerten und huebsche haeuser, die mit jeweils drei griechischen grossbuchstaben verziert sind. aber die studentenverbindungen hatten die letzten tage keine grossen feiern.

die usa lassen sich gut an. ich freue mich schon auf die naechste etappe, wo ich dann zu fuss unterwegs sein werde. jetzt aber auf zum test des sitzfleisches.



13-06-2011, 6 pm, immer noch kein regen in mexico city

der wurde den einheimischen versprochen und mir gedroht. heute auf dem weg nach tehotihuacan wurde mir die groesse der stadt richtig bewusst: man braucht eine stune vom zentrum bis zur peripherie – ohne staus.

Der besuch der hochbekannten pyramiden war wunderbar. Und dasd bauten die hier waehrend unsere altvorderen noch felle aufgehaengt haben in der hoffnung, dass regen und wind abhielten.

Aber morgen gehts weiter nach denver in colorado/usa. Da wartet eine neue kulinarische herausforderung.

mexiko war auf alle faille eine reise wert, wenn auch eine kurze. hasta luego, mexico.  



mexiko: land und leute

ueber das schoene land und die freundlichkeit der menschen habe ich ich ja nun schon einiges geschrieben.  mir hat das sehr gut gefallen hier, besonders das entdecken der vorkolumbianischen geschichte und das schlendern durch die haupt stadt.

wir waren ueberracht von der grossen anzahle der menschen und waren und der ganzen ordnung und der guten anlage “ schrieb 1519 bernal diaz. das mit den  mengen von menschen und waren  stimmt. die ordnung ist laengst floeten. so eine gedraenge oder freundlich ausgedrueckt  buntes treiben habe ich selten gesehen, als ich samstag und sonntag unterwegs war.  aber das war auch gut so.

einerseits sieht man hier eine prospierende gesellschaft mit einer konsumreudigen mittelschicht. Aber genauso sieht man auch armut und bisweilen elend. die armut ist nicht zuletzt an den scharen von klein- bis kleinsthaendlern sichtbar, die in der stadt und in der u-bahn von buntstiften ueber temposchentuechern bis hin zu cds alles feilbieten -  letzteres mit hoerproben, was das fahren unter der erde manchmal zur qual macht. Von dieser armut betroffen ist  vor allem die indigene bevoelkerung, die immer noch benachteiligt bis unterdrueckt ist.

mann traegt hier gerne viel gel und fussballtrikot, bisweilen auch das dress des dfb. der mexikaner ist eher kleiner als ich (auch mal wieder gut), wenn er nicht grade vorstopper spielt. man faehrt nicht mehr kaefer, sondern pickup, suw und schicke mittelklassewagen. vw-aefer sind hier sehr selten, aber noch da.



11-06-2011, mexico city, 9 pm, es kuehlt ab

wo hab ich nur mein mexikobild her. es ist schon komisch, was einem so ueber ein land berichtet wird und wie man es sich dann im kopf zurechtlegt. ich bin hier nur am wundern und ueberraschen, so auch in der hauptstadt. ist es echt schoen hier, der verkehr haelt sich im zentrum in grenzen und die luft erstaunlich gut. es ist nicht gefaehrlicher als in anderen grossstaedten. ich bin allerdings nur im zentrum und den angrenzenden vierteln. hier erscheint die kapitale als lebendige, pulsierende metropole westlichen zuschnitts, wo es alles gibt inklusive c&a. nur sind die strassen in der altstadt nach geschaeften sortiert: eine strasse mit sportgeschaeften, eine mit herrenausstattung und eine andere mit schmuck, wie im mittelater oder auf basaren. in den richtigen shopping-meilen des neuen zentrums war ich nicht und geh ich auch nicht hin.

in museen war ich aber. das war schoen. zwei richtig gute. eines, museo de andropolegia, gilt zurecht als eines der besten seiner art weltweit. und das andere museo templo mayor ist quasi um das einzige zeugnis der azteken- metropole tenochtitlan gebaut. dieser tempel wurde alle 52 jahre neu ueberbaut, indem man einfach eine neuen ueber den alten darueberbaute, wie bei diesen russischen puppen, die man ineinanderschieben kann. danach habe ich einfach die leute beobachtet und die strassenmusiker und die artisten, clowns und anderen strassenkuenstlern. nicht schlecht.

oder der trubel rund um den hauptplatz, wo man allen indokulturellen kleinkram kaufen oder sich sogar rituell reinigen lassen kann

es gibt allerdings einen haufen unterschiedlicher polizisten. die zum teil schwer bewaffnet sind und an jeder ecke stehen und patroullieren. dazu kommen noch zich private wachdienste. die haben echt angst. gestern bei der anreise wurde der bus zweimal vom militaer kontrolliert. und zwar unter voller bewaffnung. war schon gruselig. man hat hier echt angst.

sonntag war auch gut. bummeln, essen, trinken und museen. die sind Sonntag meist kostenfrei –zum glueck. manche waren echt bescheiden. Den tag rundete ein grandiose sieg der mexikanischen nationalmannschaft ab, den ich in einer strassenkneipe verfolgte. alles prima.

exkurs: die eigene haut

aus der kann man ja bekanntermassen nicht raus. es sei denn man war hier in vorzeiten als menschliches opfer fuer die goetter auserkoren oder hat beim ballspiel verloren. dann bekam man das herz rausgeschnitten und wurde evtl. auch gehauetet.

dass ich aus meiner nicht rauskann, merke ich ganz besonders die letzten tage, wo ich haeufig irgendwelche historische staetten oder museen besuche. dort sind auch mexikanische schulklassen. und, wie kanns anders sein, sind die aehnlich entusiastisch und voller wissbegierde unterwegs, wenns ums eigene kulturerbe geht wie ihre deutschen pendants. ich kann nicht anders als das zu beobachten. und, es sind die gleichen typen, die zuhoeren und die gleichen, die an den museen vor allem - und manche auch nur - die klimaanlage schaetzen. und schon fuehle ich mich wieder als lehrer und denke an schule. man, dass das doch noch gegen ende passiert. und ich glaube, ich freue mich, wenn das neue schuljahr beginnt. haette ich nicht gedacht. aber es ist so. der spass mit den kleinen in ihrer sympathischen art des eigentlich lernenwollens und ihrer euphorischen verzweiflung ueber die lateinische sprache; oder die grossen mit ihrer freundlichen begriffsstutzigkeit und ihrer hilfreichen unterwanderung des wissens durch muedigkeit und  fatalismus. ach ja.

zum anderen habe ich gemerkt, dass der durch meine profession und meine passion verinnerlichte zeitrahmen auch fuer museumsbesuche gilt. nach 45 minuten brauche ich eine pause. eine halbzeit beim fussball dauert so lange wie eine schulstunde. schon mal aufgefallen? ist das zufall?

auf antworten bin ich gespannt

exkurs: essen und trinken in mexiko

all die vielen gerichte von tacos ueber quesdillas zu burritos und anderen gerichten basieren auf dem maisfladen, der lediglich in form und konsistenz differiert. diese unterschiede sind entscheidend fuer den namen. denn was drauf oder rein kommt, ist letztendlich bei allen gleich. bestellt man einen taco mit huhn und kaese kriegt man eine kleine quesadillas mit huhn. es gibt so fuenf bis sechs uebliche fuellungen. und es schmeckt ohne die saucen ziehmlich fade. nicht scharf. also im grunde nach einer woche langweilig und die restaurants mit ihren fleischvarianten sind auch nicht viel besser. aber schon ein fortschritt gegenueber kuba.

in kuba gab es viel rum. und nach den ausschweifungen dort, ist wieder ein paar tage askese angesagt. hier sowieso besser. denn, was sie hier echt koennen, sind alkolfreie getraenke (das wort antialkoholisch fand ich schon schwachsinnig. was ist daran anti, wenn man was ganz anderes trinkt? wenn ich einen tee zu mir nehme,  trinke ich ja auch keinen antikaffee). frisch gepresste fruchtsaefte, aqua de ... (frisch gemachte limonaden) und ebenso lecce de .... ein echter genuss und dazu noch fuer kleines geld. und man spuert den noerdlichen nachbarn: ein kleines glas beinhaltet 0,5 liter. milchkaffee ist auch lecker, da er in guten cafes ohne wasser zubereitet wird. bier dagegen eher langweilig.

suppen, die hier angebaoten werden, haben durchaus schmackhafte qualitaeten. aber chili con oder sin carne gibt es nur in den grossen hotels fuer touristen. und brot ist wie in kuba.

aber: bananen und aepfel sind hier lecker. und avocados, tomaten und gurken! und zwei fruechte, deren namen ich immer wieder vergesse.

aber so langsam - ich glaube, man merkt es - freut sich jemand auf bratwuerste!



09-06-2011, oxoaca, 7pm, erfreulich frisch bei 25 grad

hier hat es cortez, dem schlaechter und eroberer mexikos, so gut gefallen, dass er land an sich genommen und sich den titel graf des tales von oxoaca gegeben hat. seine nachfahren wurden erst in den 1930er jahren nach der revolution enteignet - wie alle grossgrundbesitzer. die stadt besizt einen gut erhaltenen bzw. restaurierten kolonialen kern. da konnte ich sehen, wie eine koloniale perle aussieht, wenn ueberall handylaeden, souveniershops, cafes und bunte reklamen einzug halten. was fuer ein kontrast zu den kubanischen altstaedten. die letzten tage denke ich oft: man, ist das leben hier hier laut, schnell und hektisch. aber das ist erst mexikanische provinz! was mache ich wohl erst im august, wenn ich dann wieder...

aber noch bin hier am erkunden. heute war ich auf dem monte alban, einer alten zapoteken-siedlung, die etwa zu beginn unsererer zeitrechnung gegruendet wurde. herrlich! nur mit der lage der stadt haben sich es sich nicht einfach gemacht, die zapoteken. sie begradigten den gipfel, legten zwei riesige rechteckige hoefe an, errichteten in der mitte pyramidentempel oder altaere. im norden und sueden legten sie monumentale treppenaufgaenge an den seiten der pyramiden an. selbst heute noch ist die zapotekenstadt inluftiger hoehe aussergewoehnlich beeindruckend. dem was aldous huxley 1930 geschrieben hat ist nur eine sache hinzuzufuegen. dort oben gibt es auch ein kleines ballspielstadion. da ging es beim spiel buchstaeblich um leben und tod. bei den zapoteken sollen die verlierer hingerichtet, nein den goettern geopfert worden sein, bei den maya in tulum die sieger. soso. naja, was man so alles aus ein paar zerbrochenen reliefplatten erkennen kann. und es war leider etwas diesig, dass ich keine fernsicht hatte.

 

  

07-05-2011, 4 pm, heiss und blauer himmel

von mexiko bin ich bisher begeistert und sehr positiv ueberrascht. ich dachte, ich waere hier von schleppern umlagert, die nichts anderes vorhaben, als dich fuer zuviel geld in ihre einrichtungen zu ziehen. ist aber nicht so. man wird zwar angesprochen, aber weitaus weniger als in kuba oder suedostasien, und nach einem freundlichen no gracias wars das und man hat seine ruhe. die leute sind sehr nett nett, aeusserst hilfsbereit und freundlich. echt easy going. haette ich so ueberhaupt nicht erwartet. eine wohltuende ueberraschung. aber wie schon wie es schon bei honeckers jungpionieren hiess "allzeit aufpassen" oder "immer bereit".

genausoviel spass macht es hier die ruinen zu besichgtigen. allein ihre lage entweder am meer oder in den bergen oder im dschungel sind schon toll. so wie gestern, als ich zwei stunden mit ein paar guatemalteken durch chiaps richtung grenze fuhr, um mir bonampak anzugucken. das ist vor allem durch die noch erhaltenen wandmalereien beruehmt. naja eher geschmacksache. aber die lage mitten im regenwald und ueberhaupt die fahrt durch eine wunderschoene landschaft mit ebenen, die von bergen gesaeumt sind, die noch nicht alle viehweiden weichen mussten: ueberragend. oder heute beim ehemaligen machtzentrum der mayas in palenque. man geht durch urwald un zack tut sich eine gruene wiese auf und man sieht die ruinen, die eindrucksvoll die macht von einst widerspiegeln.

sehr schoen, mexiko macht spass.

und gleich gehts in den nachtbus nach oxoaca. dann heisst es - nach meinen derzeitigen planungen zum letzten mal - morgens nach einer durchnaechtigten nacht irgendwo anzukommen, ohen genau bescheid zu wissen. da gibt es dann eh nur zwei moeglcihkeiten: entweder man begegnet einem wahrhaftigen engel oder dem leibhaftigen teufel. aber die letzten hundert mal gings gut und bisher war mexiko ja eine ueberraschung.      

05-06-2011, 6 pm, 25 grad, und heftiger regen

kaum war ich fertig mit besichtigen, ging der regen los. und hoert seit zwei uhr nicht mehr auf. lange wurde er hier erwartet und soll wohl ziehmlich heftig ausfallen, aber gegen mitternacht enden.

die ruinen von coba, wo ich heute war, stehen nicht am strand, sondern mitten im wald. sehr idyllisch. und weil sie weit auseinanderstehen, kann man ein fahrrad mieten. wenn man so dadurch faehrt, zwitschern viele voegel und sehen kann man sogar tukane. ein wunderbarer tag, hat echt spass gemacht, nur der danach einsetzende regen haelt mich drinnen fest. in zwei stunden setze ich mich aber in bus und fahre die nacht ueber nach palenque, einer weiteren beruehmten ruinenstadt. und wenn ich glueck habe, kann ich sogar in ein paar tagen den popocatepetl rauchen sehen. das macht der naemlich schon seit zwei tagen.

exkurs: alle touris sind auch da

hier trifft man sie wieder: die reisenden aus aller herren laender. spanier, die man eher hoert, als man sie sieht; die roten und auf ihre eigene art  gekleideten englaender; die betont coolen israelis mit den auffaelligen frisuren; franzosen, die sich dank decathlon und quechua so kleiden, als wuerden sie richtig wilde expeditionen starten; billig aufgebretztelte und aufgetoastete russinnen mit ihren gold behaengten typen; deutsche an sandalen - aber immer oefter ohne weisse socken - und am reisefuehrer in der hand; australier halt, dass sie wie englaender sind, nur noch eigenartiger gewandet; und amerikaner, die meist schon von weitem so glaenzen, wie die schraube, die sie locker haben. kommen sie naeher, faellt ihr gang bzw. die art sich zu bewegen auf, was nichts anderes ausdrueckt als: alles meins. hinzu passt, dass viele wirklich auf keine anstandsregeln oder verhaltenscodices in anderen laendern achten. (s. foto) dazu passt, dass sie hier nur mit dollars bezahlen. geldtausch lehnen sie (in dem fall zum eigenen nachteil, sie zahlen locker 15% mehr) ab. so bitter oder lustig das auch klingt, aber man kann tatsaechlich die leute ihren laendern zuordnen, zumindest die meisten. 

und mittlerweile bin ich ganz gut im laenderraten. 

04-06-2011, 8:45 pm, warmer regen

das gefaellt mir gut hier. das richtige wetter (leicht bewoelkt und 30 grad am tage), um die ruinen anzugucken und am strand zu entspannen. genauso war das heute auch. hier gibt es wunderbare reste einer maya-stadt direkt am karibischen meer. hat mich schwer beeindruckt. und danach quasi im schatten der ruinen am strand zu liegen war auch nicht schlecht.

in tulum selbst, so heisst der ort in der provinz yucathan, gibt es kein haus, was aelter als 15 jahre ist. das liegt einerseits daran, dass der ort fast nur wegen des aufstrebenden tourismus so existiert und daran und dass vor wenigen jahren gleich zwei hurricans ganze arbeit geleistet haben. mal was was anderes, aber nach vier wochen kuba willkommen, zumal hier totale nebensaison ist. 

ich goenne mir sogar ein schmuckes hotel. das erste habe ich heute morgen gleich wieder verlassen wegen unglaublicher servicedefizite. der chef ist ein arroganter schnoesel, das fruehstuecksbuffet waren zwei teller mit komischem krams, die schon eine weile in der ecke standen. und da ich aus technischen gruenden gruenden (schwaches wifi-signal) wechseln wollte, sollte ich eine extra reinigungsgebuehr entrichten. ich glaube, der hat bei der deutschen bahn seinen feinschliff in sachen service erhalten. aber jetzt ist alles gut. sonntag gibts wieder kultur und strand.

02-06-2011, 10 am, kaiser wetter oder tiempo comandante en jefe

noch ein wenig durch die stadt schlendern und dann in den bus nach havanna. die vermieter waren echt nett und deren butze erst. alles super! 

 

01-06-2011, 6 gewitter in cienfuegos

so eine reise durch das land ist wunderbar. herrliche landschaften und dann auch natuerlich die orte, die irgendwie alle mit koloniale perle, einmaliges koloniales ensemble, … im reisefuehrer beschrieben sind. trinidad ist wohl das beste freilichtmusueum einer kolonialen stadt. nahezu der ganze ort besteht aus solchen gebaeuden mt veranden und vordaechern, unglaublichen innenhoefen und restaurants oder casas mit vitrinen voller glaeser und geschirr aus dem 17. und 18. jahrhundert. dieser ort strahlt leider nicht ganz so viel ruhe aus wie santa clara zuvor. Hier sind viele touristen und ebenso viele schlepper, die hier jineteros (jockeys) heissen. also verschwindet man aus der stadt und reitet durch das famose tal, auch weltkulturerbe. ich war wieder auf dem pferd unterwegs. diesmal schon besser und auch mehr als vier stunden.

cienfuegos ist etwas anders, da die stadt ihrer beste zeit im 19. jahrhundert hatte und da mehr an franzoesische staedte und neoklassizismus erinnert. und wunderschoen. die casa sowieso. sie wird betrieben von einem alten kaempfer samt gemahlin und befindet sioch in einem solchen haus aus dem 19. jh. mit mosaikfussboden und toller inneneinrichtung und schoenen raeumen. bie buecherregale und waende sind allerdings voll mt bildern von che, fidel und raul.

ich freue mich aber auch auf morgen, nochmal havanna sehen und ein wenig schlendern und abschied nehmen. nochmal auf dem prado an der turnlehrerin vorbei, die ihre schueler erbarmungslos ueber die marmorplatten scheucht. sie sieht so aus, dass ich wohl als 14jaehriger alles fuer sie gemacht haette, sogar auf dem schwebebalken geturnt. 

 

 

wie war kuba?

toll! vieles wirkt nicht gelungen, aber man ist erstaunt ob der entdeckung, dass es so etwas ueberhaupt gibt. und ich schliesse mich voll und ganz dem englichen fotografen w. evans an , der 1933 schrieb:”es ist ein tolles land, und es taete mit leid, nicht mehr hinfahren zu koennen.” die landschaften sind toll und wenn man so im bus uebers land faehrt, staunt man sehr haeufig. So eine bananeplantage siehr einfach schoen aus und ein zuckerrohrfeld besitzt deutlich mehr charisma als ein maisfeld. und die staedte habe ich ja mehrfach geruehmt.

die leute und das leben hier. die situation hier ist nicht leicht. Es herrscht zwar kein elend, wie ich es oft in den letzten monaten gesehen habe, aber die armut ist sicht- und spuerbar. die kubaner verfuegen trotzdem ueber eine art das leben zu beschreiben, die in meinen augen sehr gross ist. “hay mas tiempo que vida” (es gibt mehr zeit als leben”) oder noch schoener ueber die miserable bezahlung. “der staat tut so, als wuede er uns bezahlen: wir  tun so, als wuerden wir arbeiten.”  das mit den zwei waehrungen ist so beschissen. wenn du einen toristen reinlegst oder eine ueberteuerte taxifahrt andrehst, verdienst du soviel wie eine krankenschwester im monat. rauchst du, kannst du mit dem nationalen nur filterlose, sehr starke zigaretten kaufen gegen die gitannes mais eine art nikotinplaster sind.

“ .. es gehoert zum wesen der kubaner,m krach zu machen: das scheint ihnen angebaoren zu sein und gehoert auch zu ihren exibitionistischen veranlagungen. Sie koennen nicht leise sein, immer muessen sie andere storen .” (rainaldo arenas,1990 in einem tollen und bedrueckenden autobiographischen buch ueber sein sein leben als schwuler schriftsteller in kuba). der laerm nervt manchmal. und das rufen nach freunden ueber die die strasse. ein handy hat auch vorteile.

ganauso genrvt hat auch der fehlende zugang zu medien und internet inbesondere. das ist sooo langsam und ebenso teuer. und ein aufpasser ist immer in der naehe. uebr die tageszeitung granma giba es einen witz hier: bei der grossen militaerparade sitzen neben fidel castro, hanibal, alexander der grosse und napoleón. danach ist hanibal ganz begeistert: “mit deinen lkws waere ich mindestens bis china gekommen. hanibal fuegt hinzu: “mit deinen jeeps waere ich viel besser ueber die alpen gekommen und haette die roemer besiegt.” nur napoleón sitzt etwas abwesend daneben und liest die granma. “hats dir nicht gefallen?”’ erkundigt sich castro. napoleón antwortet: “doch, alles schoen, aber mit deiner zeitung wuesste kein mensch was von waterloo!”

aber wie eingangs gesagt. es waren tolle vier wochen hier koennte ich nochmal hin!     

 

 

30-05-2011, 6 pm nach gewitter kuehler

trinidad ist weltkulturerbe und natuerlich eine koloniale perle. manche besucher sahen das schon mal anders ¨alle strassen trinidads sind sehr steil, und die bewohner dort klagen, wie sonst auch im grossteil des spanischen amerikas ueber die schlechte ortsauswahl der eroberer bei der gruendung ihrer staedte¨ (a. v. humboldt). Es ist sehr ruhig hier und mir gefaellts und morgen gehts auf exkursion ins umland. Mein wochenende in santa clara war super. samstag cl-finale mit 15 fanatisierten cubanern in barca-trikots. anschliessend essen und ein wunderbar entspanmnter abend auf dem zentralen platz, wo sich sehr viele menschen einfanden. sonntag dann erst freuhstueck auf der dachterasse ueber den daechern der stadt, dann che-mausoleum und che-museum. danach an den strand zum chillen, um schliesslich abends wieder mit den einheimischen und meinem netten reisebegleiter auf dem platz. war ein super wochenende.mit surrealen momenten. bei der suche nach der bushaltestelle sahen wir  ca. 25 busse immer in einer anderen starsse vorbeifahren und die einheimischen schickten uns hin her. einfach unglaublich.

27-05-2011,  10 am, sonne aus allen knopfloechern

baracoa ist ganz huebsch und ein schickes verlassenes nest, das sich aber fein herausputzt. im august feiert man hier eine riesiege 500jahrfeier. sogar der koenig von spanien kommt auch. es wird viel farbe verteilt, aber wenig renoviert. die fassade muss stimmen.

gestern war ich mir einer mz 125  plus fahrer im nationalpark alejandro de humboldt. es war wunderbar. drei stunden durch ein wunderbare landschaft zu wandern und nebenbei erklaert kriegen, was fuer baeume und voegel vorkommen. am besten gefiel mir der kleinste frosch der welt.

im rahmen der festwochen oder monate spielte hier auch ein sehr bekannte salsa-band auf. wie immer in kuba eine heisse veranstaltung mit unglaublichen tanzeinlagen, die auch in laendern ausserhalb arabiens den tatbestand der pornografie erfuellen wuerden.

auch kam ich leicht ins gespraech mit den einheimischen, aber die themen und probleme sind mehr oder weniger die selben. nur kommt hier dazu, dass viel und ressourcen fuer die 500jahrfeier verbraucht werden. das kommt einem sehr bekannt vor von anderen grossveranstlatungen.

die tandemfahrer habe ich auch wieder gesehen. Sie sassaen in einem kleinbus mit dachgepaecktraeger… eine anderer tourist erzaehlte mir, sie wollten die einheimischen nicht flicken lassen, weil die sich angeblich nicht mit so sensiblen materielien auskennen. doch dummheit global.



27-05-2011,  10 am, sonne aus allen knopfloechern

baracoa ist ganz huebsch und ein schickes verlassenes nest, das sich aber fein herausputzt. im august feiert man hier eine riesiege 500jahrfeier. sogar der koenig von spanien kommt auch. es wird viel farbe verteilt, aber wenig renoviert. die fassade muss stimmen.

gestern war ich mir einer mz 125  plus fahrer im nationalpark alejandro de humboldt. es war wunderbar. drei stunden durch ein wunderbare landschaft zu wandern und nebenbei erklaert kriegen, was fuer baeume und voegel vorkommen. am besten gefiel mir der kleinste frosch der welt.

im rahmen der festwochen oder monate spielte hier auch ein sehr bekannte salsa-band auf. wie immer in kuba eine heisse veranstaltung mit unglaublichen tanzeinlagen, die auch in laendern ausserhalb arabiens den tatbestand der pornografie erfuellen wuerden.

auch kam ich leicht ins gespraech mit den einheimischen, aber die themen und probleme sind mehr oder weniger die selben. nur kommt hier dazu, dass viel und ressourcen fuer die 500jahrfeier verbraucht werden. das kommt einem sehr bekannt vor von anderen grossveranstlatungen.

die tandemfahrer habe ich auch wieder gesehen. Sie sassaen in einem kleinbus mit dachgepaecktraeger… eine anderer tourist erzaehlte mir, sie wollten die einheimischen nicht flicken lassen, weil die sich angeblich nicht mit so sensiblen materielien auskennen. doch dummheit global.



25-05-2011, 24 grad, heiter bis wolkig

nun sitze ich hier am ostlichen ende kubas in baracoa. nach etwa 20 stunden wolkenbruch sind alle aktivitaeten abgsagt, keine tour findet statt. schade. vielleicht morgen. die grosse attraktion des ortes, neben dem ort selbst, ist das einzige erhaltene kreuz von chr. kolumbus. 29 hat er bei jeder seiner landung am strand einer neuen insel aufgestellt. und das hier das einzige, das es noch gibt. aber es ist wegen der totalrenovierung der kirche irgendwo weggeschlossen. was hier am besten funktioniert, ist das netz, sogar mit bilder hochladen. faszienerend. dauert nur lange.

mal sehen, was der tag noch bringen kann. zumindest lecker kann man hier.

 

ich weiss nicht, ob das das zur globalen dummheit gehoert, aber irgendwie schon. ich habe vorhin zwei aus belgien (mitte 20) getroffen, die mit einem tandem unterwegs sind. sie haben rennradraeder aufgezogen. und nach zwei platten und einem geplatzten reifen keine duennen schlaeuche mehr und kommen nicht weiter. solche schlaeuche gibt es hier nicht und das flicken war nicht erfolgreich. sie sprechen aber kaum spanisch. ich habe sie mal zu einem der rikschafahrer gebracht, den ich gebeten habe, die schlaeuche zu flicken. aber etwa zwei euro fanden sie fast zuviel geld. sie hatten auch kein vertrauen in seine kuenste. ich bin dann gegangen. mal sehen, ob und wo ich die wieder sehe.

24-05-2011, endlich mal  bewoelkt und etwas kuehler, 25 grad

santiago de cubaist ein hauptort der revolution. das motto der stadt lautet:

rebellisch gestern,

gastfreundlich heute,

heldenhaft immer!

das war mit zu doof und da bin ich weiter. siboney ist ein kleiner ort am meer ohne tourismus. der strand ist hier nicht so. daher fuermichideal. schickes appartement am meer bei netten vermietern. die frau kocht ausgezeichnet. insantiago, der provinyhauptstadt (immerhin die zweitgroesste stadt in kuba) musste ich feststellen, dass ich von stadt und kolonialarchitektur genug habe. Ich habe dort nur ein paket aufgegeben und verbindungen gecheckt. Sonst sind das ein paar klicks im internet, hier ein besuch bei drei bueros, will man zuverlaessige angebote haben. das mit dem internet ist ein echtes defizit dieser diktatur hier. andere habe ich schon mehrfach genannt.

Aber jetzt freue ich michauf drei tage in baracoa, einem der moeglichen landeorte von kolumbus auf kuba; heute natuerlich eine architektonische perle in wunderbarer landschaft, u. a. gibt es hier den  parque naciaonal aljandro de humboldt. genau das werde ich geniessen, bevor ichmich samstag mit constantin, dem juristen, insanta clara treffe, um den rest der zeit mit dem auto etwas rumzufahren.

wochenaufgabe: wo kann ich das championsleague – finale gucken? fernsehen ist hier auch so eine sache.

mittlerweile haben sich die wolken zu einem wolkenbruch entschieden. die frau hinterm schalter hofft, dass es morgen besser sei. und ich erst



21-05-2011, 3 pm, heiss und entspannt.

was soll ich schreiben ueber eine tolle zeit in havanna. nahezu unbeschreiblich und aussergewoehnlich sind die eindruecke, die mich ueberwaeltigt haben. Mal ein paar kleine episoden. geht man hier ueber die strasse warten die leute auf luecken wie ueberall. aber im zweifel warten sie lieber, bevor sie eine noch schnell vopr einem auto rueberflitzen. Man lebt hier einfach wesentlich ruhiger.oder am malecon, der uferpromenade. es ist einfach schoen dazusitzen und den kindern beim friedlichen spielen zuzusehen, waehrand sich die eltern dem guaguagua (so wird hier der smalltalk genannt) widmen. oder auch gestern abend. Einen michito auf dem tisch beobachtete ich, wie ein mercedes parkte und gleichzeitig etwa zehn hunde dieses auto anbellten und ankeiften. perros communistas oder fiedlistas waren die kommentare der leute.oder die voellige entspanntheit beim schlendern durch die strassen und und und. traumhaft.

Ich habe mittlerweile einen sehr netten, sympatischen und aeusserst angenehm 26 jaehrigen juristen getroffen, mit dem ich viel unternommen habe. eine gute bekanntschaft. solche leute wuerde ich im alltag eher nicht kennenernen. das ist das schoene am reisen.

 

 

die stimmunslage, teil 2

das system der doppelten waehrung ist das groesste problem hier. kinderkleidung, babyartikel, kosmetika sind nur gegen diese waehrung erhaeltlich. loehne werden aber im nationalen geld gezahlt. das ist einfach nicht akzeptabel. das gieren nach den notwendigen convertiblen pesos durch prostitution, geschaeftchen mit touristen etc. sind die folge. das macht die leute hier echt sauer. neben den alltaeglichen problemen wie schlangestehen oder nahverkehr. auch die fehlende reisefreiheit ist fuer viele ein problem. sie wuerden gerne im ausland ihre verwandten besuchen (das ist sehr teuer: mind. 600 euro nur fuer genehmigungen) oder fuer einige jahre dort arbeiten, was schlicht verboten ist. aber dann auch wieder zurueckkehren. hat man aber einmal das land verlassen, ist die tuer zu.

die regierung erzaehlt immer, wie gebildet und wie gesund die kubaner seien. das kommentieren die leute mit folgender metapher. ¨wir hoeren mambo ,tanzen aber walzer.¨

wenn ich mit den leuten darueber spreche – mit touristen reden sie relativ offen darueber, weil die keine spitzel oder denunzianten sind – lautet meine formel immer: als tourist super, aber zum leben eher nicht! und dem wird zugestimmt. nur, fuer die meisten kubaner ist die vorstellung, woanders zu leben, echt schwierig. es heisst ueber das leben dann, wir geniessen eine liberdad sin opcion.



exkurs: fussball in kuba

auf dem paltz vor meiner wohnuing wird hauefig und sehr engagiert gekickt. das niveau ist uebersichtlich und die laufbereitschaft karibisch. die haelfte von ihnen sieht aus wie ronaldiño. der enkel meiner vermieterin ist auch dabei. ich gucke da manchmal zu und quatsche auch etwas mit den jungs. sie loben die deutsche nationalmannschaft zaehlen dann einige deutsche vereine wie bayern, bremen, leverkusen und fankfurt auf. den fck kennen sie nicht und meinten, die wuerden in der zweiten liga spielen. und den aktuellen deutschen meister kannten sie auch nicht, aber "schake nuviaa¨.

bei einer strittigen situation, wurde ich als fachmann eingeschaltete. ¨lasst uns den deutschen fragen, der muss es wissen.¨ meine entscheidung auf foul wurde ohne murren angenommen.

17-05-2011,  6:30  pm, leichtbewoelkt, schwuel nach kurzem schauer

meinen mojito in der la bodega del medio, mein daiquiri im floridita” umschreibt e. hemmingway seine trinkgewohnheiten in dieser stadt – in auszuegen zumindest. in beiden kneipen war ich. das el floridita verfuegt (neben einem bronzenen e. h. an der theke) in der tat ueber einen leckeren daiquiri, der schmeckt, “als fuehre man auf einem eiskalten gletscher ski” (e. hemmingway), aber das gefuehl “nicht angeschnallt auf dem gletscher zu fahren, das sich nach sechs daiquirtis einstellt,” (ebda.), habe ich nicht genossen. denn diese bar laesst sich den ruf einiges kosten. im uebrigen ist das gebaeude eh nur eine kopie, die in der spaeten 60er jahren  originalgetreu nachgebaut wurde.  original und genauso teuer ist die la bodegita del medio, nach erol flynn, “a great place to get drunk”.  auch hier ein mojito wegen der tradition. teuer meint hier im uebrigen etwa vier euro. So fing der Montag abend an, der spaet auf der plaza des armas mit einem cuba libre endete.

Ansonsten ist diese woche eine woche der kultur fuermich. Ich war schon in vier, nein fuenf museen: rum, revolution, zeitgenoessische kunst, 28 september und renovierung der alstadt), vier kirchen, die alle ungefaehr gleich huebsch von aussen waren, aber innen eher protestantisch schmucklos. da guing wohl das geld aus. so sieht”s aus diese woche: morgends schule, pause und dann kultur.

Und dann ja noch die stadttouer, die ich heute gemacht habe. Vier stunden mit einem bus durch die city mit den ueblichen shoppingpausen und coctel-gustationen. Aber mir gutem fuehrer.

 

extra: einmal filmstar

samstag auf meiner radtour im vinales – tal gelangte ich zu einem wunderbaren aussichtspunkt mit bar. dort trank ich fix einen liter wasser, waehrend ein schnulzensaenger aus der dom-rep. vor zwei cameras tal und berge anschmachtete. beim ausruhen fragte micheine der damen des sets, ob ich mitdrehen koennte und michan die bar setzen koenne. meine rolle bestehe darin, zu trinken und wenns moeglich ist, zu rauchen. ha, meine paraderolle. sie haetten weit und breit keinen besseren finden koennen. ich wurde kurz abgepudert, bekam ein fidel- und che- t-shirt und einen huebschen strohhut und eine cola samt zigarre, keinen cocktail, aber die ziagarre brannte. Und nach 20 minuten war ich alles wieder los, sogar den zigarrenstumpen. Die aufnahmeleiterin will mir im juni den link zum video schicken. “du warst echt toll”, lobtemich der kameramann. Mal sehen bei den naechsten mtv-awards.

 

exkurs: mas o menos

mas o meros, more or less, mehr oder weniger – jeder kennt diesen appendix der ungefaehren einordnung oder der leichten relativierung. hier endet quasi jede auskunft, die man zu einem erfragten bus, einem erfragten ort oder preis erhaelt. der beduetungsspielraum ist gewaltig. aus plus-minus fuenf minuten kann schon mal locker eine halbe stunde werden, ebenso aus zwei bloecken weiter eine laengere wanderung etc. das ist noch die freundliche variante, die zumindest einen deutlichen wahren kern enthaelt. manchmal heisst das aber einfach: “wenn du glueck hast”, “das glaubt auch nur ein tourist”, “was weiss ich ueberhaupt” und “fuer kuba ist so eine ungefaehre angabe schon eine meisterleistung”.  

ansonsten habe ich michmit dem spanischen sehr angefreundet und neulich in vinales waere ich fast vor stolz geplatzt, als ich gefragt wurde, ob ich aus spanien sei. naja, meine ersten drei saetze sind super, aber dann …. und ueberhaupt, kann man eine sprache nicht moegen, die den anstifter eines verbrechen el auctor intellectual nennt?!

   



 

15-05-2011, 1 pm, aircon im hotel habana libre

dieses hotel hat geschichte geschrieben. kurz nach der revolution trafen sie hier immer die jefes und organisierten den neuanfang und empfingen abends die illustren gaeste und freunde der revolution aus der gesamten welt. das hotel ist auch beruechtigt fuer seine beschissene akkustik. eines abends soll fidel gefragt haben, qui es bueno economista? der anwesende che guevara hat aber verstanden,, que es comunista? er bejahte sofort die frage und wie bekannt wurde er dann ja auch wirtschaftsminister des neuen kuba.

heute gibt es im ehemaligen hilton das beste internet der stadt. aber bilder hochladen geht auch hier nicht.

also wie war mein wochenende? huebsch. freitag anreise und abends ein konzert im oertlichen gemeindehaus mit einer wunderbaren band. samstag sass ich schon wieder etwas faul beim fruehstueck rum und ueberlegte, einfach nur erstmal zu lesen. aber als ich die geier kreisen sah, verstand ich das als zeichen, "mach was, faules aas!" es schloss sich eine wunderbare radtour durch das nicht zu unrecht als eines der schoensten taeler der welt gelobte vinales - tal gefahren. herrlich. unterwegs habe ich die aussichten genossen, einladungen der campesinos zu cafe und fruchtsaft angenommen und mich ueber die landwirtschaft im tal informieren lassen. ein super tag.

abends wieder konzert mit cuba libre und mojito. ich werde wohl nie mehr ausserhalb cubas diese getraenke geniessen koennen. man mixt hier drei viertel rum und fuellt dann etwas wasser repektive cola ein. die farbe des cuba libre ist eher hellbraun!

samstag fand noch ein special-event statt, ueber das ich die tage gesondert berichte. und am sonntag war - jetzt kommts - ob man es glaubt oder nicht: ich war  reiten! drei stunden bin ich auf einem pferd durchs tal geritten. hombre, que bonito! sowas habe ich noch nicht gemacht, aber im gemeindehaus hat mich ein campesino so lange bequatscht, bis ich nach dem dritten cuba libre gesagt habe, vale, a las 9!

und heute abend gehts mit einem daenen, den ich im bus kennengelernt habe, in die drei beruehmtesten bars der stadt! bericht folgt.

 

 

12-05-2011, 3 pm, hace mucha caliente

mein tag beginnt um 7:30 uhr. nach einem kaffee fahre ich mit dem metrobus zum unterricht.  dort lerne ich bis etwa 1 uhr spanisch. diese woche im einzelunterricht. da nach gehe ich auf unterschiedlichen routen zu fuss zurueck, wobei ich die stadt erkunde.  nach einer kurzen siesta (ruhen, lernen, lessen) gehts essen und etwas schlendern, wobei ich den fluessigkeitsverlust nicht ausser acht lassen darf. klingt soweit nicht weiter auf regend, aber ich bin ja la habana. Das machts etwas anders.

morgens: der bus ist billig und voll. ich bin der einzige tourist. in der naehe der schule angekommen, esse ich leckeres suessgebaeck (pasteles) und trinke frischen o-saft, fuer den ich natuerlich anstehen muss.  am ersten morgen dachte ich, ich sei in der tageszeit voellig verrutscht, da die einheimischen schon vor neun einen perro caliente (hotdog) mit bier hinunterspuelten.

spanischlernen: ich werde etwa dreieinhalb stunden von rene, meinem 64jaehrigen lehrer unterrichtet. anstrengend ist das. zumal das kubanische spanisch anders ist. rene: “wir betonen nicht jede silbe, weil wir auch vieles in unserem mund verschmelzen lassen.  und am ende lassen wir  mal was weg.” Fuer mich ist kubanisch eher die einzige sprache, die gaenzlich ohne vokale und konsonanten auskommt. deshalb gibt es hier ja kein gluecksrad im fernsehen.

heimweg: das, was am meisten spass macht. laufen, gucken und laufen. ein smalltak mit den einheimischen. wunderbar. siehe fotos.ein erlebnis is tes, in einer bar ein getraenk zu kriegen. fidel castro sagte mal. “die kubaner sind die nettesten, hoeflichsten und gastfreundlichsten menschen, aber steckt man sie in eine kellneruniform, benehmen sie sich seltsam.” dem ist nichts hinzuzufuegen. 

 

exkurs: mein leben im sozialismus

in kuba gibt es zwei waehrungen, moneda nacional, mn,  (die eigentliche waehrung) und cuc, peso convertible, (das ist die waehrung auf devisenbasis, dollars will hier kein mensch mehr). man braucht beide. fuer den bus, grundnahrungsmittel wie brot oder am imbiss braucht man moneda nacional (mn), fuer alles andere gibts den cuc. hotdogs, pizza, hamburger, die es ueberall gibt, zahlt man max. 30ct. in mn. bier gibts nur gegen cuc. manche restaurants besitzen zwei zonen, eine fuer mn und die andere fuer cuc. leich tzuerraten, wo es schneller geht und wo die auswahl besser ist. beispiel eisessen im copelia. hoch beruehmt und beliebt ist dieser park mit eisdiele und neben meiner schule. die schlange dort ist lang und man braucht eine stunde, um ans eis zukommen - stellt man sich in der cuc-schlange an, keine 5 min.da ich dieses quasi apartheids-system nicht mitmache, stand ich brav 70 min fuer fuenf kugeln eis an. nachdem ich gestern ein anderes eis gegessen habe, weiss ich, warum man gerne so lange ansteht. das warenangebot ist hier sehr uebersichtlich. es gibt was oder es gibt es nicht. auswahl ist oft ein fremdwort, was das shoppen sehr maennerfreundlich gestaltet. sind die schuhe ok, nimm sie, wenn nicht, gibts halt keine.

der mangel ist hier ueberall sicht- und spuerbar. es gibt keine klobrillen und keine servietten. und scheinbar wird das, was von den fassaden abbroeckelt im klopapier recycelt.  schlangestehen ist hier alltag. egal wo. ein kaffee am morgen, ein stueck pizza, telefon, egal was – ausser in den touristenlaeden. will man telefonieren, brauchts zeit. internet gibts nur bei der statalichen telefongesellschaft und in den grossen hotels. wifi ist gaenzlich unbekannt. deshalb kann ich hoechstens zweimal die woche schreiben.

das schlechte brot hat eine laengere geschichte. schon che guevara urteilte: “kubaner koennen einfach kein brot backen.” und der war argentinier! daran konnteauch die revolution nichts aendern.

der alltag in diesem sozialistsichen system erfordert viel zeit und verlangt verzicht. grundnahrungsmittel sind aber sehr guenstig und ueberall auf kleinen maerkten ohne warten zu erstehen. was es fuer mich hier so idyllisch macht, ist fuer viele einheimische die staendige realitaet. ich bin in vier wochen wieder weg. 

manchmal ist es auch urkomisch. etwa seit 1999/2000 hat die us-regierung in ihrer neuen "interessenvertretung" am malecon (praechtige uferstrasse) ein deutliches zeichen der groesse gesetzt. fidel castro liess daraufhin vor der quasi- botschaft einen grossen platz anlegen, die tribuna antiimperialista, (im volksmund: protestodromo), wo anti-us-kundgebungen stattfinden. daraufhin wiederum installierten die usa riesige neonleuchtschriften in der obersten etage mit anti-kuba-parolen. reaktion der kubaner: ein wald von fahnenmasten mit eigenen parolen, so dass man bei kundgebungen noch nicht mal den 7stoeckigen bau sehen kann.



 

stimmungslage.

ich unerhalte mich ja viel mit meinen beiden alten vermieterinnen, uebrigens zwillingsschwestern,  die in jeder anti-rauchkampagne auftreten koennten. die eine ein wenig rundlich, glatte haut, 165, angenehme stimme; insgesamt eine sehr gesunde erscheinung. die andere: 160, ausgemergelt, faltig-ledrig, und eine stimme, naja. preisfrage: welche raucht kette?

viel rede ich mit meinem lehrer und spreche auch mit leuten auf der strasse oder in cafes ueber kuba. Ich erfahre so einige sueber die stimmungslage, die nicht ganz klar scheint. ungefaehr so: juengere wollen ein anderes - westliches - system, aeltere, die das alte kuba noch kennen, finden es gut hier. Und so die mittlere generation will reformen innerhalb des systems, zumal sich ja in den letzten jahren einiges gebessert hat, gerade was die grundversorgung angeht. die amerikaner und noch mehr die exilkubaner in den usa sind das feindbild vieler. aber ich werde die tage noch weiter rumfragen, das finde ich naemlich sehr spannend.



 

 





 

 

09-05-2011, 4 pm, heiss und super

kuba ist etwa so gross wie die ehemalige ddr. und schon hoeren die gemeinsamkeiten auf.  hier gibt es noch sozialismus, was gut ist. ueberhaupt scheint mir kuba wesentlich besser geeignet dafuer. erstens ist das wetter besser,  zweitens hat man mehr mut zur farbe und drittens scheinen kubaner besser geeignet fuer ein solches leben als mecklenburger oder sachsen, zumindest was gesellschaftspolitische modelle angeht.

seit gestern komme ich aus dem staunen nicht mehr raus. und ich habe es bisher noch nicht geschafft, ein einziges foto zu schiessen. ich weiss nicht, wie ich das auf einem bild einfangen soll. grossartiges flair und die architektur und die grundstimmung und ueberhaupt weiss ich ja gar nicht, wohin ich alles gleichzeitig gucken soll. ich laufe und sauge auf. ich kann auch nicht entscheiden, was mir besser gefaellt: die wunderbar renovierten gebaeude oder die von morbiditaet gepraegten ruinen, in denen das leben zu hause ist. manchmal ziehe ich es vor, den buergersteig zu verlassen und auf der strasse zu laufen, weil ich angst haben muss, dass mir fassadenteile auf mein haupt broeckeln.

wie kann das einer stadt gut tun, wenn sie frei ist von handyshops, ramschlaeden, fastfoodketten und dem ganzen neonglitzerndem pomp. oder wie es gefallen kann, dass die zentralen plaetze nicht von banken dominiert werden, sondern bspw. von einem naturkundemuseum. und wie angenehm ist es, dass es hier kaum verkehr gibt. selbst dieser bietet unerwartetes und spektakulaeres. unerwartet: fahrradrikschas; spektakulaer die vielen alten amischlitten aus der zeit, als autos noch genauso gross waren wie eine arbeiterwohnung. 

ich will jetzt nur mal schwaermen und nicht ueber not und mangelwirtschaft und menschenrechte schreiben. das weiss eh jeder.

eine parade des mangels war das gepaeckband am flughafen. ich gmein rucksack ruckelte zwischen flachbildschirmen, kleinelekronik und: bunte sitzpolster in rauen mengen. letzteres hat mich ueberrascht.

hier geht alles seinen sozialistischen gang, das heisst langsam und mit vielen listen und papieren. bsp.: der kauf einer internetkarte fuer eine stunde: 30 min schlange stehen, fuenf minuten, bis der reisepasse gelesen ist und dann nochmals genauso lange, bis die kartennummern uebertragen sind und wiederum per hand in listen vermerkt wurden. dazwischen hat die angestellte eine lutschbonbon von mir geschnorrt, ihrer mutter per handy mitgeteilt, dass sie arbeitet und heute abend pizza besorgt. und dann wollte sie ein bonbon, weil sie den apfelgeschmack so toll fand.  hat sie auch gekriegt. sogar drei, da habe ich mich mal nicht lumpen lassen.

auf mich faerbt das jetzt auch so langsam ab. ich brauche eine pause, ein bier (marke: bucanero) oder einen daiquiri oder mochito ...

hasta luego

07-05-2011, 2pm, 31 grad, strahlend blauer himmel
hier ist vieles anders. christoph kolumbus heisst hier cristobal colon. in der chinatown, die an mein hotel angrenzt, gibts zwar chinesische schriftzeichen, die obligatorischen laeden, die goldenen wackelkatzen, zwei tore am anfang und ende, aber ich habe keine fuenf asiaten gesehen. an die karibik erinnert nur das schluerfende schleichen der menschen und die an den kassen lungernden kassierinnen. unglaublich, mit welcher aversion sie ein produkt ueber den scanner ziehen.
seit zwei tagen schlendere ich durch die zona colonial, gehe mal in eine alte kirche, eine alte festung, ein alten palacio oder ein museum. zwischendurch gibts kaffee oder kaltgetraenke in den zahlreichen strassencafes. es macht spass auf diese art in die kolonialgeschichte einzutauchen. dieser kleine bezirk der stadt ist huebsch und ruhig. verlaesst man aber die stadtgrenze aus dem 16. ode 17. jahrhundert wird's schlagartig anders. laermend hupender verkehr und ekelhafter dreck auf den strassen und auf den freiflaechen. santo domingo ist eine arme stadt: obdachlose, bettler, schuhe putzende kinder, kleinsthaendler, die mit einer hand voll bananen oder mangos oder einem paar schuhe unterwegs sind. hinzu kommen verbeulte autos, die als taxis fungieren und kleinbusse, die man eher meiden sollte. sie sind aber das einzige oeffentliche verkehrsmittel. schon vor kleineren geschaeften stehen rentner mit pumguns als wachen. aber das preisniveau ist meiner reisekasse sehr wohlgesonnen.
am besten verdeutlichen kann man den doppelten bzw. ambivalenten schein der stadt anhand der langen uferstrasse. schlendert man da lang, ist das sowohl bei tage als auch bei nacht huebsch anzusehen mit kleineren parks, palmenhainen und den kolonialen bauresten, die gut in szene gesetzt sind. blickt man aber runter zum strand, blickt man quasi auf eine muellhalde. in den geschuetzteren ecken sieht man nachtlager, waehrend drei meter oberhalb ein sehr nettes restaurant idyllisch zum essen einlaedt.
manchmal mussman sich sowas mal vor augen fuehren, um nicht den bezug zu verlieren. trotzdem finde ich den dreitaetigen stopp hier sehr schoen und interssant.


exkurs: ein abend auf dem balkon
mein zimmer hat einen kleinen balkon zur strasse hin. freitag abend sass ich da und wollte lesen. alles war angerichtet. ich hatte mir einen leckeren frisch gepressten limetten-orangensaft (sic!) besorgt. aus der bar gegenueber drang lokale musik. davor sass eine gruppe maenner und spielte domino. bis hierhin ein feines ambiente. ich hatte bis dato keine ahnung, welche emotionen domino ausloesen kann. die steine wurden auf den tisch gedroschen, es wurde haemisch gelacht, diskutiert und gestritten. um die bar herum entwickelte sich ein kleines strassenfest und es wurde merenge getanzt. vorbeifahrende autos hupten. ab und an ging eine alarmanlage in einem auto los. an lesen war nicht zu denken. ich war beobachter einer anregenden alltagsszene. irgendwann war mein saft alle und es war an der zeit, mein spanisch zu testen. ich habe aber weder domino gespielt noch getanzt. spaeter im bett schlief ich beim klackern der steine und bei lokalen schlagern, die jeder mitsingen konnte, ein. ab und unterbrochen von hupen und den sirenen der alarmanlagen.



antigua

04-05-2011, 8:30 pm, lauschig warm
mein letzter abend auf antigua. schoen wars, wie ueberhaupt die wochen in der karibik. die leute hier sind einfach zu grossartig. ein beispiel. gestern fuhr ich mit dem bus ueber insel. ich wollte bald in eine bar, um barca gegen real zu gucken. da fragt ein touri aus tschechien, der offenbar aehnliche sorgen hatte, den busfahrer: "where i can see barcelona?" der aeltere busfahrer grinst: "i think in spain!"
das vom lonely planet als must see angepriesene dockyard war eher enttaeuschend. ein frueherer stuetzpunkt der englischen marine, wo lord nelson ein paar jahre stationiert war. huebsch, aber fuer mich zu huebsch und zu viele yachten und irgendwie ohne seele.
da war das fussballspiel in der bar nahe beim busstop schon besser. der gesamte sachverstand der ortes diskutierte und stritt lautstark ueber schiri, abseits und fussball im allgemeinen. grossartig.
heute habe ich mir da auch schalkes offenbarung angesehen. mein sitznachbar kratzte sich mehrfach motzend  an seiner grossen muetze, unter eine rastamaehne gefangen war. auf die frage, was los sei, antwortete er mir, er muesse endlich mal wieder seine haare auf vordermann bringen, damit er diese muetze nicht brauchte. ach so war das. diese muetzen verdecken ungepflegte maehnen. so einfach also wurde etwas geklaert, was ich schon laenger wissen wollte, aber mich zu fragen, nicht getraut habe. "alle machen so, auch die frauen, wenn sie diese schwarzen kopftuecher tragen" ... aber, zu mir gewandt, meinte er, ich braeuchte das nicht. ich: "ja, jeder muss nehmen, was er kriegt oder auch nicht mehr hat." daraufhin schlug er mir ein tauschgeschaeft vor: "du kannst meine haare haben, wenn ich deinen pass kriege!" lachte und bestellte zwei rum sauer. als spiel vorbei und der rum alle war, waren auch die amis wieder auf ihren schiffen und ich konnte selig wieder mit dem bus ins hotel schippern, nicht ohne den jungs am oertlichen kiosk bei einem wadadli - name des lokalen bieres und indigener inselname - see you zu auszurichten.
im lokalen museum war ich auch noch und der fahrradverleih hatte wegen der nebensaison zu. wieder keine sportliche aktivitaet. aber ich eh gegen nordic walking und mehr fuer southern sitting oder hanging.

exkurs: unterwegs in der karibik
so schoene busse mit fahrplaenen und aehnlichem gibts hier nicht. will man von a nach b, kann man ein taxi nehmen (teuer) oder ein auto mieten (s. taxi). dafuer gibt es minibusse, die in privater hand fuer kleines geld die leute an den strassen aufsammeln und mitnehmen. die konkurrenz ist hart, was sich direkt auf die fahrweise auswirkt. diesen kleinen "fahrer und kassierer ag's" muss man sich anvertrauen. ein solcher minibus verfuegt auf alle faelle ueber ein gutes soundsystem und eine auffaellige hupe.
steigt man ein, befindet man sich quasi in einer gut gekuehlten disko. zu neunt oder zu zehnt haette man bequem platz, ab 15 leidet der sitzkomfort deutlich, ab 20 wird's wenigstens etwas waermer. der fahrpreis ist einheitlich, egal, wo man aussteigt. man muss auch fuchs sein und sich routine erwerben. sitzt man in tuernaehe, muss man bei jedem halt aussteigen und die hinten sitzenden rauslassen.
da der einheimische viel lieber sitzt als laeuft, warten die schon mal zehn minuten fuer eine strecke von einer. der bus haelt auf zuruf. was zur folge hat, dass er auch mal alle 50 meter haelt. wie gesagt, das gehen ist des kariben nicht.

03-05-2011, 9:30 am, 29 grad, fruehstueck
heute wird hier wieder zur schule gegangen oder zumindest sind die kinder auf dem schulgelaende, da sich am fusse meiner terasse befindet. offensichtlich haben die dem laerm nach seit einer stunde pause. schueler und schule!
gestern war hier labour-day, tag der arbeit. ja, faellt hier ein feiertag auf einen sonntag, ist dann der montag frei. das ist gut. schlecht ist, wie ich gestern erfahren habe, dass man hier auch besoffen auto fahren darf. probleme gibt es nur bei unfaellen.  das teilte mir der strandwaechter mit, der mich von st. john mit zu meinem hotel nahm. und der war nicht nuechtern.
gestern war ich erst am strand bei herrlichem wetter. aber staendig wummerten baesse in der ferne. ich fragte, was da los sei und erhielt die antwort: may-party. als ich grade loslaufen wollte, fragte mich ne mutti mit drei kids, ob ich mitfahren wolle. die party war laut und bunt. auf einer buehne produzierten und moppsten sich abwechselnd ein paar supercoole djs. auf der anderen traten dazwischen zwei bands auf. davor wurde viel getanzt und getrunken. hauptsaechlich rum, der mit so ziehmlich allem versetzt wird, nur nicht mit cola.   und die leute erst. man hat den eindruck, dass es hier in der karibik so ist, dass all der stoff, den die frauen bei ihren - oft sehr sehr knappen und engen - outfits  einsparen fuer uebergrosse t-shirts und die beruechtigten riesenhosen ohne bund fuer die jungs draufgeht. aber frauen wie maenner bewegen sich in einem rythmus und feeling, dass die wenigen englischen touristinnen wirken wie carsten jancker oder steffen freund (spitzname dr. schleim) beim fc barcelona.  um sieben war dann alles vorbei und ich traf den strandwaechter wieder und der brachte mich ins hotel in dem ich nun der einzige gast bin. absolute nebensaison!

01-05-2011, 6 pm, schoen warm und vogelgezwitscher

tja, so ist das. kommt der flieger erst mit acht stunden verspaetung an, hat alles zu. sonntag ist auch nichts offen, nur ein kleiner kiosk. der hatte ein paar bier, eine tuete cracker und wasser. das muss reichen bis morgen. evtl. nimmt mich nachher der kerl von der rezeption mit zu einer oeffentlichen party. dort kriege ich wenigstens gegrillten fisch und was dazu. aber lange wird das nicht gehen, da nur etwa eine stunde pause hat und dann nachtwaechter im naechsten beachresort ist. nett von ihm.

heute habe ich die gegend abgecheckt. strand super, kneipen fehlanzeige, bis auf den kiosk. dort scheint es lustig zuzugehen. der verkaeufer meinte, ich koennte jederzeit kommen, was zu trinken gaebe es immer. sonst gibt der ort five islands nichts her ausser superteure restaurants und bars in den beiden fuenf-sterne-resorts.

ach herrje, und morgen ist auch noch feiertag. da muss ich wohl in den vier km entfernten hauptort.

st. lucia

30-04-2011, 7pm, st. lucia airport

so kanns gehen. da wurde mein flug nach antigua einfach von 14 auf 21 uhr verschoben. technische probleme oder schlechtes wetter werden abwechselnd als ursache genannt. ich weiss gerade nicht, welcher grund mir lieber waere. ein glueck, dass der kleine flughafen direkt an einem schoenen strand liegt und der regen aufgehoert hat. aber nun ist die sonne weg und die fluggesellschaft hat fastfood spendiert. es gab burger oder frittiertes huhn. 

als ich gestern bine zum flughafen gebracht habe, konnte erneut feststellen, dass die insel wunderschoen ist, mit bergen und ausgedehnten waeldern. waere vielleicht nochmal ein kurzbesuch wert. das wetter verhinderte ja dieses mal expeditionen in den regenwald.

 

glueckwunsch an den bvb. die hysterische hyaene sabine toepperwien schrie es ja laut genug in die radiowelt hinaus.

29-04-2011, 15:30 pm, halbzeit und regen bei 26 grad

wir fuehren 1:0! ansonsten habe ich ein paar regentage hinter mir. die ersten tage auf st. lucia waren noch huebsch, aber seit mittwoch nachmittag regnet es ohne unterlass. so war sie zeit an strand und pool bald vorbei. vorbei und aufgegeben auch die die plaene mit aktivitaeten und wandern. also war ich beim frisoer, dem coolsten bisher. der machte den job laessig mit einer hand und und stutzte auch die augenbrauen gleich mit. bine hat das mal fotografiert.

tja, es wurde auch viel gelesen, gegessen und der fluessigkeutsverlust ausgeglichen: warm und schwuel wars trotzdem. heute dann auch noch mal kurz mit einem mietwagen ueber die insel. im regen ist das nur eine kurze zeit lang interessant. also dann doch lieber  webradio und solitaer.

 

gerade vorbei!!! 2:0!! erste liga!!! morgen werde ich mir eine choreo am strand ausdenken muessen. 

 

24-04-2011, 6 pm, schwuelwarm

seit gestern weile ich auf st. lucia, einer karibikinsel mit vielen bergen und regenwald. ich muss mal wieder was tun und will auch mal wieder durch einen wald wandern. alles diese woche. mal gucken.

freitag abend auf barbados war fisch-brate-party. lecker essen und coole musik. das hat spass gemacht. herrlicher fisch mit kartoffelsalat, kuehles bier bzw. cuba-libre und natuerlich lauter musik. an einer stelle schwoften die aelteren herrschaften in schweissiger naehe, ein wunderbarer anblick, der bisweilen an buena-vista-social-club erinnerte.

aber vor der anderen boxenwand auf einer buehne, da war die action. erst tanzten heisse karibinnen mit vollem koepereinsatz und unter vernachlaessigung eines eigentlich steifen skeletts im huefbereich zu reggaemusik. spaeter dann tanzten auf der buehne fast nur noch jungs zu einer musik, die man am besten als mix aus reggae, dub und hiphop bezeichnen kann. ein genuss fuer augen und ohren. und vor der buehne tanzten die anderen und sangen die hits mit. ein schoenes fest und voellig aggressionsfrei. geraucht wurde auch, aber mein zigarettenqualm stoerte.

 

 

dummheit global, forts.

diese englaender ...

 

exkurs: die bundesligakonferenz auf ndr2

wifi ist eine der groessten erfindungen seit der geschirrspuelmaschine. wireless fidelity, jede silbe ist ernst zu nehem. wireless meint drahtlos und fidelity kommt vom lateinischen wort fidelis, treu zuverlaessig und auch das in deutschland gelaeufige fidel steckt da mit drin. und nun medias in res.

samstag morgen 9.30 (zeitverschiebung)schnappe ich ich das ipad, klicke auf das ndr-app, starte das internetradio und verziehe mich mit kaffee kabellos auf die terasse. vertraute klaenge der heimat, bekannte stimmen - leider auch sabine toepperwien - und eine wohlvetraute sprache und der geliebte rythmus. wir schalten zu x nach y ins z. und erst die vermissten syntaktischen verbindungen wie "fruehes tor wuerde guttun", "geplaenkel im mittelfeld", " der gegner steht tief", und der der klassiker " das tor kurz vor pause zum psychologisch wichtigen zeitpunkt". eine 42. min war ein solcher zeitpunkt, als lakic das tor auf schalke schoss. die auch in dieser hoehe verdiente halbzeitfuehrung. unddiefreude darueber liess mich nicht nur die spielstaende auf den andern paletzen vergessen, sondern ich verdraengte auch, was zwangslaeufig kommen sollte: das herunterbeten und zittern in den kommenden 50 min. 

war ich froh, dass jede schalte nach schalke mit synonymen fuer langeweile anfing: hier tut sich nicht viel, trostloses gespiele im mittelfeld, der zug zum tor fehlt, manchester im kopf, warten auf konter, etc. und dann die schlusskonferenz und zum finale habe ich sogar die zweiminuetige nachspielzeit gestoppt. als die einspielung des jubuls ausblieb, war mir klar, wir haben gewonnen! juchuu! und der form halber dann auch: schlussaufschalke. wichtige drei punkte ... wohl die rettung .... mit 37 punkten noch nie...

ich treue seele wusste dann zuverlaessig und voellig ohne draehte, das wir wohl nicht absteigen und war dann moppsfidel. 

dann zog ich voellig geschafft mein lieblings-tshirt aus und las mit leichtem schauern das (wie mir gerade auffiel auch doppeldeutige) aufstiegsmotto "mit herzblut wieder zurueck". 

ein anstrengender und erfolgreicher morgen ging zu ende.

ps. es kostet schon ueberwindung morgens ein bier aufzumachen.


barbados

21-04-2011, 11pm, lauschig warm.

die letzten tage verbrachte ich lesend am weissen strand unter palmen. mal etwas schwimmen, mal was trinken oder, ja was eigentlich? nichts. schnorcheln ist nicht, weil es am sandstrand nichts zu sehen gibt. nur manchmal planschen einige meerseschilkroeten in der bucht. das ist witzig, weil die immer nur ganz kurz mit kopf rausgucken und dann wieder verschwinden.

bine und ich waehlen am strand immer den sioux des tages. das ist vermeintlich der englaender, der garantiert den dicksten sonnenbrand erwischt. nachschub an denen gibts taeglich. den sioux von heute haben wir abends in der strandbar wiedergesehen: ein astreiner norddeutscher. 

gestern gings ueber die insel, 36 km lang und max. 24 km breit. barbados gehoert zu den zehn am dichtest besiedelten laendern der erde. oben und unten stehen zwei leuchttuerme, die eher aussehen wie wachtuerme einer nva-kaserne. quer uebers land verteilt finden sich ehemalige zuckerpressen und rum-brennereien. im ganzen nichts besonderes ausser den straenden: an der einen seite steilkueste mit toller brandung und auf der anderen halt sandstraende. huebsch. 

morgen gehts zum fish-frye, einem grossen strassenfest, wo unter anderem fangfrischer fisch gegrillt wird.

15-04-2011, 3 pm, 30 grad heiter

seit zwei tagen befinde ich ich mich auf barbados, einer der wenigen inseln hier, die kein korallenriff ist, sondern ein kalksteinfelsen.

man merkt sofort, dass man in der karibik ist, die luft ist anders, die leute relaxter und die musik und die anderen laute der voegel schmeicheln oder draengeln sich ins ohr. schoen. was das freundliche bild etwas stoert sind die vielen englaender hier, die hier in groesseren anlagen essen, trinken und rot werden. gehen sie raus ist das optisch schon gewoehnungsbedureftig. so koennen sich nur englaender kleiden und frisieren. fast wie in meinem englischbuch aus den 70er jahren.

gestern hatte ich einen wundervollen gegrillten fisch von einem bbq-stand. guenstig und lecker.

rio de janeiro

12-04-2011, 2:30 am, immer noch warm

nach einem lustigen und interessanten abend mit zwei jungs aus saudi-arabien hat meine zeit in rio ein wuerdiges ende gefunden. wir sprachen viel ueber ihr land. neben vielem anderen ist es tatsaechlich so, dass die frauen nicht auto fahren dürfen, das benzin nur 12 ct kostet, das wasser aber 37 ct und dass es dort keine steuern gibt. aber auch deutliches defizit an demokratie. rio war auf alle faelle ein stopp wert. eine klasse stadt und ein wuerdiger gastgeber fuer die naechste wm. Ich habe gestern abend nach dem spiel auch samba-feeling  erlebt und die siegesfeier von flamengo aller ehren wert.

aber nun geht's weiter in richtung karibik und da werde ich dann hoffentlich zwei schoene wochen mit bine verbringen.

spielbericht botafago - flamengo

diesmal war ich organisiert beim fussball. alleine hingehen sei ja so gefaehrlich. war auch nicht so teuer. also ging es mit einem kleinbus zum stadion. der treffpunkt mit den anderen touries war an einer tanke in stadionaehe. das hatte mal stil. aber eigentlich haette ich da man schon was ahnen koennen. is ja nicht mein erstes spiel. wir gingen im etwa 80 personen-tourie-mob mit unserem guide zum stadion. tja, erst kamen die jungs von flamengo auf uns zu und dann die von botafago. toll, und schon krachte es. es flogen feuerwerkskoerper, wueste beschimpfungen und faueste. dann kamen die cops mit pruegeln, hunden und traenengas und bereiteten der auseinandersetzung ein ende und trieben uns touries dann an die seite. wir alle waren am husten und traenen. wie gut, dass wir mit der agentur unterwegs waren und alles ach so sicher war. haha. alleine waer mir das nicht passiert.

auf jeden fall waren bei flamengo ein haufen uebler Jungs dabei. meine fresse. und im stadion waren die deutlich mehr als heimmannschaft.

das spiel ist schnell erzaehlt. ein ronaldinho stand im mittelpunkt- wobei stehen fast woertlich zu nehmen ist - und zeigte feine tricks und gute paesse. am ende gewann flamengo verdient 2:0, was lautstark und frenetisch gefeiert wurde. auch ein tolles fussballerlebnis - leider fuer lange zeit das letzte.

exkurs: die zwei brasilien

vor jahren glaubte man in dortmund, dass es zwei brasiliens geben musse, da die brasilianischen kicker, die im westfalenstadion das schwarz-gelbe trikot ueberstreiften, in ballfertigkeit und beweglichkeit eher sauerlaendisch wirkten.

diese theorie kann ich nach vier tagen studien vor ort bestaetigen. es muss noch ein anderes brasilien geben. das, was man so allgemein kennt. es faengt mit der weltberuehmten copacana an: ein einzige enttaeuschung. keine durchtrainierten jungen menschen, die foehlich den ganzen tag sport treiben. genausowenig caipirinha an jeder ecke. auch die flotten sambataenzerinnen: weit weg. die leute hier am strand koennten auch auf mallorca oder usedom  liegen. klar gibt es kleinere unterschiede, die aber das gesamtbilg nicht erschuettern. obwohl alles da ist, jesusstatue, maracana, zuckerhut und die sprache, scheint was nicht zu stimmen.  

ich glaube wie mein kumpel klaus, der 2006 ein laenderspiel brasiliens besucht hatte, dass das bild von den brasilianern und brasilianerinnen so nicht stimmen kann. ich glaube nun vielmehr, dass es sowas wie etwa 500 jubelbrasilianerinnen gibt, die im fenruar samba tanzen und ansonsten in kleingruppen sich bei fussballspielen filmen lassen muessen, damit das bild stimmig bleibt.

ha! aber heute war samstag und der strand voll, da hat dann doch vereinzelt ahnen koennen, wie das brasilienimage entstand. viele waren sportlich aktiv, brasilianern beim fussball nach volleyballregeln zuzusehen, war schon eine augenweide. nur mit den adonisgleichen koerpern haute es nicht immer hin.

 

09-04-2011,  7 pm,  gewitter

seit  zwei tagen sieht mein tag so aus, dass morgens etwas durch die stadt latsche und eindruecke sammle, dann ab 12 oder 1 mich aufgrund der hitze am strand ausruhe und lese.

die copacabana ist weithin ueberschatzt, besser ist da schon der nachbarstrand ipanema, wo ich auch wohne. der strandabschnitt, an dem mein badetuch auszurollen pflege, wird wegen der vielen in die jahre gekommenen linken, hippies und bohemians cementerio dos elefantes (elefantenfriedhof) genannt. daneben ist - nicht zu uebersehen - der strand fuer schwule und auf der anderen seite der abschnitt fuer die leute aus der angrenzenden favela. alles fein sortiert.

am strand - etwa ein drittel besteht aus volley- und fussballfeldern - spielen die einheimischen mit talent und grossem eifer. gestern habe ich einigen etwa 50jaehrigen beim kicken zugeguckt. ein lockerer strandkick war das nicht. mit graetschen, motzen, anschreien ueber foul oder nicht foul streiten. das volle programm. ruhiger und etwas besser waren da die jugendlichen ein feld weiter, die noch nachts spielten, weil die strassenbeleuchtung auch den strand erhellt. aber die wunderkinder von straenden rios? eher nicht.

exkurs: schulmassaker in rio

gestern beherrschte dieses verbrechen das fernsehen. auf den omnipraesenten fernsehbildschirmen war nichts anderes zu sehen, bis ab halb neun zeit fuer fussball war.

die berichterstattung war, auch ohne ton bzw. ein wort zu verstehen, wie bei diesen ereignissen leider fast ueblich.

nur hier gibt es mehr von diesen skrupellosen und sensationsgeilen j-b-kerner-typen, die ihre mikros ueberall reinhalten. traumatisierte kinder und welche mit teilweise blutenden wunden wurden ebenso gnadenlos interviewt wie verzweifelte eltern. kamera und mikro waren ueberall dabei. unterbrochen wurden diese ekelhaften interviews von zahlreichen handyfilmen ueber die vorgaenge in der schule. schliesslich redete der justizminister (englische untertitel) von den vielen waffen in der gesellschaft und dass man da mal nachdenken muesse, ein anderer wichtiger mensch ueber computerspiele, waehrend fast gleichzeitig eine computersituation, die sehr stark in aufmachung und stil an eben diesen egoshooter-"spiele" entlehnt war, den verlauf des massakers nachstellte.

in der halbzeitpause des copa libertadores - spiels gab es die bilder der ueberwachungskamera in der schyle. jetzt wusste jeder genau, wie es ist, wenn ein bewaffneter mann in einer schule wahllos kinder erschiesst. damit war ich bedient.

 

07-04-2011, 10 pm, 24 grad dunkel und windig

heute gings zu fuss etwas durch den alten teil von rio. aber zuerst musste ich zu einer der kathdralen des heiligen sports: maracana. da ist allerdings baustelle wegen der wm 2014. alles wird huebsch gemacht, damit unsre jungs den pokal in wuerdiger atmosphaere entgegennehmen koennen, die brasilianer schon wieder dumm aus der waesche gucken und endgueltig die nase voll haben von heim-wms. das wird gut, denn eine deutsche firma hat die bauleitung.

danach lief ich so drei bis vier stunden durch die kolonialen ueberbleibsel und das moderne zentrum. dort ist sogar die kathedrale ein neubau. c&a hat hier ebenfalls eine filiale. in saara, dem strassenmarktviertel gibt es schrott und tineff in allen varianten - quasi ein billigkaufhaus neben dem andern. ha! die verkleiden sich zu karneval genauso bescheuert wie in koeln und mainz. ich habe die entsprechenden laeden gesehen. von wegen nur halbnackt und samba. nix da, die gehen auch im hasenkostuem, pirat, moench oder gestreift als haeftling. haehae!

und wer gehoert hier ganz selbstverstaendlich zum strassenbild? der gute alte vw-bulli! und zwar in allen varianten, nur nicht nicht als camper.

fuer strand blieb da keine zeit mehr. aber morgen ist ja auch noch ein tag - wegen der zweiten chance.

06-04-2011, rio, 7 pm, 25 grad und schon laenger dunkel

nun hat es mich an die copacobana verschlagen. wenn schon strand, dann aber auch richtig, dachte ich. und der brasilianische fussball ist ja auch eine reise wert. seit gestern bin ich nun hier und auf den ersten blick ist das alles sehr schoen hier. im unterschied zu buenos aires sieht die innenstadt aufgeraeumter auf, die busse sind wesentlich neuer und stinken nicht, als ob sie mit altem frittenfett unterwegs waeren.

heute bin ich dann gleich mit der zahnradbahn zu der christudstatue gefahren, um mir einen ueberblick zu verschaffen. ist schon interessant bis spektakulaer, wie sich die stadt zwischen huegel, felsenberge und einen see quasi quetscht. die fernsicht war nicht so, aber wie meer aussieht, weiss ich schon. danach war ich an der copacabana und ich muss leider sagen, dass ich etwas enttateuscht war. aber morgen kriegt der strand noch ne chance.

tja, und fussball. die liga startet am 21. mai. schoener mist. aber es findet die wichitge copa do brazil statt. heute um halb zehn ist ein spiel. aber nachts in der neuen stadt, muss nicht sein. das wochenende kommt ja auch noch.

 

dummhait global, forts.

christopher, 28 usa, mein nachmieter in buenos aires kam etwas aufgeloest an. er war am flughafen angkommen und weil er keine lust hatte, sich am geldautomaten anzustellen, nahm er gleich ein taxi in die stadt. an einem geldautomaten bat er den taxifahrer mal kurz anzuhalten, damit geld abheben koenne. was dann geschah, ...

erstens brauchte er die taxifahrt in die stadt nicht zu bezahlen. zweitens benoetigte er das abgehobene geld umso dringender fuer eine komplett neue ausstattung und drittens musste er ein neues taxi nehmen.

aber wie ich habe mittlerweile gehoert habe, kann sowas auch anderen genauso leicht passieren. und die kenne ich sogar ganz gut!

buenos aires

04-05-2011, 9:30pm, wolkig und dunkel

nun habe ich gepackt, warte auf den abgang. und denke an meine zeit in der argentinischen hauptstadt. schoen war's und gut. ich verfuege von an ueber eine weitere reisetaugliche sprache und habe viel erlebt, nette Menschen getroffen und nicht zuletzt aufregende stunden in fussballstadien verbracht. grossartig. ich werde nicht vermissen den laerm und smog, die staendige alarmbereitschaft bzw. innere generalmobilmachung bei naechtlichen wegen. an den anblick der muellsammler und die zahlreichen obdachlosen in hauseingaengen, den parks oder einfach nur auf den buergersteigen habe ich mich nicht gewoehnt.

aber an die vielen begegnungen, die tollen gegerillten rinderfilets, die suessen medialunas und alfajores sowie die langen abende in dem unglaublichen nightlife. da sieht es nachts um vier aus wie bei uns am vierten adventssamstag in der fussgaengerzone. ach ja und das lernen auf und am friedhof in recoleta. wenn sich schon mal einer, der sonst eine angeblich tote sprache lehrt schon mit einer lebendigen - mir etwas zu lebendigen - sprache beschaeftigt, braucht er wenigstens ein morbides umfeld. das ist schon eine tolle stadt. die zahlreichen spaziergaenge im weiten zentrum waren wunderbar. immer dieser wechsel zwischen alter villa, alten wohnhaeuser, die man sonst nur in italienischen oder franzoesischen staedten erwarten kann und dann ein neueres 7-12 stoeckiges symbol der bekloppten 70er jahre. in meiner melancholie koennte ich noch seitenweise weiterschreiben. aber genug. es war grossartig!   

allein schon ein heimsieg der boca juniors ist die reise zurue

ck wert. und ohne die vielen tipps und infos von bine haette ich mich nicht so gut zurechtgefunden. gratias y besito. 

spielbericht: boca juniors - estudiantes

alter, alter oder wie der argentinier sagt veijo administrador! diesmal bin ich zu fuss zur bonboniera, wie das stadion in la boca genannt wird. das war schon mal aufregend. die leute zu beobachten, die schon stunden vorher am stadion sitzen und debattieren und cola (!) trinken. eine karte habe ich auch gleich gekriegt und dann nochmal in die Kneipe rivera sur. dort die bilder gemacht, aber die fans von letztem mal waren nicht da, dafuer ein Tisch voller cops, die vor dem spiel pizza assen. 

dann noch ne kleinigkeit essen, war ja erst drei. um sechs begann das spiel und um vier musste ich die kneipe wechseln, da der bierausschank auf dieser strassenseite zwei stunden vorm spiel verboten ist. dann kamen bald die gaestefans mit helicopterbewachung und martialischen sheriffs. dann konnte ich endlich ins stadion.

die huette fast ausverkauft und selbstredend ein irrsinniger laerm. nunca hicimos amistades (noch nie haben wir freundschaften geschlossen) prangte gross aus der fankurve. aus dem nichts die gaestefuehrung nach wenigen minuten. und dann gings los. jeder in der pralinenschachtel glaubte, er muesse nur laut genug singen, dann wuerde alles gut. 10 minuten vor der halbzeit verwandelte dann der absolute publikumsliebling einen freistoss. keine Ahnung ahnung, wo das herkam, was ich hoerte, sah und spuerte. aber es verursachte gaensehaut und die trommelfelle bewegten sich im elastischen grenzbereich. und jetzt gings erst richtig los. dass noch eine steigerung geht, musste ich noch mehrfach gegen meine ueberzeugung zur kenntnis nehmen: vorteil abgepfiffen, knapp daneben geschossen, brutales foul an riquelme, vermeintliches abseitstor und dann der siegtreffer in der 90ten minute. einen solchen laerm und unbaendige freude habe ich noch nie gesehen und schon gar nicht gehoert. da kann einer sagen, was er will. sowas gibt es nur an einem ort. und das ist nicht die suedtribuene und auch nicht die westkurve. naja dann abpfiff, die teams fix in die kabine und das volk besang den sieg gegen den reichen tabellenfuehrer. und dabei merkte ich, dass ich mitgesungen habe. war auch nicht schwer. viel quiero, ganar, curacon, champion, curacon, amar und wieder quiero, te quiero boca ....

uebrigens gibt's es hier keine fanschals! 

exkurs: fazit spanischkurs

nach vier wochen schule habe erstens soweit spanisch gelernt, dass ich mit den leuten reden kann, sie mich und ich sie verstehe. nur am wortschatz haperts. aber daran arbeite ich taeglich. zweitens habe ich mal aus anderer perspektive unterricht erlebt. das war auch ganz spannend. wie fuehlt man sich beim endlosen vergleichen der hausaufgaben, wie schwer ist es, sich auf die unterschiedlichen lerntempi einzustellen, was mache ich waehrend langweiliger uebungen, und und und. ich habe eine ahnung gekriegt, was manche schueler/innen so tag fuer tag erleben. vieles hatte ich aus meiner schulzeit vergessen. aber es war fix wieder da. mal sehen, ob ich diese erfahrungen fuer meinen unterricht nutzen kann. und drittens habe ich ueber die schule ein soziales umfeld gehabt. das war mal wieder ganz schoen, obgleich ich mich mit dem ein oder anderen im richtigen leben nicht eingelassen haette.

aber es hat ja auch spass gemacht. nur die letzte woche war wegen der beiden beschriebenen vollsaecke etwas schwierig, aber ich habe dann einfach mehr fuer mich gemacht und die anderen mas o menos ausgeblendet..

mal sehen, vielleicht setze ichg den kurs an einem andern ort fort.

 

01-04-2011, 3:30 pm, 29 grad, ferienbeginn

juhu, seit 10 minuten ist die schule vorbei und ich habe es geschafft dem schleimer nicht den kaffeebecher an den kopf zu werfen oder sonstwie zu maltraetieren oder neudeutsch zu dissen. diese pfeife hat diese woche tatsaechlich nach einer gemeinsamen parterarbeit zu der lehrerin gesagt, dass die falsche loesung meine idee gewesen sei. dieses mettgesicht. aber vorbei. 

wochenende und ferien! was liegt an? heute school-is-out-party mit einigen leuten, die ebenfalls heute aufgehoert haben. naja, dann same same:  rindfleisch essen, bars und ein konzert zu spaeter stunde. morgen ist halt samstag:  firseurbesuch, waescherei, webradio. danach touristentag mit stadterkundung und abends evtl theater. und sonntag! claro: boca spielt zu hause gegen estudiantes, den tabellenfuehrer. mein bocashirt braucht noch mal heimische luft.

gestern war ich zur der woechentlcihen kundgebeung der grossmuetter der palza mayo. das sind die muetter der frauen, die waehrend der diktatur nach der geburt ihrer kinder umgebracht wurden. also die grossmuetter der verschleppten babys. sie verlangen nach wie vor nach der identitatet ihrer enkelkinder, und das seit ueber 30 jahren. das  war schon sehr beeindruckend, nicht wegen der zahl, sondern der art und weise, wie das ganze ablief. die weissen kopftuecher sind eigentlich die windeln, die schon fuer die babys gekauft waren und erinnern an das fatale schicksal der kinder und muetter.

28-03-2011, schulaus und kaiserwetter

heute am montag wurde die klasse neu zusammgesetzt. was man alles ueber die schule so vergessen hat.  jetzt sind wir komplett: ein schleimer aus chicago, er heisst imran. fuer jede verbesserung seiner (vielen) fehler sagt er graessiess. und als die lehrerin alechandra meinte, sie habe etwas probleme mit seinem namen, sagte die gallertige pfeife bar jeder ironie: "nenn mich oder alechandro oder welcher name dir immer auch immer gefaellt.. in dem moment haette ich am liebsten.... und dann ist da noch marina aus der naehe von london, eine streberin der besonderen art mit wenig intellektueller uebersicht. "kann ich auch so sagen" (Antwort: meist nicht); "das ist aber sehr interessant" (was ist an einem simplen imperativ interessant?); "eine gute erklaerung" ( imperativ singular und plural, einzahl mehrzahl) ; "ich bin schon fertig ..."  (habe aber nur die haelfte und das meiste ist falsch ... ). morgen ja  fliegt der kaffeebecher.  

aber jetzt ist erstmal schluss und die sonne samt friedhof rufen. oder ein ein kaffee in der city? oder? man verliert ja soviel fluessigkeit hier ... und die negativen folgen des dehydrierens ... 

 

dummheit global, forts.

alisa, 32, zuerich im unterricht. thema:  armut in buenos aires. "ich finde die vielen muellsammler nachts gar nicht schlecht. so funktioniert eben hier das recycling. und die kriegen ja auch geld dafuer."

spielbericht, idependiente - banfield

im grunde kann man sich denken, was passiert, wenn man zu einem verein mit dem kampfnamen die roten teufel geht: mittelmaessiges gekicke, viel einsatz und emotionen,  aggressive grundstimmung und: ein tor in der nachspielzeit.

und genauso war das, naja fast. die diablos rojos gingen frueh in fuehrung, verdattelten und versiebten danach einige hochkaraetige chancen. das ganze begleitet von einigen dubiosen schiri-entscheidungen gegen die heimmannschaft (teilweise katastrophal). dann kurz vor der halbzeit ein abseitstor und die stimmung war wie auf dem betzenberg. in der zweiten halbzeit dann viel wollen, weniger koennen und spektakulaere fouls - echt beiendruckend, was ein argentinischer stuermer so alles wegstecken kann. und dann in der nachspielzeit: eine ecke und:  ein kopfball an die latte. fast waere die kopie gelungen. so war der schiri der depp und buhmann. 

spaetestens jetzte wusste ich, warum der unparteiische schon vor spielbeginn im polizeispalier aufs feld gefuehrt wurde, zur halbzeit und nach dem ende erst recht. sogar der linienrichter wurde nach der halbzeit bei der kontrolle der netze von zwei cops abgeschirmmty. rauhe sitten. 

 

27-03-2011, 12:30, blauer himmel
schon wieder eine Woche rum. die demonstration am donnerstag zur erinnerung an die militaerdiktatur war ein besonderes erlebnis. nacheinander zogen verschiedenste politische.gruppen und parteien ueber die plaza de mayo. von der regierungspartei bis zur  antifa- jugend war alles dabei, letztere waren ungefaehr sieben (7) abgerissenne punks. es war ein bischen wie ueberall: am schneidigsten waren die sozialisten und kommunisten, am buntetsten die friedensbewegten, und die regierungspartei hatte die teuersten fahnen und transparente. die argentinier benahmen sich wie beim fussball, sich voll reinhaengen, singen (die gleichen rhytmen und instrumente), tanzen, feuerwerk und bengalisches feuer. es gab bratwuerste und viele andere spezialitaeten,  und im unterschied zum fussball verkaufte man bier. sehr beeindruckend. aeh, die demo natuerlich, nicht der bierverkauf.
freitag und samstag dann etwas ruhiger. und in der tat habe ich gelernt. in ruhe und in der sonne auf dem beruehmten friedhof in recoleta.
samstag abend war hier noche en vela, sowas wie nacht der kulturen. grossartig. eigentlich hatte ich ein rundgang durchs naechtliche buenos aires erwartet, aber das war so natuerlich viel besser. gesang, tanz und kabarett, das hier auch viel gesungen wird. eine solche kabarettgruppe habe ich gesehen, toller auftritt, rythmisch und technisch sehr gut und die Leute um uns haben sich köstlich amuesiert. da fuehlte ich mich ein bisschen wie lateinschueler, während einer klassenarbeit: aus den ganz wenigen Worten, die ich verstand, sollte ich eine geschichte zusammenbauen.
am besten gefiel mir die tango-buehne. dort wurde ueberall von alt und jung tango getanzt und zwar mit viel enthusiasmus und ebensolchem ernst.
naja, und jetzt ist sonntag und spieltag. heute geht's idependiente, die haben den kampfnamen die roten teufel. damit waere für heute die kleidungsfrage geklaert.

24-03-2011, sonne und gut

seit dienstag wohne ich in ricoletta, einem sehr buergerlichen viertel. hier gibts statt starbucks und geschmeiss wunderschoene kaffeehaeuser, antiquariate, bioladen, schicke boutiquen und v. a. kaum verkehr. die wohnung ist huebsch, fast luxurioes. naja, eigentlich wollte ich in ein anderes viertel, aber da musste ich nach einer nacht weg:  durchgangszimmer, schmutz und wahnsinniger laerm.

obwohl heute feiertag ist, musste ich zur schule, die grade vorbei ist. aber nachher gibts historisch-politische bildung: die juengste geschichte argentiniens, seit dem 24. (!) maerz 1976 (militaerputsch). film (la historia oficial), debatte und dann im anschluss um 6 auf zur demo. die kundgebung ist schon seit einiger zeit mit viel tamtam im gange, aber heute abend demonstrieren dann die "frauen der plaza mayo" mit ihren weissen kopftuechern wie jeden donnerstag seit 1983. ihr ziel ist die identifikation der ihren kindern geraubten babys. schwangere frauen, die verhaftet worden waren, wurden nach der geburt ermordet und ihre kindern von militaers oder ihren freunden "adoptiert" . diese kimder werden hier apropiados genannt. eine schauerliche geschichte. aber nur etwa ein viertel der heute etwa 32 - 36jaehrigen kennt seine wahre identitaet.   

heute abend ist dann so eine art abschlussfeier, da heute viele leute die schule verlassen haben.

morgen ist frei. endlich mal zeit, um in ruhe zu lernen! oder mal sehen.  

am wochenende dann wieder fussball. geplant war san lorenzo, aber da trauen wir uns nicht hin. letztes wochenende kam ein fan von san lorenzo bei fanausschreitungen ums leben. die haben sich sicher was fuers naechste spiel was vorgenommen. aber es gibt ja viele teams in der welthauptstadt des fussballs.

 

 

 

21-03-2011, 6 pm, sonne weg

ach so, umgezogen bin auch noch heute. ich wohne jetzt in san telmo. das ist naeher an der schule und auch ein angesagtes viertel. keine u-bahn mehr am fruehen morgen!! 10 min zu fuss!!

spielbericht: la boca - olimpio

verrueckt sind die schon. und offensichtlich gefaehrlich. um es vorweg zu nehmen: wir haben die boca- kneipe nicht aufsuchen koennen. die war grossraeumig abegsperrt. denn: an der kaneipe vorbei werden die gaestefans zum stadion gebracht. sachen gibts! des halb diie ansage, kommt frueh! was fuer ein erlesener platz fuer eine kneipe von hardcore-fans!

mehrfach gab es strassensperren und auch hier kein bier. nils, mein eglischer kumpel wurde schon ganz nervoes. never i was in a stadium without prebeers. und dann wurden wir fuendig in einem kleinen gemueseladen, die uns drei buechsen verkauften, aber wir durften nicht raus. also haben wir es uns dort gemuetlich in unseren neuen bocatracht. dort kriegte mein ball den zweiten riss, nun ist er voellig hin. schade eigentlich.

danach auf dem weg zum stadion gab es noch dreimal kontrollen. im stadion selbst, legte man keinen wert auf die benutzung der toiletten. das geht auch an den aufgaengen.

die stimmung war wahnsinn. so einen krach und soviel inbrunst beim singen der lieder habe ich noch nie erlebt. die boca-fans sangen die ganze zeit.

das spiel machte dem schlechten ruf der argentinischen liga alle ehre. ¡hombre!, war das schlecht. aber so richtig. boca verlor gerecht 2:0. immerhin kannte ich palermo, ein sturemer gegen den carsten jancker eine ausgeburt an technik und beweglichkeit war. riquelme, ein schatten frueherer tage und ein aktionsradius, der das wort aktion kaum verdient. und bataglia, einen knochenharten verteidiger, der selten foul spielte, weil er aufgrund seiner irrsinnig statischen beschleinigung kaum kontakt zu den gegenern fand. aber wenn, dann richtig!

danach geriet die haupttribuene ausser sich und bestuermte die spieler, die sich in die katakomben retten mussten. dann wieder die halbe stunde wartezeit auf den raengen, bis die gaestefans weg waren.

fazit: gruseliges spiel. tolle atmosphaere, ein muss fuer jeden fussballfan.

21-03-2011, 5 pm, sonne und waerme

jetzt hatte ich aber mal ein richtig aufregendes wochenende. freitag abend mission: boca-ticket.

wir trafen um 5 an der schule, ein erstes bierchen, um einen schlachtpaln auszudiskutieren. ¡vamos! mit dem bus in das verruchte barrio la boca. dort angekommen, sind wir erstmal zum stadion: die immer gleiche leier: vorverkauf nur socios (mitglieder) und am sonntag vor dem spiel freier verkauf fuer einheimische. aber nicht aufgeben. als naechstes in einem kiosk: nee, nicht fuer touris. dann in der stammkneipe rivera sur, die ich noch von der tour kannte. wir gingen rein und was wir dort sahen und antrafen, spottet jeder beschreibung. leider hatten wir keinen foto mit. vergilbte und verrauchte poster vergangener triumphe, schmaehungen fuer riverplate und soweiter; und (sic!) ein aufkleber des dfb! die gaeste haben durch die bank weg schon viel erlebt, gesehen, gegessen und getrunken. das waren gestalten. aber supernett. ich habe denen auf spanisch erklaert, was wir wollen und einer sagte: claro, wartet eine halbe und trinkt unas cervecas. nach den bieren kam ein typ, irgendwo zwischen 40 und 60, verlebt, aber laechelnd. wir kauften drei zum vierfachen preis (etwa 20 Euro) und waren gluecklich. dann smalltalk mit den anderen und eine verabredung fuer sonntag. kommt frueh, war die letzte ansage. 

dann ein restaurant in la boca. der taxifahrer fuhr uns hin und lachte die ganze zeit. beim aussteigen gab er uns definitiven tipp, nur mit einem taxi den ort zu verlassen. so schlau waren wir auch. aber das hat sich mal gelohnt. eine traumhafte vorspeise und das rinderfilet, in traum vom grill in dunkelrot. herrlich. und das war alles relativ guenstig.

dann noch in einen anderen stadtteil, nach  san telmo, wo wir auf einer plaza den tag ausklingen liessen.

und samstag. war ich kaputt. das viele lernen, ... ich blieb mal zu hause.

schliesslich hatte ich ja sonntag einen termin.

17-03-2011, 2 pm, schulaus

ich weiss gar nicht, was anstrengender ist: das lernen oder das leben in der metropole. hier ist immer irgendwie wochenende, wenn so abends mal essen geht oder eine bar aufsucht. aber das ist wichtig. nur so kann ich mein spanisch vertiefen und in der praxis ausprobieren. die leute hier sind echt freundlich und freuen sich meist, wenn man mit ihnen spanisch spricht. kontakte fuer einen smalltalk oder ein gespraech ueber fussball oder die stadt sind relativ leicht zu knuepfen. es laeuft.

viel zeit geht auch dafuer drauf, den alltag zu organisieren und sich in der stadt zu bewegen. da ist eine stunde fast nichts. und schwupps, ist der tag schon wieder rum. leider habe ich mein iphone abgeschossen, sodass ich ich es nicht mehr benutzen kann, aber ersatz ist schon gefunden. jetzt schreibe ich sms mit mehrfach eine taste druecken - wie im letzten jahrtausend. ¡ombre! das war nicht so einfach, aber nach ein paar tagen funktionierts.

nun muss ich noch ein grosses geheimnis lueften. wo kann man karten fuer boca juniors kriegen. die werden nur an soceros - mitglieder - verkauft. ich habe schon zwei soceros angehauen, die uns karten besorgen wollen. mal gespannt. aber das waere doch gelacht. sonntag abend ist das spiel. das wird fein.  

ich habe in dieser stadt bis jetzt richtig spass. es ist wunderbar hier.

dummhei global, forts.

franziska, meine mitbewohnerin, ca 25 aus dem grossraum duesseldorf (hat sie gesagt). gestern ein gespraech beim kaffeekochen ueber internetzugang und moeglichkeiten des www. ich: ja, das mit dem wifi ist toll, da kann morgens beim fruehstueck deutsche zeitungen lesen. sie: ja, ich bin auch viel im netz. ich: was da in japan pssiert, ist ja echt erschuetternd. sie: wieso, was ist denn da schon wieder? ich fliege da hin zur kirschbluetenzeit. 

tina, duisburg, mitte 20. letzte woche gabs eine ei9ngangsinfo zu risiken in der stadt und zum thema falschgeld. es gingen einige scheine rum und der typ von der schule erklaerte das uebliche: wasserzeichen, silberstreifen, papierqualitaet etc. sie sass neben mir und glotzt die scheine minutenlang an und dreht sie in den haenden hin und her. `"da muss ich aber aufpassen! Aber ich kenne mich ja jetzt aus!", war ihre erkenntnis. und dann fragt sie laut: "was ist denn ueberhaupt ein wasserzeichen?"

 

exkurs: wieder auf der schulbank

das ist schon komisch. jeden tag in den unterricht gehen und wieder lernen. so mit hausaufgaben, arbeitsblaetter ausfuellen und konjugationsuebungen. das kenne ich aus der anderen perspektive. didaktisch - methodisch ist hier noch enorm viel spielraum. wir arbeiten einfach das buch durch. und ab und an gibts ein arbeitsblatt aus einer art arbeitsbuch. fuer mich als lateinlehrer ist es was neues, eine sprache ohne grammatikbuch zu lernen. was wir an garmmatik machen, ist nur formenlehre.

von vorteil ist, dass ich vom fach bin. ich kenne ja die tricks, wie man den unterricht verschleppt, ablenkt und sich pausen verschafft. manchmal muss ich dann innerlich lachen, wenn ich dann wieder die lehrerin auf abwege fuehre. macht spass.

ich merke aber auch, wie schwer es ist, den ganzen vormittag konzentriert zu sein und trotz wollens nicht mehr aufpassen koennen. muss ich mir merken, wenn ich wieder lehrer bin. ueberhaupt ist in der hinsicht mein vierwoechiges schuelerdasein hochinteressant. und alt bin ich geworden, was die faehigkeit des auswendiglernens angeht.

meine mitschueler sind teilweise echt anstrengend. die eine quatscht staendig dazwischen, die andere, zum glueck wieder runtergestuft, hat alles staendig hinterfragt. und die unterschiedlichen geschwindigkeiten sind nicht einfach. da ist es gut, dass man leicht innerhalb der unterschiedlichen niveaus wechseln kann.

aber im grossen und ganzen macht es spass. und die erfolge motivieren.

stadionbericht riverplate

ombre, was fuer ein abend. mit meinen kumpels aufgeregt zum stadion hin, karten dort gekauft (70 pesos, 12 euro) und dann ...

unterschied nummer eins zu deutschland: man trinkt kein bier vorm stadion. es gibt zwar bratwuerste und frikadellen (hamburgesas), aber nur cola, bei riverplate coca cala. ca 90 min vor spielbeginn sind wir dann rein und es wurde schon gesungen. der argentinische fan kleidet sich so, als ob er jederzeit eingechselt werden koennte: trikot, sporthose und entsprechendes schuhwerk.

wir hatten sitzplaetze, die selbst mir keine beinfreiheit boten. aber das war auch egal, denn alle standen das ganze spiel ueber.

unterschied nummer zwei: die spieler waermen sich nicht stadion auf, sondern tauchen erst kurz vor anpfiff auf. der ist 19.10 uhr. und gegen 19 uhr kamen die wichtigen fans der fankurve in einer langen prozession mit sonneschirmen, fahnen und der fahne ins stadion. mann, war das laut. und die sangen die ganzen 90 minuten verschiedene mehrstrophige lieder. ohne textbook wie in dortmund. und zwar alle haben gesungen, ausnahmslos, auch die ganz kleinen. naemlich unterschied nummer drei. viele kleinkinder und kinder und auch relativ viele frauen. das spiel war schlecht, aber die jungs haben gefightet.  eine graetsche ist hier hoch geachtet, ebneso der gemeine rempler, der nicht gepfiffen wird. dann das tor fuer velez. ein oliver reck vom feinsten, der keeper tritt ueber eine rueckgabe und dann kam el tanque (der spitzname eines etwa 100 kilo glatzkopfes von velez) angerauscht. 

dann wurde es einige dezibel lauter. jeder wollte den ausgleich. der fiel dann etwa in 60. min nach penal (elfmeter). ein torjubel, den man in der art vlt. in dortmund hoert oder wenn der fck in 92. min endlich das siegtor erzielt. das niveau war weiterhin sehr ueberschaubar bis drittklassig. aber das spektakel auf den raengen wunderbar. in der 80. min schlug erneut el tanque zu. war verdient. und dann unterschied nummer vier. man wird etwa 30 min nach abpfiff im stadion eingeschlossen (sic!), bevor man gehen darf. erst werden die generischen fans in sicherheit gebracht.

fazit, schlechtes spiel, heimniederlage und ein grossartiges spektakel. und ich habe meinen wortschatz in richtung fluchen und schimpwoerter erweitert. denn unterschied nummer fuenf. es wurde trotz niederlage vor dem stadion weitergesungen.

13-03-2011, 4:30 pm, sonnig 23 grad.

ich komme hier zu nichts. morgens zur schule, nachmittags manchmal auch. dann immer abends die praktishen uebungen und feldversuche in bars. fussabll gucken und was so dazu gehoert. mittwoch nacht hatte ich auch noch stress mit einem ehemaligen fpoe-palamentarier, so einem haider-fan, der partout nicht einsehen wollte, dass ich keine lust hatte, mit einem 62jaehrigen neofaschisten auf der anderen seite der welt zu diskutieren. ombre, que puto. war schwer den loszuwerden. aber sonst ist alles gut hier und mir macht das lernen der sprache viel spass.

und das wochenende erst: freitag, schule bis 2, dann stadtrundgang in la boca bis 6 dann duschen und wieder los. man isst nicht vor 9 zu abend, geht dann gegen 11 oder 12 in eine bar und wechselt ggf gegen 2 oder 3 in eine disko oder andere bar mit musik. war schon seltsam, als ich freitag nacht um 5 nach hause ging und die kneipen waren voll. das kenne ich so nicht. aber ich musste ja samstag frueh raus. um halb 12 war bundesliga. hat sich ja gelohnt, endlich wieder gewonnen. und dann noch in klassischer manier, rum ist, wenn die roten teufel gewonnen haben.

hurra.

gleich gehts mit meinen neuen kumpels zu riverplate ins stadion. die beiden jungs, mit denen ich hauptsaechlich lerne und um die haeuser ziehe, sind ein schweizer und ein englaender. beide moegen fussball sehr. bin mal ganz gespannt, wie das wird bei den fanatischen riverplates so ist.

in la boca bei dem stadtrundgang konnte selbst ich noch einiges lernen, was fanatismus angeht. das stadion ist mitten im bunten stadtviertel. naehert man sich ihm, findet man portraets von marado, wie hier die hand gottes genannt wird, und die haeuser sind blau-gelb angestrichen. das stadion ist auch mehrheitlich gelb mit blauen verzierungen. und in la boca gibt es keine coca cola, weil das cola-rot exakt dem rot von riverplate, dem grossen rivalen, entspricht. aber es ist schon toll hier. eine feine stadt.

ach so, haette ich fast vergessen zu schreiben: ich mach natuerlich immer schoen meine hausaufgaben.

04-03-2011, rarotonga, 4:00 pm, heiter, schwuel

die vergangengen tage habe ich lesend an strand und pool verbracht, unterbrochen von etwas bewegung auf dem fahrrad und schnorcheln unter wasser. beides schoen, letzteres sogar wunderschoen. gestern gab es etwas abwechslung, da ich erstens ueber die insel gewandert bin und es zweitens abends ein bbq veranstaltet wurde. und was gab es neben schwertfisch? klar doch: nudelsalat und bratwurst. ein netter abend.

morgen ist aber der spass vorbei und es geht weiter nach buenos aires.

Exkurs: das besondere urlaubserlebnis 

ein erlebnis habe ich hier ausgelassen, von dem ich gestern abend hoerte: rarotonga fuehrerschein! um einen roller zu mieten, braucht man einen hiesigen fuehrerschein. diesen zu erwerben braucht es etwa 20 minuten und umgerecht 12 euro . 10 minuten benoetigt der polizist, um die daten aus dem reisepass in den computer zu  befoerdern und weitere 5 minuten, um den fuehrerscheion zu drucken und zu stempeln. was passert in den 5 minuten dazwischen? praktische pruefung und thoerie natuerlich! dazu muss um zwei etwa 10 meter entfernt voneinander aufgestellte pylonen fahren und beim polizisten wieder anhalten. fertig. theorie ist eine belehrung: der hinweis auf linksverkehr, den polizisten zu gehorchen und die besondere helmpflicht: mit helm  50 km/h, ohne helm nur 40 km/h. bezahlen uss man dann auch noch. dazu wird man durch den rotonga-police-souveniershop geleitet, wo man muetzen. t-shirts, kugelschrber etc kaufen kann. tja, vielleicht doch noch morgen mittag?

suedsee - cook islands - rarotonga

28-02-2011, rarotonga backpackers, heiter und schwuel-heiss, kurze schauer
die kokosnuesse mussten diesmal nutzlos am strand liegen bleiben. selbst beim schnorcheln sieht man fast nur schwarz-gelbe fische. also nutzte ich den gestrigen sonntag fuer eine radtour um die insel. ich habe mir fuer die zeit meines aufenthalts ein fahrrad gemietet. war echt easy und relaxed. sonntag ist hier wahrhaftig der tag des herrn. alles hat zu, nur ganz vereinzelt ein kleiner supermarkt oder ein cafe bei den grossen resorts. alkohol wird sonntags generell nicht feilgeboten.
ein ersatz fuer mein verlorenes sweatshirt (das einzige, das ich noch mithatte) ist nicht aufzutreiben. Hier gibts nur t-shirts. ich brauche es eignetlich nur fuer den weiterflug, da es im flieger immer so kalt ist. gleich wieder ortsuebliche freizeitgestaltung: an den strand oder in die haengematte legen und lesen.
alles gut, wie man sieht!

 

volkes stimme
gespraech mit dem besitzer des liquorshops um die ecke. als klar war, dass ich aus deutschland komme, finge er an: "i know germany, you have a good footballteam." ich: "what's about football an cook islands?" "we are enthusiastic, but laisy. 90 min. are a long distance. we play more rugby." "is your team good?" "yeah, we are not so good, but not so bad too. we are good for entertainment. we have one problem. we drink to much."
der gaertner, ein stattlicher mann von locker 150 kg, fragte mich, als er mich mit dem fahrrad sah, ob ich kein geld mehr haette. fahrraeder wuerden sonst nur kinder benutzen. und ausserdem  muesste man danach immer soviel essen und das waere nicht gesund.
die junge frau hier an der rezeption antwortete auf die frage, was man tun koenne, wenn man so wie ich ein sweatshirt am flughafen vergessen haette, "beten, dass es nicht so kalt werde. ich wuerde es auf keinen fall wiederfinden."

dummheit global, forts.
mike, ca. 30, finne fragte mich nach meiner radtour, wie es denn so gewesen sei. ich antwortete ihm, dass es erstens ganz einfach sei und man sich auf der einzigen strasse der kreisrunden insel gar nicht verfahren koenne und dass es zweitens ganz angenehm gewesen sei und die stadt ja nicht so weit weg sei. nur der Gegenwind auf dem hinweg sei anstrengend gewesen. dann schlug er vollen ernstes vor: "wenn du wieder hinfaehrst, fahr doch andersrum, dann hast du immer rueckenwind!"

25-02-2011, rarotonga, 12:30 pm, heiter, heiss und schwuel

die insel ist ein ort der wunderbaren ruhe. auf der insel, was ein eigener staat ist, leben 21000 menschen. diese strahlen sehr viel gelassenheit aus und meiden schnelle oder gar hektische bewegungen. keiner schneller als ich. wunderbar. sie sind ausgesprochen freundlich und stehen meist gut im futter, so dass die kinder schwierigkeiten haben, sich an der mutti festzuhalten, wenn sie auf den rollern hinten mitfahren.

die insel umfasst 36 km. aussenrum strand und in der mitte gruen berge. der hoechste etwa 600 m. das wars auch schon ueber land.

das hostel ist wunderbar, liegt aber  voellig im nichts. fuer ein paar tage ruhe und lesen am strand genau das richtige. ich werde wohl aber die zweite haelfte des aufenthalts die unterkunft wechseln. in der nebensaison findet man bessere unterkuenfte fuer das gleiche geld oder evtl. sogar weniger.

gleich gehts wieder auf das starndtuch zu tolstois krieg und frieden

neuseeland

bericht erdbeben

so ein erdbeben zu erleben, ist eine erfahrung, die man lieber nicht macht. die gesichter geschockter menschen und das schreckliche gefuehl, das sich einstellt, wenn staendig die erde und einem wackelt, werde ich so schnell nicht vergessen. dabei hatte ich glueck, dass ich nicht schon fuenf stunden eher in christchurch war. nur weil ich keine lust hatte, so frueh loszufahren, was ich eigentlich vorhatte.

ich war am mt cook im hostel und wartete auf den bus. gegen ein uhr hoerte man ein lautes krachen. ein angestellter meinte lapidar, dass es eine grosse lawine gewesen sei. 

gegen zwei kam der bus und teilte uns mit, dass es in christchurch ein erdbeben die stadt erschuettert habe und er uns auf dem laufenden halten wollte. im laufe der fahrt wurde klar, dass es wohl ein schlimmeres beben war und die stadt abgerieglt sei. er brachte uns dann zu einer notunterkunft, welfare center, die in einer highschool eingerichtet wurde. wir waren fast die ersten. und dann kamen evakuierte familien mit weinenden kindern, denen der schreck noch deutlich anzusehen war. ich wurde beim roten kreuz als fluechtling registriert und dann in die turnhalle geschickt. dort das gleiche bild mit den traumatisierten menschen. ich war ganz froh, dass ich dem hausmeister helfen konnte, matten in der halle, die immer voller wurde, zu verteilen.

dann erschien eine frau, die bereit war, in ihrem haus betroffene aufzunehmen. und gluecklicherweise wurde ich mitgenommen. das war echt wichtig, unter diesen ganzen verzweifelten menschen war ich voellig fehl am platz. und die zwei stunden rumsitzen in der halle, haben mir gereicht. man wuerde gerne helfen, aber man weiss nicht wie. es war furchtbar. 

in dem schicken vorstadthaus der familie rogers war es da schon besser. da gab es sogar noch wasser und strom. ich durfte alleine im garten in einem zelt schlafen, die anderen drei touristen blieben im haus. unsere gastgeber versuchten mit verwandten und freunden in kontakt zu kommen, um sich nach deren befinden zu erkundigen. die ganze Zeit lief der fernseher. ich fuehlte mich dabei die ganze zeit so unwohl. nichts machen zu koennen, ausser rumsitzen und warten. und dann die staendigen nachbeben, die sich etwa alle stunde bemerkbar machten. ein richtiges scheiss-gefuehl, wenn die erde sich bewegt, die waende wackeln und man richtig angst hat und das zwei tage lang. am zweiten tag kam der bruder mit frau und kind, deren haus nicht mehr bewohnbar war. einfach furchtbare tage: rumsitzen, hilflos sein und durchgeschuettelt werden. 

war ich froh, als klar war, mein flug aus christchurch geht laut fahrplan. und dann am flughafen noch zwei weitere nachbeben und wieder die menschen, die weinend ihre stadt verlassen. in auckland in der flughafenhalle kam es auch wieder zu herzzerreissden szenen des wiedersehens. und das daemliche fernsehen mittendrin. ekelhaft, diese sensationsgier und jagd nach den ergreifendsten bildern.

ich bin so froh, dass ich da weg bin. aber fertig bin ich damit noch nicht. bei jedem kleinen erschuettern zucke ich zusammen. ich bin echt reif fuer die insel.

 

ich bin der familie rogers dermassen dankbar, dass ich die tage bei ihnen wohnen konnte. das kann ich garnicht in worte fassen. was fuer eine einstellung! obwohl man selbst viele sorgen hat, doch wildfremde menschen in sein haus zu holen. das ist gross! 

 

land und leute, teil 1: land

wahnsinn! um ein gefluegelts und ueberstrapaziertes wort der wendezeit voranzustellen. aber mit der zeit kann man es - denke ich - soweit wieder benutzen.

ueber dieses wunderbare land mit seinen wahnsinnigen landschaften und in hoher variabilitaet habe ich ausreichend euphorisch berichtet. dank bill brysons, kurze geschichte von fast allem, war ich etwas ueber die fruehgeschichte der erde, plattentektonik und geologie und vulkane orientiert. so konnte ich mir ungefaehr erklaeren, warum das alles so ist, wie es sich mir in aller schoenheit und pracht praesentiert hat. tiefer gehende kenntnisse haetten meine sicht auf das land nur unnoetig verklompiziert.

man hat das gefuehl, egal wo man den bus verlaesst, man kann nichts falsch machen.

und genau das machen einem auch die busfahrer weis. hier ist der busfahrer naemlich der land-, leute- und alles andere - erklaerbaer. manche sind so redselig, dass sie den bus stundenlang ueber mikro zutexten. aber nett sind sie. und sie halten gerne an und lassen ihr land fotographieren. so dauert auch mal eine fahrt von etwa 350 km gerne 8-9 stunden.

aber alles wunderbar. hier koennte man im naechsten sabbatjahr nochmal hin. was gibt's sonst noch? viele schafe! damit lammfleisch satt für jahre. und die heimischen aepfel sind hier spuerbar teurer als in deutschland. dafuer ist das aus den usa importierte obst billiger als das neuseelaendische. bei weinproben, zumindest bei der, die ich mit ein paar touris gemacht habe, wird nicht nur genippt.

dummheit global, forts.

wanaka, ein gespraech ueber das gewicht des gepaecks und moeglichkeiten, das gewicht zu reduzieren.

mark, ende 20, lippstadt: "ich habe keine normalen handtuecher dabei, sondern solche aus mikrofaser. die sind so leicht, da ich gleich drei eingepackt."

??, anfang 20, schweden, die gegend um den mt cook ist beruehmt fuer den sternenhimmel. gegen etwa halb 11 saitze ich mit anderen auf der veranda beim weinchen, waehrend es etwas regnet und der himmel total finster ist. ?? kommt raus mit regenschirm und teilt mit, dass sie zum sternen gucken an den see will und spannt eben jenen regenschirm auf. ein anderer fragt sie, ob das mit den sternen heute nacht so eine tolle idees sei. ihre antwort: "stimmt eignetlich, der regenschirm ist dauernd im blickfeld."   

21-02-2011, mt cook village, 10:30 am, 18 grad regen

der aufenthalt in nz neigt sich dem ende entgegen. vorgestern habe ich am lake tekapo einen berg bestiegen bei heiterem wetter, gestern bin ich bei bewoelktem himmel am mt cook, dem hoechsten berg des landes, angekommen. eigentlich wollte ich noch mal in alpines gefilde hochwandern und nochmals tolle aussichten geniessen. aber das wetter! orkanartiger wind, viele wolken und regen verhinderten dieses vorhaben. so ging in ein nicht weniger schickes tal. dort wurde die grosse schlacht im letzten teil von "herr der ringe" gedreht. es war trotzdem schoen. so eine landschaft im regen und sturm hat auch was.

nachher fahre ich nach christchurch und am donnerstag morgen gehts mit dem flieger weiter. wie gesagt, ich koennte mal wieder einen strandurlaub vertragen. mal sehen. irgendwann muss ich ja auch zeit finden, das alles zu geniessen und zu verarbeiten.

 

land und leute, teil 2: leute

von der bevoelkerrung her ist das eine feine sache. die sind sehr hilfsbereit, nett und freundlich hier und besser gekleidet als die australier. mit einer ausnahme: die absolute haerte: oberlippenbaerte!, sind hier hoch im kurs. sieht man die richtigen elf beisammen, denkt man unwillkuerlich an ein foto der letzten ddr-nationalmannschaft nebst rudi voeller.

liest man hier die zeitung, hat die regierung v. a. zwei probleme mit ihrem volk. man ist hier zu dick und nimmt zu viele drogen aller art.

ersteres wird in endlosen ernaehrungstipps und bewegungsvorschriften bekaempft oder so huebschen artikeln wie der mit der ueberschrift: darum sind die franzosen nicht dick.

tja, und die alltaeglichen drogen wie alkohol und nikotin? auf oeffentlichen Orten herrscht alkoholverbot und als ich mir vor zwei Wochen ein paeckchen tabak kaufen musste, suchte mir der junge verkaeufer eins aus und wollte dann 29 NZD (etwa 18€), ich dachte sofort, jetzt hoer ich auf! und dann ging mir das doch zu schnell und wir wurden uns handelseinig. und dann schock nummer zwei: da waren nur 30 gr drinnen. fast waere ich wieder nichtraucher geworden. aber nur fast! und fast ist ja die groesst moegliche form des scheiterns. wie beim fussball. da ist ein schuss an den innenpfosten so bitter und wenn nur ein halber zentimeter vielleicht und ach und. eine klare, mitunter auch aergerliche sache ist es, wenn man weit drueber schiesst wie weiland uli hoeness im em-finale 1976 beim entscheidenden elfmeterschiessen (der einzige spielball eines finales, der nicht gefunden wurde und nach der ueberzeugung einiger fachleute mehr als zehn jahre spaeter indirekt in moskau das ende des kalten kriegs ausgeloest haben soll, indem er, nicht ohne spuren zu hinterlassen, einen ehrgeizigen politiker namens michail g. am kopf getroffen habe). aber das ist eine andere geschichte.

ja, die leute hier. ich kann nichts schlechtes sagen, lautet da wohl eine volkstümliche redeweise.

19-02-2011, wanaka, 4 pm, 23 grad, wolkig mit schauern.

nicht jeder tag ist sonnig. der heutige samstag ist so ein tag, an dem man auch mal ein typischer backpackaer sein koennte. folgende definition habe ich von dem chef hier. der typische backpacker ist 20 stunden im hostel, meist vor einem bildschirm und vier stunden im supermarkt. das geht hier aber nur beschraenkt, da es hier seit der revovierung kein tv mehr gibt und die gesamtatmospaehre eher sehr gediegen und entspannt ist. hier gibt es fast nur deutsche. auch mal schoen.

gestern habe ich eine lange fahhradtour um den halben see gemacht. wunderbar und sehr anstrengend. deshalb ist auch der ruhetag heute, eher willkommen.

ich habe den tag genutzt, um die restlichen tage in nz zu organisieren. morgen gehts dann zu den hoechsten bergen des landes - bei hoffentlich besserem wetter. 

 

eine wellenlaenge

vorgestern sass ich abends so gegen halb acht vorm hostel mit meinem aufstiegsshirt. ein schotte namens james stellte sich vor und fragte, ob er sich an den tisch setzen duerfe. und dann: hi man, i have seen your team a few years ago in munich against 1860. und dann fuhr er fort, er sei anhaenger von hearts of midloathian und dass unsere beiden teams sehr aehnlich seien. noch nicht nie was gewonnen, aber eine herzensangelegenheit. baff, das mit dem nix gewonnen, habe ich gleich gerade gerueckt. und dann begann ein so lange vermisstes und ueberragendes gespraech ueber fussball im spezielen und allgemeinen. wir beide haben uns mehrfach bestaetigt, dass das ein grosser sport sei und dass wir solche abende so vermissen auf reisen. ... um halb 3 endete der abend und ich begab mich nicht nur wegen des gespraechs selig und bettschwer zur ruhe.

  

einsicht und erkenntnis

gestern gegen 6, cafe und bar am see. ich hole mir ein lecker frischgezapftes speights, proud of the south, und nehme mit blick aufs panorama in der sonne platz. am tisch daneben ein deutsches ehepaar jenseits der 60, vor sich zwei lila shakes mit strohhalm. ich trinke kaum den ersten schluck, da hoere ich von nebenan: "schatzi, das ist doch scheisse hier mit diesen klebrigen sueesen shakes, ich hol' mir 'n bier!"    

16-02-2011, te anau, 10:30 pm, kuehl draussen

rechtschaffen muede ist wohl die beste umschreibung. nach zwei anstrendenden tagen zwischen, ueber und auf seen. aber schick war's so am tor zur fjord-national-park, mal wieder weltkulturerbe. aber der reihe nach.

gestern auf dem modernen mountainbike durch die wunderbare gegend entlang des sees zum nachbarsee, lake manapouri, und dann ein abstecher in die fjorde. anstrengend, aber toll.

und dann heute erst. frueher vogel faengt den wurm. im morgengrauen gegen um 8 gings mit dem wasser-taxi uebern see. dann etwa zwei stunden durch einen nebligen wald hoch  richtung mt luxmore. und als in der hoehe der wald und der nebel endete, war ich im urspruenglichen sinn des wortes ueber den wolken. so was schoenes! aber guckt euch die bilder an! 

Dann rauf zum gipfel und wieder zurueck, aber ohne wolken und feiner weitsicht. durch den wald und halb um den see rum. grossartig mal wieder. dann belohnung im moose, bar, restaurant & gaming hall. 

und morgen geht's nach wanaka, zum lake wanaka ins wanaka bachpacka hostel - noch fragen? 

 

 

leider verfuegen die computer nicht ueber usb-anschluesse, so dass die bilder erst die tage folgen. 

14-02-2011, te anau, 8:30 pm, sonnenuntergang

herrlich, lakefront backpackers. von der terrasse und von meinem bett aus blicke ich auf die berge hinterm see! an diese see gilt das motto: passive recreation only, wie auf den schildern vorgeschrieben ist. keine speedboote, keine action und keine kajaks und damit auch keine erlebnishungrigen youngsters. morgen fahhradtour in die fjord-landschaft und uebermorgen in die erwaehnten berge, aber dann zu fuss. 

es ist schon schoen, wenn man die welt bereisen kann. ich habe mir schon tolle flecken ausgesucht. manche waren so wie gewuenscht, manche ueberraschend gut und manche dann doch enttaeuschend. das ist wie bei einem buffet. alles ist da und man geht hin und sucht die leckersten sachen aus. um diese allegorie weiter zu bedienen, hat manch eine leckerei eine ueble fuellung, die andere eine unerwartet wunderbare pikante note. und neuseeland ist ein richtig geiles angebot. nur gut, dass ich auf vier Wochen verlaengert habe.


12-02-2011, franz-josef-village, 5:45 pm, regen, 22 grad

mit namen geben sie sich hier wenig muehe. hier gibts den franz-josef-gletscher (von einem oesterreicher so getauft) also heisst der ort entsprechend, damit man ja weiss, wo man ist.

ich war natuerlich heute am gletscher. war ein anstrengender aufstieg durch felsigen wald und ueber ganze felsplatten hinweg. am gestein waren schleifspuren ueberdeutlich, was nicht nur guten halt beim laufen gab, sondern auch auf die groesse des gletschers in der vergangenheit hinwies. oben angekommen begann es auch zu regnen; nachdem ich fotografiert und gegessen hatte. so hatte ich die regenjacke nicht umsonst mitgeschleppt.

die tour war auch schoen, nur das allpine panorama blieb in den wolken versteckt. den morgigen regentag verbringe ich im bus nach sueden zu den milford sounds .

dummheit global, forts.

komme ich von der tour zurueck, sitzt sie im hostel, anfang 20, siegen, bvb-fan mit dauerkarte suedtribuene (muss ich schreiben). es entsteht folgender leicht gekuerzter dialog. ""you are from germany?", "yes, i am." "da sind wir im zimmer ja nur deutsche, super. das mit dem englischen ist nicht so mein ding, da kann ich vieles nicht sagen. ... ich heisse uebrigens katherina becker wie die terrorostin verena becker, die grade angeklagt wird, wegen so'ner sache." "aha." "warst du kayaking? find ich toll. aber sonst ist mit die natur hier nicht so. mag ich nicht. ich bin lieber in staedten!" ïch muss dann mal duschen." "aeh, bist du mitt dem auto unterwegs?" "nee!" "schade, ich suche eine mfg nach sueden. ich dachte so alte leute wie haetten immer ein auto."

und frech war sie auch noch.   

punakaiki, 11-02-2011, sonnig

die pancake-rocks sehen aus wie ein stapel pfannkuchen und sind hier sowas wie ein nationales highlight. und das mit recht. da war ich gestern, als flut war und das war sehr imposant oder wie ich ueberall um hoerte amazing. ich war natuerlich nicht allein da.

weitgehend alleine war ich auf dem inland pack track. ein grossartiger wanderweg von 28km. dort gings zunaechst an einem fluss lang durch regenwald. ein wilder, kaum kultivierter weg durch urige waelder. dann naechsten fluss ueber eine ebene und dann kam der abenteuerliche teil. die naechsten km waren gespickt mit rivercrossings, d. h. ich musste einem breiten flussbett folgen, das zu beiden seiten mit steilen ufern bis zu hohen felsen sich wunderschoen durch die landschaft schlaengelte undi n ihm der fluss. anfangs dachte ich, ach, geh barfuss durch den fluss und zieh die schuhe wieder an. ha, alle 100 m schuhwechsel, da kommste nie an und ausserdem tats an den fuessen weh. schuhe bleiben an! gute entscheidung, ich musste teilweise auch lange abschnitte im wasser selbst gehen. und das ging bis ueber die guertellinie. den rucksack auf dem kopf fuehlte ich mich wie die alten entdecker oder so. an irgendwas nettes muss man denken, wenn man solche dinge macht. nun konnte ich mir den namen des flusses erklaeren: dilemma creek!

dann trockenpause und kleiderwechsel. ich war ja vorbereitet. und wenn du denkst, das schlimmste ist geschafft, kommt doch noch was. da sieht der vierte fluss des tages schoen breit und friedlich aus. denkste! nach vier metern, stand mir das wasser wirklich bis zum hals. am ufer. dann die nasse gegen die feuchte kleidung austauschen und nach hause.

das war ein tag! abenteuerlich, wunderschoen und nicht gefährlich, vlt. etwas zu feucht.

aber das dicke ende kam im hostel: die kamera war in der tuete nass geworden. so ein mist.    

aber wieder trocken, geht sie wieder! also gibts auch von dem franz-josef-gletscher fotos, meinem naechsten ziel.

07-02-2011, marahau, abel tasman np, 11 am, 30 grad

meine wunderbare zeit hier ist auch schon wieder vorbei. drei tage in der abgeschiedenheit eines friedvollen hostels im hinterland waren ein genuss. ein tag ankommen und fuesse hoch, ein tag auf einem mountainbike die tolle gegend erkunden und gestern dann der coastal walk, die beruehmte kuestenwnderung.

da besteigt man morgens ein boot, laesst sich die kueste hochfahren und laeuft dann zurueck. ausstiegsmoeglichkeiten gibt es an jeder bucht. schon die fahrt war super. vorbei an einer robbeninsel und den traumhaften buchten. man waehnt sich eher in der karibik.

die wanderung sah so aus, dass ich meistens durch schattige waelder bergauf und bergab lief. unten wartete dann eine idyllische bucht, die zum baden nicht nur einlaedt, sondern vielmehr zwingt. perfekt. erst 60-90 min wandern und schwirzen und dann ab ins wasser. war ich wieder trocken, kam der naechste abschnitt. tolle aussichten und nette menschen zwischendurch liessen die zeit fix vergehen. und schon waren ueber 30 km gelaufen, das meer weg (ebbe) und der sonnenuntergang nahe. herrlicher tag. abends folgte ein geselliges feierabendweinchen. wie ueblich: woher, wohin und wo es schoen ist.

leider habe ich ein mal die wassertiefe unterschaetzt und nahm samt rucksack ein vollbad. leider auch mit essen (das wurde fischnahrung), handy, foto und ipad. letzteres kann ich nun nicht mehr ausschalten, ich hoffe auf die wirkung der sonne.

nun geht's an die westkueste zu den pancake-rocks. dieses ziel habe ich mir wegen des namens ausgesucht und weil es dort ein schickes beachhostel gibt. und dann ich gespannt wie pfannkuckenfelsen aussehen. 

exkurs: alleine reisen
nun bin ich ja schon einige monate unterwegs. das alleine-reisen hat schon den ein oder anderen nachteil. es fehlt mindestens eine vertraute person, mit der man eindruecke austauschen kann und auch mal in unuebersichtlichen situationen sich beraten kann. manches lasse ich sein, da mir das risiko zu gross erscheint. bestimmte wegvarianten beim wandern oder bestimmte orte. alltaeglich ist ein problem, dass man immer sein gepaeck am mann haben muss: beim kaufen von tickets, bei den touri-infos und sogar auf toilette; einfach ueberall. das ist umstaendlich und nervt. 
aber es gibt ja auch eine menge vorteile! man beobachtet mehr andere menschen, deren reden, auftreten und handeln. machmal wirkt das wie eine reflexion seiner selbst. manches versucht man dann kuenftig sein zu lassen. Hinzu ist man quasi gezwungen, mit anderen reisenden in kontakt zu treten und lernt so doch ne ganze reihe netter leute kennen, aber auch pfeifen. ich bin nur mir verantwortlich und kann machen und lassen, was ich will. auch mal wie sir isaac newton. ihm ging es gelegentlich so, dass er beim aufwachen schon so von gedanken erfasst wurde, dass er das aufstehen vergass.
diese freiheit und anabhaengigkeit ermoeglichen erst diese art des reisens. das ueberwiegt die nachteile. 
freiheit, unabhaengigkeit, alleinsein und einsamkeit stehen da in einem engen verhaeltnis. Zum glueck trat letzteres gefuehl bisher nur selten negativ auf. da haben auch die modernen medien (v. a. internet) einen grossen anteil. ich freue mich ueber jede nachricht! Und schreiben gibt mir das gefuehl, nicht nur allein zu sein. 
ob dieses jahr mich veraendert? oder schon jetzt veraendert hat? in einer hinsicht schon: noch gelassener sein. jeder hat seinen umgang mit dingen und seine loesung, auch wenn sie bisweilen skurril bis abwegig sind. immerhin kann ich mir jetzt die vielen, zum Teil schweren, unfaelle in kuechen erklaeren.



03-02-2011, wellington, wieder heiter und warm

wellington war frueher mal die haupststadt und die wichtige strasse am hafen heisst? genau waterloo. namen sind hier immer leicht ableitbar. die stadt ist aehnlich wie auckland, viele hochhaeuser, aber nicht so voll und relaxed, ausserhalb der city wirkt das eher provenziell mit kleineren huebschen holzhaeusern. auch die kirchen sind haeufig holzbauten. also, kennste eine, kennste alle. deshalb fahre ich morgen gleich weiter zum abel tasman np. heute ist haushaltstag.

aber vorgestern! nach einem tag regen war dann am morgen nicht eine wolke zu sehen. genau wie im wetterbericht versprochen. mit dem shuttlebus gegen acht gings dann los zum vulkan. aussteigen, sue abhaengen und dann geniessen. 19,4 oder 24,3 km warteten auf einen, je nachdem, ob man noch den ausflug zum gipfel wagt. atemberaubend schoen. jeder meter ein unbeschreibliches erlebnis. wieder die situation: hier musste tausend bilder machen oder lass es ganz. das kannst du nie einfangen, digital und zoom hin oder her. ein paar versuche habe ich trotzdem unternommen.

erst gehts zwei stunden bergauf zu den kratern. diese kann man durchschreiten bzw. auf den raendern umrunden. sie heissen entsprechend der vorherrschenden farbe yellow oder red krater, ebenso die seen blue oder green.  natuerlich bin ich hoch zum tongariro summit. es war wunderschoen. muss auch sein. hier war mordor und dfer mt doom in jackson lord of the rings. der weg zum gipfel war auch deshalb besonders schoen, weil kaum jemand sich die muehe des aufsteigs machte und ich mich so relativ ungestoert umsehen und diese grossartige und spektakulaere landschaft auf mich wirken lassen konnte.

der abstieg bot nochmals schoene fernblicke und fand seinen abschluss in einem drei km langen spaziergang durch einen huebschen wald. mann, war das toll. klasse acht stunden.

und dann brachte einen der shuttlebus wieder zum hostel zurueck. eine feine sache. denn so ueberquert bzw. umrundet man die vulkanlandschaft etwa zu zwei dritteln und hat keine dopplung, da sich beide seiten doch sehr unterscheiden.

 

dummheit global: badisch - alabamische koproduktion

morgens vor der abfahrt  zum vulkan. wie gesagt: bus hin, 6-8 stunden wanderung von a nach b und dann abholen und zurueck.

elke, etwa 45, naehe freiburg: "wenn wirklich die meisten dahin fahren und dann loslaufen, koennten wir doch auf die andere seite fahren und von dort losgehen, da waeren dann weniger leute." im raum wurde es still. keiner sagte was. dann sagte leu (oder so aehnlich), etwa 25,  aus alabama voellig ernsthaft: "und noch besser waers, wenn wir erst abends losgingen, da waers noch leerer."

31-01-2011, national park village, 15 grad, regen und sturm
nun sitze ich schon fast zwei tage im hostel im tongariro np rum. auf sichtweite - heute sieht man eher nix - einen vulkankrater mit einem hochberuehmten wanderweg in einer tollen landschaft. tja, man koennte hier einiges machen, aber..
stattdessen liege ich abwechselnd im bett und lese oder haenge vor dem kamin ab und dattele auf meinem ipad rum. mails schreiben, und solitaer spielen, eine wahre sucht. das hostel ist zwar ganz nett, aber relativ leer. kaum schreib ich's, kommt die nervige sue aus wisconsin rein. die kann sich nicht alleine beschaeftigen, schmatzt beim chips essen und sabbelt nur hohlen krams. und schon ist raucherpause. dank sue verlaesst man gerne mal den raum (die beiden schweden sind gleich gegangen) und wenn einem der Vulkan um die ohren fliegen wuerde - leiser waere das alle mal. oh man, das nervt, aber gehoert dazu. morgen ist besserung angesagt. mal sehen, was fuer leute noch so kommen. gestern war ja ganz nett. 
ach so, im schlafe hier zum ersten mal in einem dorm. (8 betten im zimmer) die erste nacht war ok, da nicht voll. orrr, die schmatzt ja auch beim atmen ohne essen und jetzt interessiert sie sich fuer mein ipad. Ich geh zu den schweden!

29-01-2011, auckland, 6:15 pm, 23 grad, heiter und sehr windig

gestern bin ich nach einem turbulenten f;ug gluecklich um 5 pm gelandet und was war: dauerregen bis heute morgen. das kannte ich ja gar nicht mehr. die stadt und die leute machen hier einen hervorragenden eindruck. beim stadtspaziergang wirkte alles sehr relaxed und freundlich. morgen gehts wieder raus in die natur, so richtig mit bergen: tongariro np und damit ichs mir besser merken kann, heisst der zentrale da national park village. alles gut hier und wieder etwas guenstiger. freue mich auf die kommenden tage.

nur eine sache ist mir beim einkaufen vorhin aufgefallen. will man im supermarkt alkohol oder zigaretten kaufen, muss der supervisor (deutsch: filialleiter) an die kasse kommen und den kauf bestaetigen.

australien

27-01-2011, sydney, 15 uhr, sehr heiss.

bulli weg, alles glatt gegangen. gestern habe ich nochmal am strand uebernachtet und war heute morgen nateurlich im meer schwimmen.

apropo gestern. australia-day. ein land feiert. und das sieht dann so aus wie schuetzenfest und riesiges grillen ueberall, v. a. am strand. die einheimischen nutzen den tag, um richtig flagge zu zeigen, und zwar von kopf bis fuss. sie sehen so aus wie meine eigenen landsleute beim public viewing zu zeiten des sommermaerchens. die stimmung ist hier genauso. und der alkoholpegel erst.

und was wird gefeiert am 26. januar? die gruendung der ersten englischen siedlung 1788. noch fragen?

morgen verlasse ich das an natur so wunderbar gesegnete land. war echt schoen hier, schoener als erwartet. haengt auch vielleicht mit der art des reisens im camper zusammen.

wird auch zeit, zu gehen, denn ueberall (v. a. in supermaerkten und geschaeften) wird hier auf grossen plakaten mit sonderangeboten zum schulstart das ende der sommerferien angekuendigt: back to school! das jagt mir einen kleinen schrecken ein. also nix wie weg nach neuseeland.  

exkurs: ... und leute
ja, es gibt sie hier, die krokodile- dundee- maenner und die entsprechenden frauen und auch die beach- typen in shorts und das pendant in bikinis. das ist gut so. da man als europaeer nicht enttaeuscht. das koennen sie gut.
aber leute, leute, leute! weg vom strand herrscht hier weitgehend ein aestetisches fiasko, was fuer mein auge nicht immer angenehm ist. und das ist ein euphemismus. vielfach unterschreitet die kleidung stoffliche mindestanforderungen. jeanshosen, die so weit gekuerzt werden, dass das futter der innentaschen sichtbar wird, ist da nur eine sache. sandalen mit hohen absaetzen oder sockenartigem ueberbau und dazu ein nicht nur bauchfreies shirt geben dem gesamten auftreten ein schebiges bis vulgaeres fluidum. und nicht zu jeder karierten short passen querstreifen. von dem farblichen arrangement mal ganz abgesehen. farben waeren noch mal ein thema. viel rosa und neon wird hier gerne getragen.
da, wo ich herkomme, gibt es in allen groessen huebsche sachen, die den entsprechenden typen  zugute kommen. hier offensichtlich nicht! da laufen frauen rum, das haste nicht gesehen. und maenner sowieso. die weisse tennissocke, die geschneiderte kurzhose und die zu auffaellig gemusterten oberteile sind keine rein deutsche angelegenheit. da legt man hier schon mal einen drauf. und bei vielen hier ist der tisch reich gedeckt. 
Zurueck zu den frauen. wie soll ich das beschreiben? am besten mit einer billigleberwurst im plastikdarm. und wenn dann noch knappe kleidung - wie die o. g. short oder eine art minirock - bevorzugt wird, was hier offenbar die regel ist, wird's ganz traurig. schneide mal an der leberwurst vorsichtig den zipfel ab und drücke drauf, ...  wenn dann noch das obere ende des bauchfreien shirts das dekoltee soweit gestaucht und gequetscht hat, dass es nicht mal mehr das handy halten kann (frau traegt hier gern das mobile im oberen ende des t-shirts), dann ist man bei macdonalds im outback oder auch in sydney innenstadt.
und dann noch tatoos. man stelle sich einen luftballon mit werbeaufdruck vor. Bei optimaler form kann man diese gut lesen. pustet man zu doll auf, verschwimmt das, laesst man die luft wieder raus, ist es erst recht nur schwer lesbar. so wird aus manchem stolzen adler ein broiler oder doerrobst. aber man zeigt modischen mut, der nicht immer belohnt wird.
sind halt doch in wesen und auftreten eben englaender, nur melst schlechter gekleidet und ihr englisch erst!? sie nennen das bisweilen slanguage.
Genug aeusseres!
aber als gastgeber für einen touristen sind sie grossartig. freundlich, nett und sehr hilfsbereit. das ist aeusserst angenehm. das macht hier spass. und sie sind meister des smalltalks. Immer wieder das obligatorische "how are you?" oder "what's going on?" ueberall oder das leere gequatsche auf dem carpark. mir ist leider keine gute uebersetzung für das schoene "muss ja" eingefallen.
ach, ich werde auch etwas missen!



25-01-2011, tumut, snowy mountains.
nach zwei tagen vor geschlossenen nationalparks und gesperrten strassen bin ich nun schon sehr weit richtung sydney und kueste gefahren. hier in den snowy mountains ist es auch wunderbar; es soll die schoensten wanderwege des landes. mal gespannt. morgen nachmittag geht's dann an den strand, um dann einen Tag spaeter den camper in sydney abgeben. mein kleiner freund, bye bye!

exkurs: land
nach etlichen kilometern und zwischen broken hill und wentworth, quasi auf dem weg zurück nach sydney, muss ich einiges über das land schreiben. die kueste ist beeindruckend sowohl durch die schroffheit als auch durch die sandstraende und duenenlandschaften. Dahinter folgen bergketten, die auf schnell hoch werden koennen und dann auch gleich mit "alps" ausgezeichnet werden.
Hinter den bergen ist dann eine gigantische ebene, die bis zur anderen kueste reicht. highways durchziehen dieses flachland. Ein highway sieht hier aber eher wie eine heimische kreisstrasse aus, nur dass es kilometer lang gradeaus geht - mitunter etwas wellig. aber schon ein cooles gefuehl da  zu fahren. erst durch waelder, dann durch buschlandschaften und weideland und durch quadratkilometer grosse getreidefelder. und dann schliesslich durch steppen. "wo ist der wein?", fragte ich mich die ersten tage. ich sah nur Hinweise auf "winerys", kein weinberg, kein weinstock weit und breit, an den strassen bauen sie kuehe und schafe an, sonst nix. waechst das hier unterirdisch oder ist es wie beim erdoel? ich begann schon - angesichts der hohen weinpreise - meine Theorie zu entwickeln, dass das ganze zeug ...
dann sah ich weinfelder (keine berge) und das gleich wieder so weit das auge reicht. und das ist ne ganze menge. ich war beruhigt.
kangurus und vor allem emus saeumen den weg und haben wohl den status wie bei uns reh, fuchs und hase. 
ein tolles erlebnis, auch wenn ich hunderte kilometer umwege fahren musste, weil dieser komische rote boden hier nicht in der lage ist, starke regenfaelle zu verarbeiten.  Ist auch, dass die wasserschaedenschilder durch feuerrisikowarntafeln ersetzt werden - und zwar gleich Stufe "high". 
eine sehr entscheidung, mit einem camper durchs land zu fahren, nur so konnte ich das alles sehen und erleben. jetzt weiss ich, wie australien aussieht.
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23-01-2011, broken hill, 12:15 pm, 39 grad.

nun bin ich weitesten von der kueste weg. broken hill ist eine bergarbeiterstadt, wo ich mir nachher mal die bergbautradition des landes angucken werde, inklusive verlassener goldgraebersiedlung mit animation. weiter suedlich soll es einen vielversprechenden nationalpark (np) geben, wo ich dann uebernachten und auf erkundung gehen werde. 

die np's sind hier ne feine sache. man faehrt zum infohaus holt sich karten ab und wandert seine runden. das war im grampians-np so, wo ich doch noch zwei schicke touren machen konnte oder gestern im hattay-murray-np, wo ich 5 stunden bushwalking bei bruehtender hitze hinter mich gebracht habe. vom lookout (aussichtsturm) sah das alles wesentlich schattiger aus. dafur habe ih einiges an tieren gesehen. von oben nach unten: viele voegel, von cormoranen ueber eine art sperber bis hin zu unterschiedlichen papageien, drei sorten enten (hab ich alle erkannt wegen des ornitologischen faltblatts), libellen, fliegen, emus, kangurus (rote), kaninchen, eidechsen und ameisen. ich bin da ja hin, weil es dort im winter am schoensten sei und es viele seen gebe. tja der monat hier heisste zwar auch januar, ist aber hochsommer (du depp!!) und die seen waren taeler mit pfuetzen.

wie laeuft grade so ein tag ab? austehen, erstes kaffeefruehstueck, aufbrechen, dann beim ersten schoenen punkt anhalten, zweites fruehstueck. dann aktivitaet: sightseeing, aber meist wandern und lanschaft wie tiere bestaunen. dann weiterfahren bis zum aechsten spot. dort wieder was unternehmen oder auch mal einkaufen, dann kochen, essen. lesen schlafen.

in groesseren orten halte ich bei mac donalds, wo es softeis und freewifi gibt. 

   

21-01-2011, halls gap,grampians national park, 4:30 pm, 35 grad, sonne

ich habe meine plaene geaendert. ich fahre nicht zum ayers rock, sondern reise durchs land und halte da an, wo es mir gefaellt. einfach 5000 km fahren, nur um zig anderen touristen einen felsen - wenn auch einen hochberuehmten und sicherlich sehr beeindruckenden - zu sehen. so ist nicht die art zu reisen, wie es es vorhabe.lieber im grossen bogen durchs outback nach sydney zurueck.

mein kleiner camper hat mir nun schon zum zweiten mal obdach gewaehrt, diesmal an einem iyllischen see. sonnenuntergang im neuen masters chair, untermalt von singenden voegeln, schnatternden enten und froeschen. besuch hatte ich auch: zwei emus und ein wallaby/kanguru. wer mehr erstaunt war, ist unklar, aber ich bin nicht weggerannt.

danach ein leseabend im camper, draussen myriaden von moiskitos. jippie, mich hat keine erwischt.

der wunderschoene nationalpark ist leider official closed wegen des victoria floodings. erdrutsche machten nahezu saemtliche wanderwege unpassierbar. ich laufe hier so um den ort, gucke auf die schroffen felsen und habe zufaellig dieses cafe mit computer entdeckt.

die landschaft hier ist fantastisch und es ist schoen, so ueber die landstrassen zu tuckern. fuenf totgefahrene kangurus lagen auf und neben der strasse. man sollte nicht nur warneschilder mit kangurus aufstellen, sondern auch welche mit warnungen vor autos. das waere fuer vor allem fuer die viecher besser.

das reisen im camper ist wunderbar. fahren und halten, wo man will. kein stress mit heranwachsenden backpackern und ueberteuerten hostels, sondern natur und das komplett.

 

warrnambool, 9 pm, 20 grad und bewoelkt.
melbourne habe ich schon wieder verlassen. australische staedte finde ich gesichts- und geschichtslos. ausser shopping ist da nicht viel zu machen, was mich interessiert. und fussball, rugby und pferderennen nur am wochenende. da ist die landschaft schon besser!
seit heute mittag bin ich mit meinem kleinen bulli der firma "hippiecamper" on the road. klein, aber fein. mit grosser kuehlbox und gaskocher. gekocht und gegessen habe ich auch schon. es gab natuerlich spaghetti mit pesto. aber ich musste die pasta durchbrechen, weil ich nur so kleine toepfe gekriegt habe, was fuer ein frevel, wie in den 70er jahren.
hier braucht man nicht unbedingt auf den campingplatz zu fahren, man kann auch kostenlos auf sog. carparks uebernachten. dort sind auch sanitaere anlagen und es gibt auch welche mit grills. das werde ich alles in den naechsten 10 tagen rauskriegen. auf so einem carpark stehe ich und das hoere das meer rauschen. bei dem wind hier auch kein problem, romantischer sonnenuntergang an der wunderschoenen zerkluefteten kueste fiel aufgrund starker bewoelkung aus. das mit dem wetter geht mir und noch vielmehr den australiern mit den ueberflutungen aufs gemuet. jetzt gab es schon wieder ein ersoffenes kind. aber dieprognosen versprechen besserung. auf der great ocean road fährt es sich auch mit sonnenschein besser und ich koennte ja dann auch die grossartigen buchten mit sandstrand nutzen.
Morgen geht's richtung adelaide und dann ins outback.
und wer steht 5 meter neben mir? logisch, 4 hollaender mit einem riesengeschoss. da bin gleich auf ein glas wein eingeladen.


Katoomba, 16-01-2011, 10am, 30 grad, heiter
"gell, hasi, mir koennet awer nit lang hier bleibe, mir machet gschwind e paar fotos und ganget au nit lang rum. Du woisch, i will nachher im hotel vorm essen noch aufs laufband, mindeschdens oi halbe schdunde!" "freilich, kirschle!" 
bei diesem dialog flog mir fast mein schoener apfel aus dem gesicht in den canyon. ich hatte gerade meine zweite mehrstündige wandertour durch diese grossartige landschaft hinter mir und genoss zum abschluss nochmals das herrliche panorama, zumal auch die sonne sich zeigte. ich habe sogar zwei ganz seltene voegel gesehen, die man laut auskunft eines einheimischen eigentlich gar nicht sieht. namen habe ich vergessen, aber sie sind wahre koenner in sachen geraeuschimitation. 
man laeuft hier erst an dem rand des canyons lang, dann klettert man entweder eine steile treppe runter oder an einem creek (bach) ins tal. Dann wandert man weiter durch das tal und muss dann wieder hoch. meist geht man durch einen regenwald. Ich war begeistert. das war echt schoen, aber schwuel und wie ich jetzt merke, doch gut ohne sonne. Nur die sicht war nicht so doll. 
gleich geht's nach melbourne und von dort aus am 19. ins outback. tennis gucke ich mir aber nicht an. ich hoffe, dass ich evtl. ein rugbyspiel sehen kann. oder pferderennen? mal die reisekasse aufbessern.

exkurs accomodation und preise

das ist hier der begriff fuer unterkunft. in den letzten monaten habe ich da ja einiges erlebt. von total einfach, mit und ohne dusche, mit und ohne fenster, auch mal mit fruehstueck oder europaeischem abendessen in vietnam. die preise waren meist angemessen. gabts wenig, wurde auch wenig verlangt - fast immer. gerade in asien war das eher guenstig, max. 10 euro fuer das spitzenzimmer am strand. meistens sogar viele weniger. beijing mit 20 euro war da die ausnahem, aber da habe ich ja genau sowas gesucht!

nun australien. die haben sie echt nicht mehr alle: 17 euro fuer ein bett im schalsaal mit 8 personen, unter 40 euro kein einzelzimmer. ab 60 euro darf man dann auch mal von einem eigenen bad traeumen. mann, das ist teilweise unverschaemt. fuer loecher ohne fenster nehmen die teilweise preise, das glaubt man gar nicht. mein zimmer in sydney kostete 55 euro mit bad auf dem flur und das war billig.

will man hier essen gehen und das nicht bei den guenstigeren asiaten (das hatte ich zuletzt reichlich vor ort), wird man auch richtig geld los.

ok, denkt man, es ist warm und man kann sich ne pizza holen mit einem schoenen kalten sixpack. denkste: 14 euro fuer sechs kleine flaschen bier!!! 

und das kann nicht nur der schlechte euro sein. aber cool bleiben, noch stimmt das budget.

12-01-2011, katoomba, 5 pm, 25 grad, wolkig

sydney habe ich heute morgen verlassen. ich habe dort alles gesehen, was ich sehen musste und wollte. ich war gleich am ersten abend am hafen mit opera house und harbour bridge. danach war noch im stadtteil newton, wo ich auch wohnte unterwegs. das ist echt nett da. sehr sogar. das waere kulinarisch meine weltreise in vier tagen gewesen. imbissbuden und restaurants aus allen kontintenten und laendern. nachts haben da nur kneipen, bottle-shops (im supermarkt gibts keine alkohol), imbissbuden und (sic!) buchlaeden auf. eine huebsche idee. den nnaechsten tag lang bin ich dann erneut durch die stadt gelaufen (oper und hafenbruecke am tag, kings cross und city) und habe viel zeit gebraucht, um in etwa das zu planen, was ich ich naechsten  zwei wochen so machen koennte. bei diesem procedere beschlich so ein komisches gefuehl bei dem gedanken, dass ich in einigen monaten ja wesentlich komplexere dinge und das auch noch detaillierter planen muss. das kann ja was werden.

gestern abend dann sozialprogramm im hostel. da ist was aus europa ruebergekommen! allein vom zuhoeren ... aber es gab auch zwei nette bayern, die irgendwann nur noch ueber ihre altersgenossen gelaestert haben. wie kann ich denn am anderen ende welt - ach vergessen wirs. da erscheinen mir viele meiner schueler/innen als eine ausgeburt an hoeflichkeit und reife!

seit heute mittag bin in katoomba, einem kleinen staedtchen in den blue mountains. ich war auch eben drei stunden etwas ausserhalb spazieren. das macht einen guten eindruck. gute gegend fuer die naechsten 4 tage mit wandern und mountainbiken.

    

10-01-2011, sydney, 6 pm, 24 grad, wolkig (not usual)

land unter in down under. hier klagt man ueber voellig aussergewoehnliche regenfaelle fuer diese jahreszeit und ueberschwemmungen. aber gut, kann ich nicht aendern.

hier bemerkte ich sofort zwei dinge: die autos halten am zebrastreifen und man erkennt die touristen nicht. die fallen aeusserlich nicht weiter auf. daran hatte ich nicht gedacht. meine plaene muss ich wegen der ueberflutungen aendern. auch muss ich hier mal richtig planen: mit hostels reservieren und aehnliches. es ist hauptsaison und es sind sommerferien. alles ist nahezu ausgebucht. anders als in beijing, wo ich in der slack saison einer der wenigen westtouristen war. sonst waren nur - wenn ueberhaupt  - chinesische touristen unterwegs.

ich bin mal gespannt, was das hier wird. morgen frueh sieht die welt dann wieder ganz anders aus. ich muss mich ja erstmal ausschlafen und mich fit machen fuer die city.

 

korrektur: beim frisoer war der kevin nicht breit-, sondern groskreutz!! danke kai und fruss an den bodensee.

china-beijing

bye bye asien.

morgen verlasse ich nach ueber drei monaten asien! drei monate essen ohne messer und gabel, meistens sogar weder noch. ein kontinent, auf dem man tiere zu essen kriegt, bei dnen ich, wenn sie im fernsehen gezeigt werden, wegschalte.

fantatstische eindruecke und viele bleibende erinnerungen sind teil von mir. jedes land war auf seine art was besonderes und ich habe tolles erlebt und gesehen. in manche laender werde bestimmt noch mal reisen. andere nicht. ich glaube, man kann das auch herauslesen.

aber was solls, es geht weiter und es warten noch viele andere orte auf mich. mit  australien geht auch ein radikaler wechsel einher, nicht nur hinsichtlich des essens mit messer und gabel.

08-01-2011, 18:45, -9 grad

samstag in beijing: kleiner spaziergang durchs viertel. dabei habe ich nette eindruecke gesammelt und auch ein wenig fotografiert. das schoenste war aber in dem park vor dem tempel des friedens. dort beobachtete ich chinesische rentner beim morgenvergnuegen. das war sehr interesaant aber auch komisch. dann im tempel konnte ich nochmals die vorzuege und die pracht alter chinesischer archtektur bewundern, bevor ich dann im zeittunnel (u-bahn)  im 21. jahrhundert angekommen bin. im olympiapark. mann, war das kalt und so windig! ins vogelnest (olympiastadion) bin ich nicht rein. dort gabs eine eisrevue - nicht meine liga und schon gar nicht meine sportart. in den architektonisch aufwaendigen wasserwuerfel (schimmstadion) bin ich auch nicht rein. etwa vier euro nur um ein schwimmbad zu betrachten?! sonst zahle (wenn ueberhaupt) weniger inklusive wasserbenutzung.

danach dann ein kleiner bummel durchs moderne sanlitun. und weil samstag war gings zum friseur. wie immer: waschen, massieren, foehnen, schneiden, waschen, foehnen. in dem kleinen laden arbeiteten etwa 12 jungs, die zur haelfte aussahen wie bill kaulity und zur anderen wie kevin groskreutz. (korr. am 10.01)

gleich gehts dann ins restaurant, wo ich mir zum abschied eine roasted duck goenne.

morgen nach dem besuch des mao-mausoleum gehts auch schon zum flughafen. australien wartet mit sonne und sonne. es wird ja auch mal wieder zeit fuer etwas erholung am strand!

07-01-2011, beijing, 17:30, -6 grad

ich bin immer noch hochstimmung! gestern war ich zuerst auf einem trommelturm mit gigantischen trommeln und einer kleinen vorfuehrung. dann auf dem Glockenturm daneben. wer die glocke schlaegt, vertreibt mit dem schall das unglueck. aber das geht nur im april. aber ich ahbe ja noch kharma genug!

dann wollte ich zu einem buddhistischen lamatempel, aber der kam mir von aussen so bekannt, ja fast schon vertraut vor, dass ich lieber tee trinken ging.

danach gings etaws ausserhalb zum sommerpalast. eine wunderbare riesige parkanlage, die den einstiegen glanz des kaisers von china erahnen liess. was macht der kaiser von china, wenn er etwas iylle im sommer braucht? er verpflichtet 100000 freiwillige, laesst einen riesigen see ausheben und mit dem aushub einen huegel daneben anlegen! das ergebnis ist nicht schlecht und verleitet einen heutzutage zum bummeln und staunen. ich habe mich mit den infos aus den reisefuehrer ohne guide einfach treiben lassen und hier und da geguckt. es war sehr schoen. nur die zeit verging wieder so schnell, das ich fast zu spaet zur peking-oper gekommen waere. das war ganz nett und witzig. ein wirklich nur einmaliges erlebnis.

the great wall

so eine mauer kannte ich nicht. es war schlichtweg ueberragend. ein kleiner organisierter ausflug ins umland (3 touris, 1 fuehrerin) zu einem weiteren world heritage begann heute morgen mit der besichtigung der kaisergraeber der ming-dynastie. sehr huebsch, aber nicht weiter spektakulaer. aber ich habe nun alles, was die kaiser angeht durch: kaiserpalaeste (verbotene stadt), sommer- und winterresidenz und schliesslich ewiger wohnsitz..

schon von weitem in den bergen zu erkennen, sticht sie aus den winterlich kahlen bergen hervor. unten am fuss der mauer angekommen, war auch klar, wie ich da hoch soll: mit einer seilbahn! praktisch, da habe ich dann oben mehr luft fuer das highlight an sich. zwei stunden lang marschierte ich auf der mauer auf und ab, erklomm mehrere der 20 tuerme dieses abschnitts, bestaunte nicht nur das bauwerk, sondern auch die grossartige berglandschaft. es ist ein tolles gefuehl, sich auf einem solchen bauwerk bewegen zu duerfen. und ich habe schon einiges gesehen und betreten. unbeschreiblich.

der abstieg von der mauer erfolgte mit einer sommerrodelbahn! der versuch, dieses etwas abgelegene stueck der mauer beliebter zu machen. 

danach war ich noch ganz kurz an einem nicht restaurierten teil der mauer. das ist ja lebensgefaehrlich und macht auch nicht so richtig was her. so haette sich wohl damals die mauer dem englischen nationalteam gezeigt. nicht auszudenken, was da los gewesen waere! da haette wohl neiner gehen muessen: kapitaen oder  trainer.

morgen ist samstag, da gehts zum stadion! olympia-park. auch zum park des tempels des himmlischen friedens.

exkurs: reisefieber

es ist ja nicht zu glauben! auch nach drei monaten geniesse ich jeden tag der reise. obwohl ich dachte nach den zwei wochen mit sabine wirds schwerer. nix da. ich bin von beijing total begeistert. nicht nur das sightseeing, sondern auch das ambiente und die leute hier. angefangen bei meinem tollen hostel in dem schicken hutong, die nettigkeit der leute, denen ich so tagsueber begegne. die sind nett, hilfsbereit, aber nicht aufdringlich. und man wird auch nicht dauernd angequascht.

vorgestern war ich essen in einem speziellen nudelsuppenrestaurant. es war voll und es setzte sich ein chinesisches paar an den tisch dazu. sie sprach sogar englisch. waehrend des essens sprach sie mich auf einmal an, wie das geht, so ohne schluerfen suppe essen. danach habe ich versucht, es ihr zu zeigen. ihr mann ist vor lachen fast vom tisch gefallen.ueberhaupt sind die lokale der einheimischen ein quell des genusses und der freudigen, meist nonverbalen begegnungen.

gestern morgen unterwegs zeigte mir ein alter mann mit grossen gesten unter reger beteilgung seiner frau, dass ich den weg links nehmen muesste. und gefreut haben die sich, mir helfen zu koenne. ein anderer mann, der mich scheinbar ratlos mit stadtplan sah, nahm sich meiner an. ich wollte ihm sagen, dass ich weiss, wo ich hinwill. aber nix da. er fuehrte mich um drei ecken und zack: eine katholische kathedrale erschien. und da freut er sich und grinste ueber beide backen. auch diese kirche war - wie so viele - dem heiligen michael geweiht, dem christlichen drachentoeter. da wollte wohl einer ganz schlau sein im land des drachens.

und so koennte ich noch vieles mehr berichten, aber das fuehrte zu weit.

nun begeistere ich mich auch noch fuer china. soviel urlaub haben nicht mal lehrer...

05-01-2011, beijing, 22 uhr, -15 grad

voellig erschoepft und noch voll begeistert endet mein erster tag! es war grossartig! und so kalt. und erst der wind! aber der reihe nach.

aufstehen, fruehstuecken und dann die innere mentale mobilmachung (der erste tag ist immer voller fallen und extraausgaben). alles anziehen, was der rucksack so an warmer waesche bereithaelt und stadtplan samt reisefuehrer einstecken. dann auf!

im hellen sah der hutong noch besser aus als im dustern. als erstes kam ich zu dem jing shang park, auch winterpalast genannt. drinnen habe ich dann den einzigen huegel im umkreis von 80 km bestiegen. die sicht von der pagode aus war wahnsinn um mich herum bei klarer sicht das moderne beijing ind im sueden, direkt vor meinen fuessen: die verbotene stadt! dort gings dann hin.

vier stunden war ich dann in der verbotenen stadt, dem ehemaligen kaiserpalst. war das beeindruckend. da durchzulaufen mit meinem elektronischen fuehrer war unvergleichliches erlebnis. wahnsinn, wieviele palaeste, gebaeude, hallen und gaerten dort zu besichtigen sind. kleine museen mit allerlei objekten von schmuck, alltaeglichen gebrauchsgegenstaenden, natuerlich jadefiguren und porzellan, kleidung und und und. die archtektur ist schlicht faszinierend. so verging die zeit fast wie im flug und auch mein elektronischer wurde mit der zeit fast intim. aus dem verehrte besucher wurde gegen ende ein liebe freunde. durch zwischenfragen und kleinere aufgaben hielt mich auch bei der sache. die kaelte spielte da nur untergeordnet eine rolle.

dann pause: heisser kaffee und croissant in der cafeteria. zum nordtor raus und durch ein weiteres tor zum tian'ammen, platz des himmlischen friedens. auf dem suedtor laechelt einen mao an, der auf den platz und damit sein mausoleum blickt. der platz wirkte etwas unwirklich: einlasskontrollen fuer einheimische und zich polizisten bewachten alles. ein kalter wind wehte auch. links und rechts soziailistische prachtbauten: nationalmusuem und grosse halle des volkes. da musste ich auch mal zwangslaeuflig an die brutalen ereignisse 1989 und die rollenden panzer denken. und dann auch gleich an die unzaehliegen politischen gefangenen, die irgendwo bei folter und zwangsarbeit ihr dasein fristen. oder an die tibeter und uiguren. kein schoener gedanke.

den rueckweg nahm ich dann durch das ehemlage gesandtschaftsviertel, wo vor mehr als 100 jahren der boxeraufstand begonnen hatte. man kann zwar die ehemaligen botschaften noch sehen, aber mittlerweile werden sie anders genutzt. meist wurden dann agenturen oder banken daraus, die auf die vergangenheit hinweisen: japanisch-chinesisches bankhaus. aus der deutschen botschaft wurde das hotel capital. in manschen sind jetzt ministerien untergebracht.

ueber eine einkaufsmeile, wie sie in jeder westlcihen grosssatdt auch anzutreffen ist, gings ins hostel, nicht ohne in einem lokal fuer einheimische nudelsuppe und dampfnudeln zu essen.

mann, was fuer ein grossartiger tag!!

 

04-01-2011, beijing, saukalt

ich habe mit einem weinenden auge die region indochina verlassen. das hat mir dort sehr gut gefallen. ich habe tolles und aufgregendes erlebt und bleibende eindruecke in mir gespeichert. ich kannte die codes, wusste, wie das dort so alles funktioniert. tolle laender und nette menschen, mit denen ich viel spass hatte. auch die europaer, zuletzt schweizer, die ich unterwegs kennenlernen durfte, waren sehr sehr angenehm. aber was solls, weiter gehts!

laechelte mich bis noch ho chi minh von den geldscheinen an, erfuellt jetzt mao diese funktion.

nach der landung war ich total aufgeregt und freudig gespannt. wohl eher: ich war so voller vorfreude, dass ich es kaum erwarten konnte! mensch, beijing! wer haette das gedacht, dass ich da mal bin. letztes jahr noch abithema und ich jetzt vor ort: verbotene stadt, die mauer, die alten palaeste, museen und die ganze historische tradition! pekingoper. mann, mann, mann! und auf die leute bin auch gespannt.

meine unterkunft, beijing down downtown backpackers accomodation, ist grossartig: nettes personal, geheiztes zimmer mit warmer dusche und im zentrum. und das in einem hutong, der im mittelalter (europaeische rechnung) angelegt wurde. kein haus hoeher als 2 eineinhalb stockwerke, huebsch restauriert, verkehrsberuhigt und mit zich kleinen laeden, restaurants und bars.

vietnam

exkurs: deutschlandbilder 

ein motorradtaxi musste es sein! da wird man nicht angequatscht, geht schneller und ausserdem kostet es nur ein drittel. so versprach ich mir eine ruhige fahrt zum airport, ich wollte ja bine abholen. "airport, how much?" begann die kontaktaufnahme mit einem driver. "aepo?" nuschelte er zurueck, worauf von mir ein bestaetigendes "yes, airport" folgte. kurz einigten wir uns auf drei dollar.  es ging los: von wegen ruhe!! folgende konversation entstand im der rush-hour von saigon: "wo kommst du her?". "deutschland."  "ah deutschland gut, no speed limit! schuhmacher auch gut. gute autos mercedes, audi und ferrari. du kannst ueberall fahren, so schnell du willst!" . "nein, nur auf den autobahnen und dort auch nicht ueberall kann man ohne speed limit fahren!" "aha, aber das weiss ich." kurze pause, schliesslich war auf der strasse die hoelle los, jeder fuhr, wo platz war oder evtl. eine luecke entstehen konnte. aber auf alle faelle musste gehupt werden.  dann der driver: "in vietnam haben wir ja rechtsverkehr, aber fanatische rechtsfahrer sind wir nicht!"

dem konnte ich nix hinzufuegen. 

ploetzlich hielt an einem silbrig-weiss und blau erleuchtetem gebaeude. "aepo hau!" grinste er mich an.  ich stutzte und da begriff ich: hofbraeuhaus saigon!!!

zum flughafen brauchten wir dann noch mal 30 minuten.

29-12-2010, hoi an, 6 pm, bewoelkt 24 grad

saigon hat sich nach dem ersten eindruck enorm gesteigert. das schauen wir uns zu beginn des naechsten Jahres noch mal genauer an. der erste stadtrundgang war sehr relaxed und mit dem kriegsrestemuseum (sic!) hatten wir einen erschuetternden einblick in die geschichte des vietnamkriegs. vor allem die vielen fotos und texte ueber die folgen fuer die menschen hier waren schrecklich.

aber sonst ist die stadt  laut, bunt, schrill und schoen warm. man kriegt auch alles, von flugtickets in die ganze welt bis zu haute coiture in edelboutiquen. Sabine schloss den tag auf der terasse des sheraton mit folgender erkenntnis : "das ist ja ein schoener sozialismus hier. wenn es in der ddr auch so gewesen waere, waere ich jetzt nicht hier und wir wuerden uns nicht kennen!"

dann gabs weihnachten am strand und seit drei tagen sind wir in hoi an, einer alten stadt, in der man sich wie auf einer zeitreise fuehlt, was die architektur angeht. ein japanisches, ein chinesisches haendlerviertel und einen franzoesisch-kolonialen stadtteil. alles sehr huebsch hier und super entspannt. nur kann man in den alten handelshaeusern heute ausser souverniers kaufen, sich kleidung schneidern  oder schuhe auf den fuss schustern lassen. schuhe habe ich keine neuen.

mit dem fahrrad sind wir heute durch das umland gefahren, sandstrand mit palmen, reisfeldern und auch hautnahe begegnungen mit wasserbueffeln. sehr schoen.

wir sind hier mit super netten schweizern unterwegs. des ischd morz luschtich.

 

morgen gehts dann nach mui ne: silvester on the beach! 

22-12-2010, saigon (ho-chi-minh-city)

das ist was ganz anderes hier: laut, stickig und voller menschen und angebote. eben beim mittagessen wollten die tatsaechlich umgerechnet 5$. die hatten schon die griffel an meinem geld. bei dem haendel versuchte sich ein anderer an meinem rucksack, waehrend ein schuhputzer schon sein werk anfing (an flipflops!). mit 2$ kam ich dann aus allem raus. was immer noch zuviel war. aber in der situation. echt vorsicht hier.

aber es geht auch anders. ein einheimisches paerchen nahm sich dann meiner an und lud mich unverbindlich und ohne hintergedanken zu einem kaffee ein. geht doch.

ich geh jetzt erst mal zurueck ins hotel und schlaf nachholen. dann bin ich fit fuer das moloch. ich pass schon auf!

 

kambodscha

22-12-2010, phnom penh. 11:30pm

waehrend ich hier umsteige und auf den bus nach saigon warte, ist zeit, sich von kambodscha zu verabschieden. ich habe hier viel tolles erlebt, allen voran angkor wat.

doch die letzten tage in phnom penh und zuletzt in sihnoukville beschlich mich ein merkwuerdiges gefuehl. in der hauptstadt wird soviel gebaut: banken, shopping malls, buerogebauede. ueberall stehn kraene. hier boomt es nur so und alles ist im wandel. noch schlimmer ist es in sihanoukville. dort entstehen in strandnaehe riesige hotelbunker. die ersten 30-50 meter vom strand weg sind schoen, aber man darf sich echt nicht umdrehen.

zudem sieht man auch ueberall die verlierer dieser entwicklung. unzaehlige bettler jeden alters ab 1 - 2 jahre aufwaerts und geht man nachts durch die strassen sieht man viele menschen auf den buersteigen oder in ecken liegen und schlafen.

was ebenso erschreckend zu sehen ist, sind zahlreiche menschen, denen beine oder/und arme fehlen. das sind opfer von landminen, die hier in manchen egenden immer noch ein problem sind. nicht schoen. 

20-12-2010, sihanoukville

mal wieder zeit fuer urlaub am strand. nach den anstrengungen in phnom penh und der nachricht, dass sabine erst mittwoch nach saigon kommt, war der entschluss schnell gefasst. sihanoukville verfuegt ueber einige traumhafte straende. an einem von ihnen habe ich mir einen kleinen holzbungalow direkt am strand gemietet. gegrillten fisch gabs zum abendessen. so macht urlaub spass.

 

 

19-12-2010, phnom penh

auf den spuren der roten khmer

sonntag ist der tag, an dem man mal zeit, was fuer seine bildung zu tun - entweder lesen oder museen, ausstellungen etc. besuchen.

also habe ich sonntag nach dem fruehstueck meine reisefuehrer und eine kurze historische abhandlung der neueren geschichte kambodschas geschnappt und bin los. in einem cafe einfuehrend gelesen, dass die roten khmer am 17. april 1975 siegreich und unter dem jubel der bevoelkerung in der haupststadt eingezogen sind. kaum waren pol pot und genossen angekommen, erliessen den befehl, dass jeder der geschaetzten 2 mio einwohner binnen 48 stunden die stadt zu verlassen haette. erstmal war damit eine der pulsierendsten metropolen asiens zerstoert. aber viel schlimmer sind die folgen fuer die menschen, die aufs land fliehen mussten, wo sie entweder auf feldern oder in waeldern schuften mussten und haeufig vor krankheit und erschoepfung ums leben kamen. fuer die ideologie eines agrarisch gepraegten kommunismus, der weder intellektuelle, lehrer (von 12000 ueberlebten 300) oder banker, ingenieure oder sonstige buergerliche barucht.

alle gegner der roten khmer wurden brutal verfolgt, in sondergefaengnisse gesteckt wie das tuol sleng (s 21). das war eine nun leere highscool. aus den klassenzimmern wurden gefaengniszellen, entweder fuer etwa 50 haeftlinge oder es wurden einzelzellen eingezogen. dort wurden die haeftlinge uebelst gefoltert, bevor sie anschleissend ermordet wurden. etwa 70-80% der haeftlinge starben unmittelbar in s 21 oder wurden anschliessend auf den sogegnannten killingfields erschlagen.  14499 menschen ueberlebten das nicht. die zahl ist sicher, da die taeter genau buch fuehrten und von jedem haeftling nach der einlieferung bzw. den ersten verhoeren fotos machten.

der leiter dieses beruechtigten foltergefaengnisses kaing guek eav war lehrer von beruf. als die vietnamesen in phnom penh 1979 einmarschierten, liess er den noch verbliebenen haeftlingen die kehle durchschneiden. dieses haben die vietnaemsen fotografiert und ist nun teil der ausstellung. nach 1979 ging der leiter in sein heimatdorf zurueck, nahm seinen alten beruf wieder auf und wurde dann jahre spaeter zufaellig in der zeitung wiedererkannt. im juli 2010 wurde er dann zu 35 jahren haft vewrurteilt - einer ganz wenigen hoeheren chargen der roten khmer.

die etwas ausserhalb liegenden killing fields weren von einem turm dominiert, der eine sammlung von schaedeln (sortiert nach kinder, jugendliche, erwachsene maenner und frauen und alte menschen) enthaelt, die man exhumiert hat. dass man die meisten von ihnen mit landwirtschaftlichen geraten erschlagen hat, ist ein weiteres zeichen der unglaublichen brutaliutaet. 

danach war ich bedient!

18-12-2010, phnom penh, 11:20 pm (mez 17.20 uhr)

wifi ist eine feine sache! mein guesthouse happiness  bietet das gratis an. man kann da mit dem iphone bspw. den bundesliga liveticker verfolgen. und genau das habe ich gemacht! und es war grossartig auf der terasse hier. kuehles angkor-beer und etwas spannung! bis endlich auf dem display schlusspfiff in bremen  erschien! sjrdan lakic fussballgott!  der ticker hielt auch ein paar bonmots bereit. ich zitiere: 57. min. ... wenigstens ecke fuer werder. die bringt nichts ein, weil proedl einen fallrueckzieher am mann versucht, der edeltechniker. freistoss lautern. 83. min. wagner mit einem schuss aus der zweiten reihe, der ist so schlecht, dass er im anschluss gleich eine ecke fordert. nee, nee, herr wagner ...

so machte mein guesthouse seinem namen happiness alle ehre. ueberhaupt ein guter tag, heute morgen dann doch sonnenaufgang in angkor wat und nun einen schoenen abend mit dem roten teufeln.

leider habe ich seit zwei tagen kein netz mehr, um meine freude dem ein oder andern werder-fan via sms unterzujubeln. so beschleicht mich zum ersten mal das gefuehl, wo anders waere es jetzt schoener.

ist aber schon wieder vorbei.

17-12-2010, siem reap, 5 pm, 25 grad.

gestern und heute habe ich das weltkulturerbe -oder wie das hier heisst: world heritage- in angkor wat besucht. beeindruckende tempel und koenigssitze. ansonsten schliesse ich mich william somerset maughan an, der 1929 in einem reisebericht schrieb: "nie zuvor habe ich etwas schoeneres gesehen als angkors tempel. doch weiss ich nicht im geringsten, wie ich sie beschreiben soll ... die treffenden, ungewoehnlichen und enthuellenden worte zu finden, waere ein wirklicher triumph!"

und sein unvermoegen ist sicher nicht nur in der literarischen qualitaet des englischen zu finden. (das fuer mich als klassischer philologe ja doch eher ein weg der verstaendigung ist.)

es war echt toll, zwei tage mit dem fahrrad (schon wieder fahrrad)  durch die gigantischen anlagen zu fahren und den sonneuntergang dort zu erleben. heute morgen um 5, als ich aufstehen wollte fuer den sonnenaufgang wars bewoelkt. gott sei dank. so konnte ich in ruhe weiterschlafen und bin dann erst um 10 los. war aber zeit genug, denn irgendwann sind steine eben doch steine, zumal, wenn man sie alle aehnlich anordnet und auftuermt.

aber einen grossartigen satz eines touristenfuehrers habe ich aufgeschnappt. "sie zahlen ja alle steuern in ihrem land und in deutschland sogar steuern fuer die kirche. das war bei den khmer koenigen (khmer ist in etwa kambodscha) frueher vor 1000 jahren anders. sehen sie hier, angkor wat, hat der koenig auf seine eigenen kosten bauen lassen und tausende arbeitsplaetze geschaffen!"

morgen gehts mit dem bus nach phnom penh.

laos

16-12-2010, siem reap, 10:45 am, 33 grad, aber leicht wolkig

nach drei tagen auf der mekonginsel don det, einem kleinen pardies bin ich nach einer schier  unendlichen busfahrt in siem reap, kambodscha angelangt.

don det war grossartig, eine kleine insel auf dem mekong, die erst seit 16 monaten ueber einen stromanschluss verfuegt. dort und auf der nachbarinsel don khong gibt es keine autos und wenige mopeds. ich habe mir wie alle ein kleines fahrrad gemietet und bin ueber schmale wege durch bambus, dschungel und an reisfeldern vorbei ueber das eiland geradelt: ein traum. alle paar meter ein motiv wie aus einem werbe film fuer urlaub im idyllischen asien: mit bauern bei der reisernte, wasserbueffeln, bambushuetten, das volle programm. und dazu die beruechtigten wasserfallartigen stromschnellen, die einst die franzosen fuer einen schiffbaren mekong wegsprengen wollten. und asiens groesster wasserfall befindet etwas stromabwaerts. ein wunderbarer abschluss in laos. ich selbst habe in einer holzhuette auf einem bauernhof gelebt. unter mir schliefen, aber nicht lange (!), huehner, enten und schweine. (kein ungeziefer in der butze, die picken alles weg). meine vermieter waren ausgesprochen nett, sprachen aber kein wort englisch. 

 

was kann ich ueber laos sagen mehr als ich schon noch mal zurueckkomme: wunderbare leute, schoene landschaften und einfach ein relaxtes reisen (ausser tubing).

 

noch ein paar kurze eindruecke:

in bierflaschen (beerlaos) passen 640 ml. 4 orangegelbe bierkisten uebereinander sehen von weitem aus wie ein moench. ein paeckchen drum-tabak kostet etwa 7,50 euro, dafuer kriegt man auch 3 abendessen, 6 nudelsuppen, 18 schachteln einheimische filterzigaretten 8-9 beerlaos oder ein zimmer fier 3 tage.

ich war auch bei einhgeimischen auf einem geburtstag, doer gibt es den brauch, dass einer mit nbier rumlaeuft, dir ein glas einschenkt und musst es auf ex ausdrinken. das bringt glueck. und viel; glueck, gibts offensichtlich, wenn man mit falangs (auslaendern) trinkt. haha. ansonsten feiern wie in deutschlang: torte mit kerzen, auspusten, happy birthday singen und jede menge trinken. 

was noch auffaellt, sind viele neue schulen!!

11-12-2010, vientiane, 5:45 pm.

die hauptstadt von laos ist eine grosse baustelle. hier merkt man, dass sich das land verstaerkt dem westen und den touristen oeffnet und da viel geld zu verdienen ist. besonders am mekong wird eine riesige uferprommenade angelegt mit flanieren und neuen hotels und natuerlich malls. aber der historische kern ist trotzdem schoen.

schon gestern bei der ankunft war ich ganz angetan und heute unternahm ich dann auch einen historischen stadtrundgang.

zu fuss natuerlich erst die obligatorischen tempel und kloester. same same but different. im nationalmuseum war ich auch. fein und sehr uebersichtlich, museumspaedagogik pur: man verzichtete weitgehend auf erlaeuterungen und lies die artefakte und abbildungen fuer sich sprechen. die gliederung war auch gleich klar: ein drittel dinosaurier bis zur ankunft der franzosen. ein weiteres drittel dann kolonialismus sowie imperialismus und selbstredend der widerstand gegen die franzosen, deren grausamkeiten und danach dasselbe gegen die usa bis zur ausrufung der volksrepublik laos 1975. das letzte drittel beschaeftigte sich dann ausfuehrlich mit den errungenschaften des sozialismus was bildung, gesundheit, strassenbau und beseitigung der kriegsreste (munition, minen) betrifft.

nach soviel bildung ein fisch zum mittag, dann raus zum buddha-park im localbus mit lokalfood, einem mit einer art milchreis gefuellten bambusrohr. beim essen waren fast alle im kleinbus mitfahrenden behilflich. 23 tipps zum schaelen der bambushuelle und was man sonst noch rein machen koennte. ein grosses und lustiges fest.

der buddha-park selbst war im woerlichen sinn eine palstische darstellung der lehre des buddhismus mit den daseinsphasen und einer guten erklaerung der unterschiedlichen buddha-posen und der sonstigen figuren.

da ich hier also viel gelernt habe, wirds mal wieder zeit fuer entspannung. morgen weiter suedlich an mekong-wasserfaelen und den 4000 inseln!

 

fotos hochladen geht jetzt nicht mehr, muss zum bus.

exkurs: 99,9%

in der rue nokeo kummane, in der mein kleines und feines guesthouse steht, befindet sich auch ein cafe und eine boulangerie! gestern abend espresso und baguette und zwar richtiges. nicht brot, was sich zu einem golf- oder tennisball zusammendruecken laesst und nach wenigen augenblicken wieder die urspruengliche form annimmt. nein, brot, das kruemelt, das geraeusche von sich gibt, wenn man reinbeisst! man, nach 12 wochen der hit! danach in der euphorie auch laos-wein getestet - auch nicht schlecht. das kann was.

und heute morgen erst im cafe croissant d'or: einen cafe au lait und dazu ein croissant und pain au chocolat - ein traum, ein fest! da stoerte es auch nicht weiter, dass um mich herum nur franzosen sassen.

also war der kolonialismus nur zu 99.% prozent schlecht, etwas bleibt immer und wenn es nur franzoesische grundnahrungsmittel sind!

08-12-2010, vang vieng, 6:10 pm, 28 grad und dunkel

gestern noch mit dem rad ueber stock und stein rund um luang prabang, dem religoes-kulturellen zentrum des landes, bin ich nach einer langen busfahrt durch schicke landschaften nun in vang vieng. das ist seit wenigen jahren so ein partykaff in einer tollen landschaft. aber das ist fein getrennt, die youngsters saufen und groelen downtown. und im rest ist bis jetzt nix zu hoeren und um 10 muss die musik aus!

ich habe fuer morgen eine ganztaegige trekkingtour durch diese fantastische gegend gebucht. das wird bestimmt toll.

 

dummheit global (2):

jannice, 28, la reunion: "ich spreche ja viele sprachen, das ist wichtig. ich habe auch thai gelernt. nur muss ich den thais vorher sagen, dass ich thai spreche, sonst merken die das nicht!"

?, vermutlich schweiz: "fuer ein kommunistisches land ist das alles hier ganz schoen bunt, so die landschaft und so. aber ich habe geglaubt, der kommunismus ist vor ueber 20 jahren abgeschafft worden, nachdem dieser russe gestorben war und deutschland eine neue regierung gekriegt hat."

 

exkurs: oertliche dienstleistungen

was muss, das muss! haare schneiden. da war ich heute abend mal bei einer friseurin oder friseur, das war nicht ganz klar. ich war seit ueber 20 jahren nicht mehr beim friseur und war gespannt. das bischen ist bei mir zuhause schnell mit einer maschine abrasiert. 

also ich da rein, geguckt, ob auch wirklich schere und kamm da sind (man liest ja einiges ueber getarnte laeden). war da. ich hingesetzt und los gings. erst haare befeuchten, dann huschten schere und kamm einige zeit ueber mein haupt und dann noch den nacken rasieren und fertig. dachte ich. aber dann: nebenraum mit komischem stuhl zum reinlegen und haarewaschen! erst schampoo, dannn spuelung, echt. das ganze mit einer traumhaften kopfmassage. ich, hin und weg. dann immer noch nicht fertig: foehnen und haarspray. ich war ausser mir vor verwunderung.

nun meine frage: ist das auch in deutschland so beim friseur?

06-12-2010, lunag prabang, 8:15 pm

heute ist wohl nikolaus. hier gibts keine roten muetzen und maental. dafuer jede menge rote fahnen in der volksrepublik laos. seit gestern abend bin nun hier und bin begeistert. die teilweise doch unbequeme (2 tage, d. h.16 stunden auf den harten baenken), aber auch schoene fahrt auf dem mekong hat sich voll gelohnt.

einerseits sind die menschen hier ausgesprochen freundlich und humorvoll. das macht echt spass hier, auch nur eine flasche wasser zu kaufen.

andererseits ist dieser ort hier unesco weltkulturerbe und besticht durch alte chinesische handelshaeuser aus dem 18. und 19. jh und franzoesische kolonialarchtektur. vor beiden waren allerdings standen die buddhistischen tempel und kloester und pagoden. luang prabang ist ein hort des buddhismus. naja, ich werde das morgen nachmittag mal checken, aber ich fuerchte ja ... kennste einen, ....

deshalb raus in die natur. heute und morgen habe ich  mir ein schickes mountainbike gemietet, eine radfahrkahrte gekauft und auf gings. wunderbar. ich habe jeden meter genossen: reisfelder, bananen, sonstige waelder und felder, gespickt mit kleinen orten, die nahezu pitoresk den weg saeumten. hoehepunkt war ein wasserfall. so einen schoenen habe ich selten gesehen. super wasser und ein muss, da reinzuspringen. erstaunlicherweise waren kaum leute dort, dachte ich. ich hatte einfach nur den richtigen zeitpunkt erwischt. die anderen waren beim lunch. so hatte ich eine wunderbare zeit. der rueckweg war der gleiche. insgesamt war ich so 70 km auf dem sattel. wunderbar nach dem vielen sitzen auf dem boot.

morgen radle ich die zweite empfohlene tour, die etwas abseits um einen grossen berg geht. hier ist gut radfahren. der laote faehrt selten und wenn dann sehr ruecksichtsvoll.

uebermorgen gehts dann nach vang vieng. "hast du die ganzen bandagierten leute gesehn in chiang mai oder bangkok? die kommen alle aus vang vieng. dort gibt es wilde saufspiele!", sagte mir gestern marc aus schottland. na da bin ich gespannt. ich will von dort aus nur wandern und wieder radfahren in dem traumhaften karstgebirge.

thailand

03-12-2010, chiang mai, 7:25pm

wieder zurueck aus dem dschungel und auch gleich wieder weg. die dschungeltoer war eher ein netter und entspannter spaziergang durch den forst. nix spektakulaeres, aber doch schoen. sehr gur waren auch die drei eiskalten wasserfaelle, in denen ich mich prima erfrischen konnte. war ganz schoen heiss. abends gabs dann einfaches essen und dann ein netter abend in einer einsamen, aber wunderbaren siedlung. wir sassen da halt so rum und erzaehlten das uebliche zum thema urlaub. das besondere war, dass es dort nix gab, strom inklusive. die versuchsanordnung war folgende: 3 frauen (alle mit freund) und 8 maenner und eine riesenkuehlbox kaltgetraenke. die aufgabenstellung war allen klar und wurde auch schliesslich geloest.  allen war recht, dass wir nach dem fruehstueck erst nochmal kurz zum letzten wasserfall gingen. dann noch rafting und elefantenreiten. und feierabend.

 

und nun byebye thailand, welcome laos

2 wochen thailand sind rum. eine schoene zeit und nach der anstrengung der berge die richtige erholung. ich wusste ja, was mich erwartet und alles hat auch so geklappt.

schoene erinnerungen bleiben

gut geschgultes fachpersonal in den drogerien. als ich beim kauf einer bodylotion zum vergleich eine mit antiaging-faktor aus dem regal gegriffen habe, kam sofort eine super verkaeuferin an und sagte mir: don't need. you are young!

first floor istgleich erdgeschoss

redneck dachte ich bis gestern abend, sei ein schimpfwort fuer faschistoide und rassistische amerikaner. aber john aus jacksonville, florida, nannte sich selbst so und war stolz drauf.

ein besonderes geschmackserlebnis hatte ich gestern auf einem markt. dort glaubte ich eine frischgegrillte leckere hot-and-spicy-chicken-sausage erworben zu haben. aber voller freude  biss ich in eine gegrillte banane. gelinde gesagt eine kulinarische ueberraschung.

jetzt freue ich michh auf laos. erst nachtbusfahrt, dann zwei tage bootfahren auf dem mekong! das wird entspannend.

01-12-2012, chiang mai, 1:30 pm.

die nachtbusse hier sind schon eine feine sache, luxurioesj praktisch und billig. wenn nur die aircon nicht waere: nicht zu regulieren und immer auf sibirischer januar programmiert. trotzdem bin ich gut in chiang mai im norden angekommen und ich habe auch ein schoenes und guenstiges guesthouse bezogen, sogar mit roofgarden.

bis eben habe ich einen kleinen, vom lonely planet empfohlenen stadtrundgang gemacht. naja nach dem 3. von 7 wats (tempeln) habe ich abgebrochen. mit ruhigem gewissen. mir fiel eine geschichte ueber den kapitaen der englischen nationalmannschaft aus den 70er ein.

wahrend einer asienreise organisierte der trainer ein kleines touristikprogramm fuer die edlen kicker. in china, das zu der zeit fuer auslaender nahezu unbesuchbar war,  sollte die chinesische mauer besichtigt werden. ein unalubliches privileg. nach dem abendessen kam es zu folgendem dialog.

kapitaen: "trainer, die jungs wollen morgen nicht zur chinesischen mauer fahren."

trainer: "wieso das nicht, das ist eine der groessten sensationen dieser erde. und kaum jemand kann es besuchen. und ihr...? waum denn nicht?"

kapitaen: kennste eine mauer, kennste alle!"

schmunzelnd verliess ich den wat nummer 3 und ging ganz entspannt in ein cafe, das anlaesslich des koenigs wiegenfeste, der internatzugang spottbillig anbietet, aber nur bis 3 pm.

morgen frueh gehts ab in den dschungel!

 30-11-2020, bangkok, 13:22,  23 Grad im internetcafe.

fuer 10 stunden bin ich nochmal in bangkok wegen des visums fuer china (hat geklappt). in 4 stunden gehts endlich ab in den norden. bangkok ist in heller aufregung. der koenig bhumipol hat am 5. dezember geburtstag. die zeitungen sind voll davon und die strassen wimmeln von kehrfahrzeugen, strassenkehrern und gaertnern. hier wird seit tagen alles huebsch gemacht. um das palastviertel sind manche strassen schon fuer autos gesperrt. so gesehen ist die monarchie doch nicht so schlecht: einmal im jahr gross-reine-machen gegen jahresende. jede menge fahnen und bilder kaufen und raushaengen und vor allem gelb soll das meiste sein. gelb macht sich gut als deko: es leuchtet in der sonne und unter laternen. gelb ist die farbe des koenigs, weil er an einem montag zur welt kam. waere er bspw. einen tag spaeter geschluepft, waere jetzt wohl alles rosa. da ist das gelb doch besser. oder gar ein tag frueher, dann waere alles nu in magenta. montag ist schon gut.

vorhin habe ich in the nation ueber das alte geburtstagskind anlaesslich des ungewoehnlichen regens im sueden gelesen, dass er leiter des koeniglichen regenistituts ist. das bringt hier grosses ansehen. "niemand auf der welt ist eher in der lage, regen zu erzeugen, als seine majestaet" ... "einen solchen koenig zu haben ist ein geschenk gottes!" wird pravat, 63, private-communist (!?), zitiert. es wird an eine geschichte von 1969 in der region sinaan erinnert, als der koenig nach einer nicht enden wollenden trockenzeit durch chemiekalien die wolken zum niedergehen zwang. in dieser eigenschaft hat er wohl ungeahnte individuelle ressourcen entdeckt und sich das verfahren 2002 patentieren lassen. aber soweit ich weiss, haben die amis schon ende der vierziger das verfahren geprobt und die sowjets haben 1980 fuer olympia in moskau alle wolken von den wettkampsstaetten ferngehalten. aber ehre, wem ehre gebuehrt. und wenn er doch geburtstag hat.

bei uns braeuchten wir wohl eher regierendes personal, was den regen etwas reduzieren koennte, aber guck sich einer die merkel an oder hoert dem wulff zu,.. nee nee, das wird nix. da ist die monarchie doch vorn. aber sonst ist monarchie natuerlcih voll moppelkotze und poltilogisch gesehen indiskutaebl. aber schoen ist sie manchmal.

Exkurs: bookshops: die ausgelesene literartur

das fassungsvermoegen eines rucksack wird durch groesse und die eigene lust zu schleppen definiert. buecher sind zwar handlich, aber schwer. wenn ich reise, lese ich viel. man hat ja auch zeit: in zuegen, nachtbussen, am strand, in parks, ... englische buecher zu lesen, ist fuer mich nur der halbe spass, da ich zwar den inhalt verstehe, aber nicht so das vergnuegen an der sprache habe. ich brauche also deutschsprachige buecher evtl. sogar literartur.

nu gibt es in bangkok einige bookshops, in denen man gebrauchte buecher aller sprachen kaufen kann. aber was sieht man in den regalen, die so dicht gegenueber stehen? was leute so im urlaub lesen und am ort lassen. da wird der satz von jedem buch, ob ernst, ob heiter, wird man von zu tag gescheiter, den mein alter deutschlehrer j. kolzau mal an die tafel schrieb, auf eine harte probe gestellt. aber alles, was da zu kaufen ist, sieht mehrfach gelesen aus. unglaublich, was menschen sich in ihrer fgreizeit antun. aber auch kuriositaeten: fischer weltgeschichte in mehreren baenden, endlich nichtraucher, einfuehrung in word 5.0, eine biographie von graciano rocchigiano (meine 15 runden) und jede menge schrille fantasieromane. das alles bunt gemischt und ohne ordnung, so dass man wirklich jeden titel ansehen muss.

auf ko phi phi fand ich einen relativ guten buchladen mit weniger schrott und auch neueren buechern - hier zerstoerte der tsunami so ziemlich alles und versenkte die ollen buecher im meer - und sogar bis buchstabe e ist alles sortiert. und da treffen 2 schwergewichte - jeder auf seine art - aufeinander, seite an seite. die pest von albert camus, dem grossen schriftsteller und philosophen (alles, was ich ueber solidaritaet weiss, habe ich beim fussball gelernt!), steht rechts neben und moege die erde im luberon beben: rainer calmund, schwergewicht im physischen sinn, mit seinem baendchen fussballverrueckte. hat der sortierer hier mit feiner ironie oder deutscher sorgfalt gearbeitet?

28-11-2010, long beach bungalows, ko phi phi

 

1.fc.kaiserslautern - schalke 04       5:0

 

1:0 lakic (8.)

2:0 amedick (39.)

3:0 lakic (56.)

4:0 ilicevic (76.)

5:0 moravek (88.)

26-112010, ko phi phi, 21:24, 33 grad, leichte brise.

nun mache ich 3-4 tage urlaub auf ner insel. gestern angekommen und die lage gecheckt. an einem ruhigen starnd einen eigenen bungalow in strandnaehe (50 m) gefunden und eingezogen. gestern abend war es im hauptort ein wenig wie am ballermann, aber hier ist alles ruhig und friedlich. meerrauschen und leckeres essen . heute und gestern gabs gerillten fisch mit garnelen (bbq-man: this is not from a farm, thats to expensive - eine gute antwort). mehr gibts auch nicht zu berichten.

montag abend gehts zurueck nach bangkok und dann weiter nach chiang mai. der dschungel ruft.

24-11-2010,  5:45 pm, 31 grad.

heute habe ich mal einen auf sightseeing gemacht. einige gute tipps und der schwiedervater meiner bedienung von gestern abend zeigten mir im tuktuk einen unbekannten und deshalb leeren, aber wunderschoenen tempel. eine buddha- werkstatt habe ich auch besichtigt. danach heilige fische gefuettert - bringt viel glueck. aber ich bin ja nicht aberglaeubisch, das bringt nur unglueck.

gleich verlasse ich bangkok richtung kophi phi. endlich mal urlaub! endlich strand!

 

23-11-2010, bangkok 32 grad.

gestern angeommen und seit dem schwitze ich. bangkok wirkt nach kathmandu wie eine oase der ordnung (sic!). hier gibt es bspw. verkehrsregeln, ampeln und fussgaengerueberwege. ich habe in einem kleinen, ruhigen guesthouse auf der kao san road quartier bezogen. morgen abend gehts allerdings an den strand, vermutlich nach kho phi phi.

was mich hier erstaunt und fast  geschockt hat ist der miserable euro. vor wenigen jahren gabs 60 baht fuer 1 euro, heute 40!!  

bei der hitze blieb von meiner askese nur noch der verzicht auf fleisch uebrig. gestern abend 9:25 pm ein singha! und dann wurde es spaet.

vorbereitungen

Impfen., Impfen, Impfen

und zwar gegen Alles bin ich geimpft, nur nicht gegen Erkältung. Eine solche kuriere ich gerade noch aus!

Im Grunde kann mir gar nix passieren!

 

Ach so: FLUGANGST!!!!

indien

14-10-2010

jaipur, 8:29 pm, immer noch 31 grad. so langsam gewoehnt man sich an land und leute: hitze, lautstaerke und das staendige angequatschtwerden. das ist echt manchmal sehr nervig, jeder hay was unglaublich billiges zu verkaufen oder zumindest eine fahrradrikscha, die er leibevoll anpreist: "please take my helicopter"!

laesste man sich dann auf ein fahrgeschaeft ein, was man ja zwangslaeufig muss, da man ja auch wohin will, beginnt ein abenteuer: wildes hupen, fahren ohne limit und der dresiteste bzw. der mit dem dicksten fahrzeug hat vorfahrt. das geht nachts noch schlimmer, denn nicht jeder inder ist vom sinn einer fahrzeugbeleuichtung ueberzeugt.

bis jetzt funktioniert auch meine askese - teilweise: kein alkohol, kein fleisch und nur 1-2 marlboro (light!!, was eigentlich nicht richtig gilt)! orange klamotten und meditation naechste woche in dharamsala beim dalai lama wird das anders.

bis denne

 

ich muss wohl noch ueben. hier kurz die bildinfo so:

1) j. sikri, 2-4 u. 8 tai mahal, 5-7 roter palast in agra

 

10-10-2010

hier in delhi ist nun 1.30pm, 35 grad und auch sonntag. der flug war schick und die ankunft nicht ganz einfach. hier ist naemlich heute das radrennen der commonwealth-games. die halbe stadt war gesperrt, sodass die anreise mit dem taxi sehr lange dauerte. hotel gut, fruehstueck auif dem hoteldach heisst zwar continental, aber den kontinent kenn ich nicht. so scharf habe ich selten gefruehstueckt.

heute erkunden wir zu fuss old delhi und pahar ganj (travellers city). eine ganz andere, aber aufregende welt.

solong

 

aber scheisse! ich habe meinen spork vergessen!

13-10-2010

agra, 13 Uhr, 37 grad. dehli liegt weit weg. im zug nach agra konnte man kaum gucken, da man staendig essen und trinken musste. in 2 stunden fahrt gabs tee, fruehstueck und lunch.

heute romantik-tag: morgens 5.30 die ersten im taj mahal. sonnenaufgang mit dem bekanntesten grabstein der welt gesehen und natuerlcih auch fotografiert. der inder ist doch sehr geschaeftstuechtig. alles wollen sie einem verkaufen. very cheap. especially.

aber gestern dann mein auftritt: meine aufblasbare weltkugel habe ich in farehpur sikri, einer verlassenen grossartigen mogulenstadt, aufgeblasen, um das obligatorische foto zu schiessen. und dann kamen sie: "may i touch", "how much". aber nix zu machen, ich habe das ding verteidigt. heute im taj mahal, ich wieder mit der kugel am start und dann kam militaer und nahm sie mir weg: "ball is not allowed". aber da war schon das bild im kasten! ich war schneller - passiert mir nicht oft! weltreise ist gut fuers selbstvertrauen.

taj mahal war fuer uns schon beeindruckend. 

nachher fahren wir weiter nach jaipur. dort gibts den palast der winde und einen bernsteinpalast - vielleicht ist dort auch ein zimmer (fragezeichen gibts auf der tastatur nicht)

agra ist nicht so schoen, weil sehr viel nepp, laerm und vor allem kann man kaum einen schritt machen ohne verkaufangebot. heute nacht war ausserdem grosses fest. musik und trommeln nonstop.

bis denne

 

19-10-2010

upper darashalam, 11:52. nachdem ich weder in jaipur noch in pushkar erleuchtet wurde, hats mich nun zu den exiltibetern nach darashalam, genauer gesagt: mec leod ganj  verschlagen, das liegt am fusse des himalaya auf etwa 1800m und ist, seit wir hier sind, in wolken gehuellt. heute morgen kam mal kurz die sonne durch, da konnte man das grossartige panorama kurz erleben: wunderschoen. da freue ich mich doch schon auf nepal in der naechsten woche.

meine mitreisende hats erwischt. sie liegt mit fieber und leerem darm und magentrakt im hotel, aber mit panoramablick (s. o.).

ein erlebnis war natuerlich pushkar. das ist ein hindu-wallfahrtsort, der an einem see liegt, der rund herum mit stufen ausgebaut wurde. Denn in diesem see nimmt der oder die hindu ein rituelles bad, vorzugsweise bei sonnenaufgang und in der gruppe und mit viel viel lautem tamtam und nahezu extatatischem gesang (man koennte es auch abwertend als hysterisches gejaule umschreiben) und auch noch mit trommelwirbel. da wir ein hotel am see hatten, wurden wir auch auf diese exotische weise geweckt. nicht jedermanns sache, zumal fvuer mich, der ich als geborener katholik unter kirchturmglocken gross geworden bin. diese wirken dann doch eher dezent. das aufstehen danach hat sich schon gelohnt. es war ein tolles erklebnis, das so zu beobachten; genauso wie am abend davor die zeremonie in einem der ganz wenigen brahman-tempel (der ist der jupiter der indus).

In delhi mussten wir dann fast tragisch erfahren, dass es doch 2 delhis gibt: old und new, mit je einem bahnhof. steht auf dem ticket dann nur delhi, meint man old delhi railway station. aber wir haben den nachtzug nach norden noch gut erreicht.

der relativ relaxten nachtfahrt schloss sich eine 3 stuendige busfahrt ueber pisten und gestein auf serpentinen zum dalai lama an. stossdaempfer gelten hier im indischen personenennahverkehr als ueberfluessiger ballast. hier oben ist indien etwas anders und vor allem leiser!

mal sehen, wenn es besser geht und die sonne durhkommt, werden morgen oder uebermorgen die wanderstiefel geschnuert!

jetzt kann ich auch schon schreiben, dass mich indien sehr beeindruckt hat, trotz aller merkwuerdiegn dinge und der armut ueberall. aber das grosse spirituelle erlebnis blieb aus! naechstes mal muss ich wohl fuer eine woche in den aschram!

 

exkurs 1: bahnfahren in indien

von ajmer nach delhi. am bahnhot etwa gefuehlte 8000 menschen, eine anzeigetafel, etwas militaer, bettler, schuhputzer etc. und natuerlich chaos. abfahrt 15.50 in der ac- klasse. wenige touristen, viel indische mittelschicht mit kindern. 15.55 eine flasche wasser wird gereicht. 16:00 kommt ein tablett mit soan-cake, gebaeck und knabberzeug, kurz danach eine thermoskanne mit heissem wasser fuer tee oder kaffee zum selberbruehen. 18:00 eine unverstaendlcihe durchsage, der zug haelt; ein wenig bewegung im waggon. 18.30 tomatensuppe mit einer art zwieback. nach dem naechsten stopp etwa 20.30 gibts wieder essen: reis, moehrensalat, veg. curry und daal (was mit kichererbsen). die zeit ueber stellt man 2-3 dinge fest: der inder ist sehr kommunikativ - entweder direkt oder indirekt per handy; er mag gerne musik, aber kopfhoerer sind nicht sehr verbreitet; nahezu jede nahrungsaufnahme wird nach lutherschen ritualen gefeiert. ("warum furzet und ruelpset ihr nicht, hat es euch nicht geschmecket?") - und wie das geschmeckt hat!

22:50 ankunft new delhi: gefuehlte 16000 menschen, ein viertel davon besitzt eine rikscha oder taxi, ein viertel ein hotel oder hostel, ein viertel rennt dir zum entgegen und sucht verwandte oder was-weiss-ich und ein weiters viertel schlaeft auf dem boden!

20-10-2010

dharamsala, 4:23 pm, immer noch hochnebel oder was auch immer. auf jeden fall keine sicht. bine ist wieder halbwegs fit, aber jetzt mache ich mir ernsthaft sorgen: "wenn ich nur an essen denke, wird mir schlecht." mehr gibts eigentlich nicht, ich fand sowohl zitat als auch datum fuer einen eintrag geradezu zwingend.

 

exkurs 2: souvenirs & gifts.

sieht man sich hier um, bei einem tee (askese, tag 10) in einem cafe mit blick auf die strasse, sieht man menschen westlicher provenienz, die dem tibetischen textilhandwerk einiges abgewinnen koennen - nicht immer zum eigenen vorteil. der mut zur farbe wird nicht immer mit eleganz belohnt. es sieht einfach scheisse aus, wenn 60jaehrige mit oragefarbenen tuechern, gruenen hosen und gestreiften muetzen den oeffentlichen raum - in dem aber rauchen verboten ist  - ,  verschandeln. tibetian handcraft geht gut hier, die haendler fahren dicke suv.

schon in indien lief jeder tourist ausser mir mit irgendwas buntem durch die gegend. das sieht teilweies schon laecherlich aus. aber manche kaufen soviel krams, dass es mit der post nach europa geschickt werden muss. naja, suum cuique.

24-10-2010

delhi,2:25pm. mein dritter sonntag in delhi. nun bin ich seit gestern abend alleine unterwegs, jetzt gehts wohl richtig los. heute morgen raus aus dem hotel und der uebliche mix aus hupen, rikschas, gerueche aller art und einladungen zum shoppen. ich wollte nur 50m weiter auf eine dachteraase zum fruehstuecken. in diesem chaos und laerm sehnt man sich nach der ruhe und entspannten atmosphaere in einer 7. klasse am freitag, 12.47 uhr.

heute abend beginnt der trip nach nepal, erst 12 stunden nachtzug, dann 4 stunden bus zur grenze, aus- und einreise, dann noch 9 stunden nachtfahrt mit dem bus nach pokhara, an den fuessen des himalaya. da freue ich mich schon riesig, da ich im norden schon die gewaltigen bergmassive gesehen habe, sogar mit schnee. man wundert sich hier ueber den "kaelteeinbruch". vorgestern feierten die studies auf der strasse, dass es gewitter gab und gegen 18 Uhr nur etwa 28 grad herrschten.  

askese, tag 15. gerade bei kicker online von dem glorreichen fck gelesen. "ein gegentor aus dem nichts" und "unverviente" oder "ueberfluessige niederlage" kann ich nicht mehr sehen. war kurz geneigt bier zu ordern. habe aber dann doch verzichtet zugunsten einer sode mir frischer limette. ohne zucker wegen der niederlage in freiburg.

 

Exkurs 3: busfahren oder eines der letzten abenteuer in indien

freitag, 14 uhr abfahrt in mcleod bei regen und etwa 15 grad, der bus oder das verbeulte etwas wartet mit offenem rachen auf uns. ein netter moench, der sich uns angenommen hat, impliziert gottes beistand. auf gehts mit hupen, serpentinen runter mit quietschenden reifen oder bremsen oder  ?... 15 uhr zob, dharamsala, ein reifen muss gewechselt und die bremse (es war sie doch) wird wohl neu justiert werden. 16 uhr, nach einer zigarette, an der der fahrer intensiv inhalierte, gings weiter. 16.30, die bremse quiescht nicht mehr, sie rasselt jetzt eher und der moench laechelt beruhigend (muss bei naechster gelegenheit mal was ueber todesahnungen im buddhismus nachlesen). ich hole den ipod raus und lausche bad religion. die bremse rappelt trotzdem unueberhoerbar. dem fahrer wurde wohl langweilig und beginnt ein rennen mir der konkurrenz. es wird auch langsam dunkel, man sieht jetzt (gluecklicherweise?) nicht mehr alles, aber man hoert die mittlerweile krachende bremse. 18 uhr: das problem ist aber nicht die bremse, sondern der platte reifen, der durch einen voellig abgefahrenen auf spektakulaere weise ersetzt wird. der moench laechelt "we reach train". der fahrer will die verlorene zeit aufholen und die bremse uebertoent mittlerweile alle sonstigen nebengeraeusche. uebrigens steht im bus ueber dem fahrer "up to 02-12-2010". ich vermute das ist der tuev.  tatsaechlich: 19.30 uhr sind wir am bahnhof. der moench wuenscht laechelnd "good trip and good night"!      

nepal

26-10-2010

pokhara, 2:40pm, 30 grad. nach einer 36stuendiegn reise (nachtzug, bus zur grenze, ein-  und ausreise, nachtbusfahrt) war ich heute mogen gegen 7 uhr im neuen hotel im neuen land. obwohl ich nahezu die ganze nacht durch die busfahrt geraedert und geschuettelt und geqetscht wurde, war es ein wunderbarer morgen. breakfast mit blick auf den himalaya, relaxter spaziergang bei tollem wetter am see in pokhara usw. und jetzt kurz schreiben und ab zur siesta.

28-10-2010

pokahara, 5:51pm, kurz nach sonnenuntergang, askese tag 18: kein alkohol, kein fleisch und wenig nikotin. immer noch befinde ich mich am fusse des himalayas. die letzten beiden tage habe ich damit verbracht, permits for trekking und den sogenannten tims-pass zu besoregen. das ist so eine art himalaya-pass mit infos ueber mich fuer alle faelle.

heute bin ich mal zeitig aufgestanden, so kurz nach vier, um auf den sarangkot (1590m) zu gelangen. zuerst taxi, dann noch hoeher zu fuss. es war fantastisch. zuerst werde es langsam hell, indem die vorher grauen berge stueck fuer stueck weiss erstrahlten. dann konnte man das so eine weile angucken, ein wahnsinnsinnspanorama mit bergen um 7-8000m. kurz darauf faerbten sich diese berge peu a peu gelb/orange ein. mit zunehmender sonne wurde das immer schoener. ein tolles erlebnis. leider bin ich nicht so der fotograf und hatte im vergleich zu anderen das entsprechende equipment. aber im rahmen meiner moeglichkeiten ... ein paar eindruecke in der galerie.

ich habe nun schon mehrfach gelesen, dass meine bilder leider etwas klein sind. aber ich hoffe, dass sie trotzdem einen einblick vermitteln koennen, was ich so erlebe. 

auch heute war einfach wahnsinn, erst das hochgehen und die gespannte erwartung, dann endlich oben, zwar mit vielen anderen touris, aber anyway. da war sogar eine betonierte tribuene mit etwa 5 stufen. das kannte ich ausm stadion und wusste sofort, was von mir als kulturelle leistung erwartet wurde: hinstellen und gucken! falls wer gesungen haette, waere ich vermutlich auch eigestiegen.

dann den sonnenaufgang erleben, mit seeblick dananch fruehstuecken und ein sehr schicker fussweg zurueck in den ort. grossartig.

 

da ich morgen frueh meinbe trekking-tour starte, die etwa so 18-20 tage dauern wird, weiss ich nicht, wann ich wieder mal online bin. also macht euch keine sorgen, das ist halt so.

bis denne

und wenn ich wieder online bin und kicker.de aufmache und dann lese, dass mein geliebter verein endlich mal wieder ...

16-11-2010

pokhara, 9:50 pm. ich bin voller grossartiger eindruecke wieder gluecklich und wohlbehalten in der zivilisation oder was man in nepal so erwarten kann. alles super, bin nur hundemuede und erwschoppft. bericht und fotos folgen die tage.

 

17-11-2010, pokhara, 21.39 pm.

"will man im annapurna-massiv wandern, muss entweder trainiert sein oder aber stur", schrieb ein englischer reisebuchautor, dessen name ich wieder vergessen habe. mit beiden eigenschaften ausgeruestet machte ich mich vor 20 tagen auf. ich fand neben einer wahnsinnigen landschaft, die sehr vielfaeltig und sehr unterschiedlich war auch tolle sowie superfreundliche nepalesen (die meisten) und natuerlich nette trekker aus der gesamten westlichen welt. es war ein grossartiges wie anstrengendes erlebnis und abenteuer. ich bin immer noch voller begeisterung.

begonnen hat alles mit einer busfahrt nach besisahar, dem ausgangspunkt des annpurna-curcuit, des ersten teils meiner tour. als der bus dann weg war, standen 5 ueberforderte menschen auf einem staubigen platz: keyle und cedrick, ein paar ende 20, bruessel, marc, 29, barcelona und carla 23, saragossa und natuerlich ich. 

nach kurzem abtasten gingen wir dann gemeinsam los und blieben auch die ersten 14 tage zusammen - eine sehr glueckliche fuegung des schicksals.

die erste bruecke nach 30 min versetzte mich schon schiere verzweiflung, da sie nur aus ein paar brettern, etwas bambus und ein paar seilen bestand un ziemlich wackelig war. die naechste bruecke war eine von vielen kommenden haengebruecken, die ich im laufe der tage immer gelassener ueberquerte. zwischen den bruecken durchschritt unterschiedliche vegetationszonen: tropischer regenwald,  terassierte felder mit reis und getreide, rhododentronwaelder, weihnachtssterne in aller pracht, bambuswaelder, nadelgehoelz, was etwas an die alpen erinnerte, dananch gestruepp und schliesslich geroellfelder und felsenlandschaften. daneben musste ich etlichen eselakarawanen. kuehen und stieren, aber auch yaks ausweichen. und so vergingen die tage und man kam immer mehr in hoehere gefilde, bis wir endlich am neunten tag unter vielen anstrengungen und ups and downs des weges das annapurna high camp in 4925 m erreichten. am naechsten tag ueber den pass thorung la, 5416 m, und runter auf 3550 m. ein wahnsinnig anstrengender tag, an dem ich eine echte krise durchlitt, vor allem nach der passueberquerung. die hoehe, die beschissene nacht mit nur ganz wenig schlaf und die kaelte setzten mir doch empfindlich zu. aber es ging dann doch, weil ich meinen "quael dich, du sau" - schalter gefunden habe (achtung qu., im naechsten sommer an den bergen des eichsfeldes!).

aber wie ist das so, wenn man tagelang an einer spektakulaeren und wirklichen grossartigen schlucht entlang auf eine solche hoehe ansteigt und um sich berge von 6000, 7000 und mehr metern sieht? wunderbar!! man steht morgens so 5 bis halb sechs auf, fruehstueckt kurz und geht dann los. alle 1,5 bis 2 stunden macht man pause, setzt den dicken rucksack ab, isst und trinkt. dann geht man so bis etwa 15 oder 16 uhr, bis man ein dorf oder eine siedlung mit lodges oder guesthouses erreicht, dort bezieht man sein spaerliches zimmer, wartet auf das abendessen, indem man tee trinkt und geht dann hundemuede so gegen 8 ins bett! weiter oben, endete der tag wegen der hoehenanpssung schon frueher, was heisst, dass die trekker alle in einem raum mit ofen rumhingen und erzaehlten und spass hatten (tolle und anregende abende). noch weiter oben sass mangels holz und ofen in der kaelte und machte das gleiche. so lernte ich ganz viele und unterschiedliche menschen kennen.

eine weitere spektakulaere brachte uns nach dem pass zum zweiten teil der wanderung, der nach der umrundung des annapurna-gebirges nun in sein herz fuehrte. ebneso anstrengend und grossartig, da die landschaft auch etwas gedrangter und dichter war und man die ganze zeit quasi zwischen 2 achttausendern lang auf den spektakulaeren und heiligen macchapucchare zulief. hier gab es affen und vor allem voegel, die ein soundteppich an den tag legten, der unglaublich war. leider war hier das wetter etwas wechselhaft und so ging ich 2 tage in den wolken mit vereinzelt regen. meine reisegruppe ahtte sich inzwischen aufgeloest. aber andere trekker vom curcuit warne schnell gefunden, sodass auch er zweite wunderbar war.

naja, wie fuehle ich mich jetzt, was ziehe ich moeglciherweise fuer ein fazit. ma besten beschreiben kann ch das mit den gedanken beim letzten abstieg. ein furchtbarer treppenweg, der 500 hoehenmeter zum bussatnd fuehrte. es war so anstregend, ich hatte leichte schmerzen in den knien und mit mit jedem schritt kam hoerbar die zivilisation naeher: autlaerm, ein kieswerk, gehupe. all das stimmte mich traurig. ich dachte an die ruhigen, verkehrslosen letzten 20 tage, an die panoramen, an meine feunde aus der gruppe, an andere liebe menschen, denen ich begegnet bin und all die zahlreichen dinnerroom-abende. und och kam die strass immer naeher. schliesslich war ich und auch erleichtert, dass es vorbei war.

nachmittags und abends, als ich dann allein war, machte sich eine leere in mir breit und ebenso eine melancholie. das ende eines fast unbeschreibliches erlebnisses!

 

 

 

exkurs 4: on the roa und by the way

facts: trekkingtour: 20 tage: ca. 230 km; 115 stunden: locker 16000 hoehenmeter

begnungen:

reiseleiter sind privat genau so wie beruflich: scheissfreundlich, nervig, aufdringlich und es ist besser, wenn man sie nicht sieht und v. a. nicht hoert. (ich traf fuer 2 tage eine belgische).

voelkerkunde: franzosen haben salami im rucksack, spanier serano-schinken, tschechen und polen schnapps und deutsche viel equipment. tja, und russen treten in gruppen auf, sind super organisiert und essen und trinken jede menge. koreaner sind quasi uniformiert und erinnern an osteuropaeische mannschaften bei der eroeffnungfeier von olympischen spielen der 80ziger jahre. japaner sind wie immer im ausland.

dummheit ist global: gespraech ueber buenos aires am ofen: "das ist die stadt mit den zweitmeisten psychoanalytikern". k. aus dem vogtland: "haette ich in einem land wie chile nicht gedacht!" n. aus australien: "nein, das ist doch mehr in mittelamerika oder sogar kuba oder so!"

frau aus austria am nebentisch: "du, das mit der armut in indien ist ja furchtbar. das zu erleben ist ein erlebnis. du, aber die sind ja so gluecklich. ich lebe hier die armut mit. ... aber sach mal, du, geht bei dir die klimaanlage auch immer nachts aus. das ist ja unglaublich!"

 

relative zeit: mugje, eine siedlung am weg. mittags 2 uhr, gespraech mit den betreibern der lodge: "was fuer ein tag ist eignetlich heute?" die beiden gucken sich an und einigen sich nach 1 min auf mittwoch. "ja, was fuer ein datum?" weitere 5 min und die analyse zweier kalender fuehrte dann zur klaerung.

herkunft: where you from ist die erste frage eines nepalesen, die er an einen richtet. meine antwort germany war ok, aber die resonnanz auf goettingen near

hannover gleich null, auch near hamburg wurde mit einem mueden i know guitiert. kommt man aus barcelona ist das was ganz anderes: super stadt, tolle mannschaft und es wird mindestens die halbe aufstellung bewundernd runtergebetet. aber kommt man aus belgien ist die schmach doch gross: wo in deutschland liegt denn diese stadt? hehe, dann lieber nicht in muenchen in unbekannten kleinen staedten.

traditionsmannschaft: fruestueck in einer lodge, ich habe mein fck-aufstiegs-t-shirt an und an den tisch kommen zwei jungs ais barcelona. ich erkannte das am trikot. aber! sie erkannten meinen verein und teilten mir mit, dass der ruhmreiche fc barcelona vor vielen jahren mal nur mit glueck nach einem 1:3 auf dem sic: baezeeboerg!! durch ein tor bakero gewonnen haetten und in championleaque weiter gekommen waeren. danach beileib fuer die letzten jahre. 

karma: karma ist so eine art ewige tabelle, nur ohne unententschieden, aber mit auf- und abstieg. hat man ausreichend pluspunkte gesammelt steigt man in der naechsten saison - sprich leben - auf, bspw. vom wurm zum huhn. ich muss in meinem naechsten leben kein lehrer mehr sein, sonern was ohne viel stress, da ich 2 menschen aus frankreich sehr, sehr gluecklich gemacht habe. ich habe deren kamera gefunden, sie anhand der fotos identifiziert, in jomoson gesucht und gefunden. sie haben mich kraeftig umarmt, da ich ihre verloren geglaubten urlaubsfotos mit passueberquerung etc. gerettet habe.

 

 

 

19-11-2010, kathmandu, 9:16 pm

kathmandu ist ein moloch. abgase ohne ende, gehupe und geklaeffe. ich habe zum glueck ein ruhiges guesthaus in der freakstreet (zentral und nicht thamel). thamel ist das tourivergnuegungsviertel mit geschaeften, restaurants und kneipen und engen strassen, durch die sich taxis und motorraeder durchhupen.

es gibt aber auch schoene ecken und interessante gebaeude, plaetze und tempelanlagen, die ich in den naechsten beiden tagen besuchen werde. es geht mir sehr gut. ich geniesse nach wie vor jeden tag meiner reise. es ist einfach ein super gefuehl, wenn die einzige entscheidung bis 14 uhr, die man treffen muss, die ist, ob man zum fruehstueck omelette, porrigde, pancake oder doch choc-roll isst. schule habe ich heute genug gesehen, als ich in baktapur war, einer gur erhalternen alten herrscherstadt hier in der naehe. dort waren etwa 2-3000 schueler/innen auf klassenfahrt. huebsch mit uniformen und in zweierreihen, aber mit dem selben unglaublichen interesse an den sehenswuerdigkeiten wie zu hause.

22-11-2010, fazit nepal

unbestritten war die trekkingtour eine wunderbares erlebnis. kathmandu war laut und stickig, aber auf seine art interessant. ueberhaupt war nepal ein unvergleichliches reiseziel. kulinarisch war es doch abwechslungsreich (kein vergleich zu der kulinarisch doch uebersichtlichen nahrungsgestaltung bei meiner kleinen tour de france), obschon ich sehr haeufig dhal bath (linsen-reisgericht) gegessen habe. momos sind ganz hervorragende nepalesische maultaschen.

der flug war superruhig und ich den mt everest gesehen und fotografiert - glaube ich zumindest.